Eingestreute Gedichte: »Aufleuchten« von Jan-Eike Hornauer


Jan-Eike Hornauer

Aufleuchten

Verblasst ist schon die Sommerbräune:
Was endlos schien, ist schlicht vorbei.
Der Herbst macht unbeirrt das Seine,
er spricht die Welt vom Leben frei.

Der Mensch durchstreift das welke Treiben
in kühler Sonne, frischem Wind.
Er flüstert selig: »So soll’s bleiben!«
Und denkt sich gern als Sonntagskind.

Er sieht das Blau des Himmels strahlen
im Straßenpfützenschmutziggrau
und will im bunten Laub sich aalen.
Er leuchtet selbst – und ihm ist flau.


© Jan-Eike Hornauer, München


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