Die Ränder

von Christine Langer

Die Ränder

Der Regenfelder treiben im Wind
Wolken wurzeln in der Erde eine Amsel
Zieht mit wackelndem Schwanz einen Wurm
Eine Nacktschnecke umarmt einen Apfel

Halme grünen den Stamm ein Ast
Sammelt den Tag die Zeit doppelt sich
In den Zweigen die reifen Äpfel
Lassen sich falln

Pilze tragen ihre Hüte in den September
Braun färbt sich das Haar der Kolben
Die Regentonnen fülln sich mit Einsichten
Knollen ernten das spätlaubige Jahr

Sturmkronen filtern einzelne Worte
Sätze schreiben sich mitten ins Herz
Die Tage wachsen ins Gedächtnis
Wie Schwalben die schwerelos ziehn

© Christine Langer, Neu-Ulm

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