Eingestreute Gedichte: »Über die Unmöglichkeit, ein Valentinstagsgedicht zu verfassen«

 

Jan-Eike Hornauer

Über die Unmöglichkeit,
ein Valentinstagsgedicht zu verfassen

Valentinstagsverseschreiben
trocknet schnell den Füller aus,
will man nicht im Kitsch verbleiben,
schmeißt man alle Phrasen raus.

Viele haben viel geschrieben
zu genau dem einen Tag
und auch allgemein zum Lieben,
nahmen Wörter in Beschlag,

Sätze, Bilder, Traumgedanken,
nutzten sie für ihren Zweck,
stahlen so den Silbenranken
nach und nach den Zauber weg.

Darum will ich lieber schweigen,
mit den Lippen, mit dem Stift,
Dir durch Blick und Küsse zeigen,
dass der Tag uns sehr betrifft.

 

© Jan-Eike Hornauer, München

 

Erstveröffentlicht im ersten Solo-Gedichtband
des Autors: Schallende Verse, Lerato 2
009

 

Ein Kommentar

  1. Am Falntinstak kauf ich mir Plastikrosn
    und mache Rafi-oli aus der Dosn,
    die ich dann auf den Täller schicht’.
    Vorm Essn spech ich ein Gedicht.
    Dann wird mir’s schmecken,
    so kurz vorm Verrecken. Amen.

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