Zum Echo 2018

von Jan-Eike Hornauer

Der Echo hallt nach. Das war zu erwarten.
Ja, Provokateure ganz ohne Moral
prämiert man und lässt sie als Showact dann starten!
Der Fehler war einfach und ganz: Kapital.

Wer Ethik am Ende so gar nicht gewichtet,
wer nur auf Verkauf setzt, wer Geldwert bloß kennt,
der hat sich letztendlich schon selber gerichtet.
Man braucht ein Gewissen. Das dann auch mal brennt.

Und brennt’s, muss man handeln, man muss sich ihm stellen.
Campino sei hiermit von Herzen gedankt!
Warum gab’s nicht mehr von solchen Apellen?
Im Saal voller Künstler, wenn’s dermaßen langt?

Blamiert ist der Echo mitsamt der Bagage,
die praktisch nur da ist und nicht opponiert.
Und wie dann, im Nachgang noch frei von Courage,
das Label den Namen, der’s prägt, ramponiert!

Gesellschaftsverantwortung soll der bedeuten,
die Bertelsmann-Tochter verkündet jedoch
zum rechten Gerapp: Es gefalle den Leuten,
verkaufe sich bestens, was wolle man noch?

 
© Jan-Eike Hornauer, München

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