Ankündigung: Tagung zu »Missbrauchte Heimat – Volkskultur im ›Dritten Reich‹«

 

Hier geht es nicht konkret um Lyrik oder Poesie, aber es stehen Kultur, Sprache und Rituale im Mittelpunkt. Es geht um deren gemeinhin gerne einmal unterschätzte Relevanz sowie die Gefahren, die bei ihrer Besetzung durch die falsche Seite entstehen. Besonders der Begriff »Heimat« wird so, wie wir spätestens seit der Zeit der Nationalsozialisten wissen, schnell zu einem schlagkräftigen Kampfmittel – und unter dem dann klar irreführenden Vorzeichen der Idylle wird Hass gepredigt. Darum, dem entgegenzutreten und einen unideologischen und vielfältig Heimatbegriff mit zu prägen, ist übrigens auch das Team rund um DAS GEDICHT schon länger bemüht. Konkreten Ausdruck hat dies etwa in Ausgabe 24 unserer Zeitschrift gefunden, in der wir »Der Heimat auf den Versen« waren (hg. v. Fitzgerald Kusz und Anton G. Leitner). In ihr spüren über hundert Autoren mit den Mitteln der Poesie dem Heimatbegriff nach. Denn er ist ein wichtiger Begriff, und wir wollten unseren Teil dazu beitragen, ihn nicht den Falschen zu überlassen.

Heimat-Experten als Redner – Anmeldung bis 26. Oktober

Unter dem Titel »Missbrauchte Heimat – Volkskultur im ›Dritten Reich‹« laden nun die Akademie für Politische Bildung und der Bezirk Oberbayern für Donnerstag, 5. November, ein. Von 9 bis 18 Uhr gibt’s in den Akademie-Räumlichkeiten in Tutzing, Buchensee 1, ein knappes Dutzend Vorträge von Professoren (etwa der Unis Bamberg, Innsbruck und Regensburg), Vereinsvertretern (etwa Bayerischer Landesverein für Denkmalpflege) und weiteren Fachleute (etwa von der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus). Die Anmeldung muss bis 26. Oktober über das Online-Formular erfolgen. Detaillierte Informationen finden sich auf der Webseite der Akademie für Politische Bildung Tutzing sowie im Veranstaltungsflyer, der hier hinterlegt ist: Veranstaltungsflyer Tagung »Missbrauchte Heimat« als PDF

Schwerpunkt auf der NS-Zeit, aber auch Bezug zu heute

Besonders erwähnenswert: Sind von 10 bis 17 Uhr Vorträge zu den Themenblöcken »Institutionalsierte Heimat« und »Heimat im Alltag« mitzuverfolgen, die vorrangig den Blick auf die NS-Zeit richten, so wird abschließend, von 17 bis 18 Uhr, der Bogen ins Jetzt geschlagen: »Der Missbrauch von Heimat heute« ist der dritte und letzte Themenblock benannt, er umfasst die Vorträge »Die Neue Rechte« und »Die Identitäre Bewegung«.

Die Referentinnen und Referenten

Durch den Tag führen: Prof. Ursula Münch, Direktorin der Akademie für Politische Bildung, und Dr. Norbert Göttler, Bezirksheimatpfleger von Oberbayern. Als Referentinnen und Referenten zu hören sind: Prof. Heidrun Alzheimer (Uni Bamberg), Prof. Ingo Schneider (Uni Innsbruck), Prof. Thomas Schaarschmidt (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung), Dr. Wolfgang Pledl (Bayerischer Landesverein für Denkmalpflege), Dr. Tobias Grill (Katholisches Kreisbildungswerk Mühldorf am Inn), Georg Seeßlen (Film-Experte), Dr. Thomas Schindler (Bayerisches Nationalmuseum), Dr. Esther Gajek (Uni Regensburg), Dr. Elisabeth Tworek (Bezirk Oberbayern), Sebastian Enghofer (Uni Regensburg) und Uwe Peter (Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus).

(jeh)

 

 

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