GIPFELRUF
Folge 42: Birgit Müller-Wieland

Birgit Müller-Wieland (*1962)

  • Lyrikerin aus München
  • www.birgit-mueller-wieland.de
  • Birgit Müller-Wieland wuchs in Österreich auf. Sie studierte Germanistik und Psychologie an der Universität Salzburg, wo sie über »Spurensuche weiblich. Über Sprache, Mythos und Erinnerungsvermögen in der ›Ästhetik des Widerstands‹ von Peter Weiss« promovierte. Von 1989 bis 1998 war Müller-Wieland Vorstandsmitglied der Internationalen Peter-Weiss-Gesellschaft. Außerdem war sie für kulturelle Einrichtungen tätig, arbeitete als freie Journalistin und veranstaltete Schreibwerkstätten in Salzburg und Kärnten. Von 1996 bis 2007 lebte sie als freie Schriftstellerin in Berlin, anschließend zog es sie nach München, wo sie seither lebt und arbeitet.

    Zu Müller-Wielands schriftstellerischen Werk gehören Lyrik, Prosa, Essays und Kindergeschichten. Sie erhielt sie mehrere Preise und Stipendien, u. a. das Adalbert-Stifter-Stipendium 2002, das Stipendium des Berliner Senats 2002 und den Reinhard-Priessnitz-Preis 2002.

dasgedichtblog gratuliert Birgit Müller-Wieland, Teilnehmerin beim »Internationalen Gipfeltreffen der Poesie« am 23.10.2012 in München, ganz herzlich zum Geburtstag. Die Lyrikerin stellt sich heute den Fragen unseres dasgedichtblog-Fragebogens.

Birgit Müller-Wieland. Foto: privat

Lyriker-Steckbrief

Name / Vorname: Müller-Wieland Birgit

Geburtsdatum: 13.9.1962

Geburtsort: Schwanenstadt/Oberösterreich

Augenfarbe: grünbraun

Größe: 1,72

Wohnort (mit Bundesland): München (Bayern)

Aktueller Gedichtband (mit Erscheinungsjahr, Erscheinungsort, Jahr und Verlag): Ruhig Blut (Haymon Verlag, Innsbruck, 2002)

23 Fragen an die Lyrikerin Birgit Müller-Wieland
und ein Satz zum Ergänzen

1. Wann sind Sie zum ersten Mal mit einem Gedicht in Kontakt gekommen?

»Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin – «
An diese Zeilen, vorgetragen mit etwas brüchiger Großmutter-Stimme, erinnere ich mich noch wie heute. Angeblich wusste niemand, von wem das Lorely-Lied stammte. Erst viel später wurde mir klar, dass es kein unbekannter deutscher Dichter, sondern Heinrich Heine gewesen war, der mir den ersten Wortzauber ans Herz gelegt hatte.

2. Haben Sie den ersten Kontakt mit Lyrik in positiver oder negativer Erinnerung?

Siehe oben.

3. Wann haben Sie Ihr erstes Gedicht geschrieben und wie lautet dessen Titel?

Etliche Versuche während Kindheit und Jugend, zu Recht vergessen.

4. Wo haben Sie Ihr erstes Gedicht veröffentlicht?

Im »Sterz«, der steirischen Literaturzeitschrift, Anfang der 80er Jahre.

5. Was haben Sie der Lyrik zu verdanken?

Verschiedenes.

6. Was treibt Sie zum Schreiben von Gedichten an?

Innere Notwendigkeit.

7. Was macht für Sie den Reiz der Poesie aus?

Die Präzision im Schwebenden.

8. Ihr Lieblingsschriftsteller?

Das Buch, das mein Leben prägte und veränderte, ist »Die Ästhetik des Widerstands« von Peter Weiss. Neben ihm gibt es natürlich unzählige Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die ich bewundere und brauche.

9. Ihr Lieblingskünstler?

Viele.

10. Ihr Lieblingsmusiker?

Jan Müller-Wieland.

11. Ihr Lieblingsfilm?

Was für eine Frage! Zwischen Chaplin, Wilder, Fellini, Pasolini, Allen u. a. hin- und hergerissen, nenne ich jetzt einfach spontan einen Dokumentarfilm: »Herr Zwilling und Frau Zuckermann« von Volker Koepp.

12. Ihre Lieblingsfarbe?

Das Türkisgrünblau des Attersees, an dem ich aufgewachsen bin.

13. Ihr Lieblingswort?

Mnemosyne.

14. Ihr Lieblingsvers?

Unmöglich nur einen zu nennen.

15. Ihr Lieblingsgedicht?

Zur Zeit: »Böhmen liegt am Meer«.

16. Ihr größter Fehler?

Einer?

17. Was loben Ihre Freunde an Ihnen?

Zuhören können?

18. Mit wem würden Sie gerne gemeinsam auftreten?

Bettina von Arnim.

19. Wem möchten Sie nicht in der Sauna begegnen?

Unserem Hund.

20. Welcher Vorzug von Ihnen wird verkannt?

Mal dies, mal das.

21. Was war Ihr bislang schönstes Erlebnis mit einem Gedicht?

Es gibt mehrere, einige davon sind:

  • Die wachen Gesichter der Kinder und Jugendlichen in diversen Schreibwerkstätten
  • Szenen im Film »Poem« von Ralf Schmerberg
  • Edgar Selge im Berliner Maxim Gorki Theater Mitte der Neunziger Jahre:
    An einem Küchentisch vor schwarzem Hintergrund sitzend oder lehnend, treten sie plötzlich durch seine Stimme, seinen Körper zwischen uns, die schrecklichen Engel, die Liebenden, – und etwas wie Trost weht uns an, ein Einverständnis, etwas Unvergessliches.

22. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie sich wünschen?

Eine lebenswerte Zukunft für unsere Nachkommen, und zwar überall.

23. Welche Nebeneffekte im Literaturbetrieb wären für Sie verzichtbar?

Das, was allen auf die Nerven geht: Listen, Launen, Lügen, Tralalala.

Und zum Abschluss eine Satzergänzung:

Wenn ich nochmals auf die Welt käme, würde ich …
… weiterschreiben.

Birgit Müller-Wieland
Ruhig Blut. Gedichte

Haymon Verlag, Innsbruck, 2002
96 Seiten
ISBN 978-3-85218-385-5
Euro 17,90 [D]

 




Das »Internationale Gipfeltreffen der Poesie: 20 Jahre DAS GEDICHT« ist eine Veranstaltung von Anton G. Leitner Verlag | DAS GEDICHT in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München und dem Literaturhaus München. Hugendubel.de unterstützt das »Internationale Gipfeltreffen der Poesie: 20 Jahre DAS GEDICHT« als Förderpartner. Die Veranstaltung wird vom BR für sein Fernsehprogramm BR-alpha aufgezeichnet (geplante Erstsendung: Samstag, 12. Januar 2013, 22.30 Uhr, Reihe »Denkzeit«, BR-alpha). Das Aus- und Fortbildungsradio München afk M94.5 und dasgedichtclip – lyrik tv sind weitere Medienpartner.

 

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