Die Beats des Lebens beim Erwachsenwerden: Anna Münkels neuer Gedichtband »Lachen geht immer«


Das Lachen und Lächeln in der Welt zu mehren und zu stärken, dies ist Anna Münkels erklärtes Ziel. Aus einer entsprechend positiven Grundhaltung heraus verfasst sie auch ihre Verse, die sich ganz aus der direkten Lebens- und Gedankenwelt einer Schülerin, die erwachsen wird, speisen und nun in ihrem neuen Gedichtband »Lachen geht immer«, herausgegeben von Anton G. Leitner, nachzulesen sind.

Sie fängt, so subjektiv wie leicht nachvollziehbar, ein, wie es sich anfühlt, in der heutigen Zeit flügge zu werden. Sie hinterfragt dabei ihre Position in der Familie und der Gesellschaft, setzt sich mit dem Thema Schule auseinander, mit Freundschaft und Einsamkeitsgedanken sowie -emotionen.

Alltägliche Ärgernisse wie das nervige Warten auf den Bus in klirrender Kälte werden in swingenden Versen aufgefangen, der Sommer und das Lachen gefeiert. Doch auch Melancholie, Bedrückung und Wut haben ihren Platz, und Anna Münkel, die zwischen 14 und 18 Jahre alt war, als sie die Gedichte dieses Bandes schrieb, hat, wenn es um das ewige Abwarten, das situative wie grundsätzliche Ausharren im Standby-Modus und um das Noch-keinen-echten-Platz-in-der-Welt-Finden geht, eindrucksvolle Bilder gefunden und ausgebaut. Gerne nutzt sie hier, was auch insgesamt den Band »Lachen geht immer« prägt, eine Strukturierung in rhythmische Strophen und Refrains, wodurch das Liedhafte der Gedichte betont wird. Besonders mit diesem Mittel fängt sie die Beats ihres Lebens ein.

Ganz zart wird es da, wo romantische Liebe erstmals und sanft und noch aus der schwärmerischen Beobachtungsposition heraus auftritt. Die Loslösung von den geliebten, aber doch altersentsprechend nervenden Eltern wird, durchaus meist heiter und schwungvoll, verarbeitet. Sprachspielereien sowie Albernheiten aller Art werden freudig und hingebungsvoll zelebriert. Und wo es explizit um den Tod geht, da ist es nur der »Silvestertod«: Das Zuviel beim Feiern, das für eine hübsche Zerschlagenheit am nächsten Tag sorgt.

Dieses Buch will Lächeln machen. Es behandelt dabei durchaus auch Ernstes, ist kritisch und nachdenklich. Doch das Positive, das Ungetrübte, das Swingende steht im Mittelpunkt und bestimmt den Grundton. Ganz so, wie von der Autorin gewollt.

(jeh)

 

Buchvorstellung live am 27. September 2020 – die Autorin liest im Doppel-Event:

Wer Anna Münkel einem ausführlich live erleben möchte, dem bietet sich schon am kommenden Wochenende die Gelegenheit: Zu einem heiteren literarischen Doppelevent laden Anna Münkel und Schauspieler Valentin Hoffmann am Sonntag, 27. September ein. Ab 12 Uhr gibt es eine literarische Matinee an der Seetafel von Nue in den See-Anlagen in Dießen. Gedichte aus »Lachen geht immer« und heitere Prosa von Oskar Maria Graf aus dem »Bayerischen Dekameron« werden serviert.

 

Eckdaten zum Buch:

Anna Münkel
»Lachen geht immer«
Herausgegeben von Anton G. Leitner
Bauer-Verlag Thalhofen
Mai 2020
Hardcover
96 Seiten
ISBN 978-3-95551-117-3

 

Klappentext:

Die junge Autorin bedichtet mit unbändiger Sprachlust das Auf und Ab von Glück und Pech im täglichen Leben. Der thematische Bogen spannt sich von Verlorenheit in der Welt und Kritik an der Gesellschaft bis hin zu Daseinsfreude und erster Verliebtheit. Mit ihrer Verskunst der Einfachheit lässt uns Anna teilhaben am Erwachsenwerden. – Anton G. Leitner

 

Zur Autorin:

Ihre ersten Gedichte schrieb die im Norden am Ammersee lebende Anna Münkel mit neun Jahren. Mit zwölf veröffentlichte die ehemalige Schülerin der Montessori Schule Inning a. A. ihren ersten Gedichtband, sie stellte ihn auf der Leipziger Buchmesse vor, und auch im Rundfunk waren einige ihrer Gedichte zu hören. Öffentliche Auftritte hatte sie in der Münchner Schauburg, zu den ersten Kreiskulturtagen im Landkreis Landsberg, beim Fünf Seen Filmfestival, beim Hochstadter Stier, bei den jüngsten Premieren von DAS GEDICHT (im Münchner Literaturhaus sowie im Lyrikkabinett München). 2018 war die Schülerin Kandidatin für den »Tassilo-Kulturpreis« der Süddeutschen Zeitung.

Mit dem Erlös aus ihren Gedichtbänden hat die 2001 in Berlin geborene Anna Münkel immer wieder soziale Projekte unterstützt, so unter anderem Flüchtlingskinder und zuletzt mit ihrem Lyrikband »Spiegeldei« zwei Patenkinder in Kenia, denen sie die Schulausbildung mitfinanzierte. Auch mit dem Gedichtband »Lachen geht immer« will sie jungen Menschen helfen, »denen es nicht so gut geht wie mir«. Mehr zur Autorin: Anna-Muenkel.de

 

 

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