Jan-Eike Hornauer, Kapitän der Lyriker-Mannschaft von DAS GEDICHT blog, hält Rückschau und freut sich vor
Es war ein großartiges Erlebnis: Die Fußball-WM 2014 in Brasilien mit zehn tollen Lyrikerkollegen zu kommentieren, immer mehr ein echtes Team sich formen zu sehen (obgleich wir doch alle räumlich reichlich auseinandersaßen, in ganz Deutschland verstreut und darüber hinaus), diese Leidenschaft mitzubekommen, wie sie immer mehr wuchs und uns alle immer mehr packte, diesen Einsatz zu jeder Tages- und Nachtzeit, diese gegenseitige Unterstützung auch. Ja, mit »Vom Leder gezogen – zur Fußball-WM 2014« war etwas ganz besonderes entstanden.
Über 100 Folgen – ein kleines Projekt wuchs sich aus
Und unser kleines lyrisches Fußball-Kommentar-Projekt wuchs zu unverhoffter Größe heran, umfasste schließlich insgesamt über 100 veröffentlichte Folgen (wenn man die »Einwürfe von außen«, also die poetischen Kommentare von externen Lyrikern mitzählt). Dabei waren wir so aktuell, so nah am Geschehen, wie wir es zuvor kaum für möglich gehalten hätten. Im Extremfall hatten wir gar schon mit dem Schlusspfiff den ersten poetischen Kommentar online! Und selbst handwerklich komplexe Poeme, die ja neben all den anderen alltäglichen Verpflichtungen und dem Fußballschauen irgendwie entstehen mussten, waren überraschend zügig da und von hoher Qualität. Klar, bei diesen Schnellschüssen, die es ja zwangsläufig sein mussten, war auch immer wieder das je aktuelle Gedicht hin- und herzuspielen, bis es denn endgültig saß, es vollkommen rund war. Selbst wenn man mit so hochklassigen und erfahrenen Lyrikern zusammenspielt, kann das unmöglich anders sein.
WM-Titel für die DFB-Auswahl als Krönung
Ein echter Glücksfall war es freilich, dass die DFB-Auswahl hier auch noch tatsächlich den WM-Titel holte. So wurde unser Projekt aufs Schönste gekrönt. Oder ist es gar so, dass wir die Nationalkicker zum Titel geschrieben haben? Nun, wenn Hasselhoff tatsächlich die Mauer niedergesungen hat, ist vielleicht auch das möglich …
Egal, es war auf jeden Fall eine richtig tolle Sache! Und das nicht nur für uns, sondern auch für zahlreiche Leser, wie uns die Klickzahlen, die Rückmeldungen und auch die »Einwürfe von außen«, also die von anderen Dichtern zu unserem Fußball-Gedichte-Blog eingereichten und zum Teil ja auch freudig publizierten Beiträge, bewiesen haben.
Glasklar: zur EM wieder antreten!
Für die EM 2016 waren hier zwei Dinge schnell klar: Ja, wir stellen wieder eine Dichtermannschaft auf die Beine! Aber auch, dass wir es dieses Mal, zum »kleineren« Turnier, in etwas kleinerem Rahmen angehen. Denn wie heißt es so treffend: Kunst ist schön, macht aber auch Arbeit. Und war der Rausch beim letzten Mal auch wunderbar, bei jedem Turnier ist so etwas einfach mal so nebenbei nicht zu stemmen, für die Mannschaftsmitglieder nicht und nicht für den Kapitän.
Herausragende »Mitspieler« angefragt
Angefragt wurden zunächst freilich ebenjene, die vor zwei Jahren unsere Lyrikermannschaft ganz besonders geprägt hatten, mit dem Ziel, eine etwa halb so große Mannschaft auf den poetischen Platz zu bringen, die aber an Bandbreite, Fachwissen und Spiel- bzw. Schreibfreude als vollwertige Mannschaft angesehen werden kann, ja muss. Es freut mich wirklich außerordentlich, dass alle Angefragten ausgesprochen schnell reagierten – und alle mit Zusagen!
Wieder dabei: Hüttenberger, Opitz, Augustin, Dreppec und Kröner
Ja, daran und an der Art der Zusagen lässt sich klar erkennen: Da ist 2014 offenkundig wirklich ein Teamgeist entstanden, der auch über den Tag hinaus hält. Das finde ich einfach großartig, und ich freue mich sehr, diese ausgezeichneten Dichter zu »Vom Leder gezogen – zur EM 2016 in Frankreich« aufs lyrische Feld führen zu dürfen: Michael Hüttenberger, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Alex Dreppec und Matthias Kröner. Mögen die Spiele unterm Eiffelturm beginnen, wir sind bereit!
Wie wunderbar! Ich freue mich schon sehr!