Die begleitende Netz-Anthologie zu DAS GEDICHT 24,
zusammengestellt und ediert von Fitzgerald Kusz und Anton G. Leitner
Ingrid Fichtner
So roten Sandsteinboden
stelle ich mir vor (und ja
der Staub der aufwirbelt
ist rot; setzt sich an meinen
Schuhen fest) und eine
Ebene als Steppe; also
recht leer. Gebüsch gibt
es nur spärlich; natürlich
niedrig. Über mir hörte ich
parakeets (so Sittiche) und
Silberreiher; und einen
goldenen indischen Pirol.
Ich sähe eine Häherling;
den Schwarzen Drongo
würde ich fotografieren.
Und einen Rosenstar.
Doch … ein paar Banyan-
Bäume wären schon auch da.
So eine Landschaft würde ich
mir borgen. Und sie dann eine
Heimat nennen.
© Ingrid Fichtner, geboren 1954, lebt in Zürich (Schweiz).
»DAS GEDICHT 24: Der Heimat auf den Versen«,
herausgegeben von Anton G. Leitner und Fitzgerald Kusz