Eingestreute Gedichte: »Abgesang in Dur« von Jan-Eike Hornauer


Jan-Eike Hornauer

Abgesang in Dur

zum Viertelfinale Spanien – Deutschland (2:1 n. V.)

Er hat uns die Träume dann doch noch zerschossen,
die Adler zum Abpfiff ins Herz reingetroffen.
Den Namen verschweigt nur! (Bloß für den Moment,
das ist auch nicht schlimm, weil ihn doch jeder kennt.)

Mensch, Jungs, ihr wart besser, ganz unterm Strich,
doch ließ uns das Spielglück letztendlich im Stich:
mit Wucht an den Pfosten, übers leere Tor drüber,
den Handelfer gibt’s nicht … Man schreit wie im Fieber!

Die Flügel sind nun ganz schrecklich gestutzt,
doch habt ihr dem deutschen Fußball genutzt:
der Einsatz, der Teamgeist, und Spielwitz war doch da!
Und knacktet ihr nicht fast La Furia Roja?

Die Spanier, hieß es, wär’n nicht zu besiegen.
Ihr zeigtet, ihr konntet durchaus sie wohl kriegen!
Und ihr zogt fünf Spiele ganz in den Bann,
begeistertet uns, den zwölften Mann.

Wie dann auch die Fan-Zone fulminant bebte,
als sie den Ausgleich last minute erlebte,
wie sie völlig mitging, hoffte und litt
beim hundertzwanzigminütigen Ritt!

Man hätte euch so viel mehr noch gegönnt.
Und dankt euch, dass man es durch euch wieder kennt,
wie schön’s ist, zusammen das Team anzufeuern,
behaltet dies bei – auch nach eurem Erneuern!


© Jan-Eike Hornauer, München


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