Eingestreute Gedichte: »Bloß nicht wehren« von Jan-Eike Hornauer


Jan-Eike Hornauer

Bloß nicht wehren

Ein Jahr Krieg im großen Stil!
Und Schuld ist die Ukraine.
Ruft Herr Bröm, und das sagt viel,
im Park und steht alleine.

Muss das Schicksal denn nicht still
stets anzunehmen sein?
Wer sich ihm entziehen will,
steht fest, der ist ein Schwein!

Bröm ergeifert sich, beschwört,
posiert auch manches Mal,
und man hört, wie sich’s gehört,
bald zu (in kleiner Zahl).

Selbst Völkermord: kein Argument.
Und bitte auch nicht toben,
wenn die ganze Heimat brennt,
denn Asche düngt den Boden.

Schicksal, Kreislauf und Vergehen!,
so deklamiert der Mann,
wütet’s auch – und es bleibt stehen
sein krankes Herz sodann.

Bröm fällt um, in Gras und Dreck.
Und niemand hilft. Ob ihn das freut?
Nach und nach geht man nun weg.
Es röchelt Bröm, die Augen weit …


© Jan-Eike Hornauer, München


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