Ein Mann von sechzig Jahren, der vierzig geblieben ist

Matthias Politycki. Foto: Volker Derlath
Matthias Politycki. Foto: Volker Derlath

Fast kommts mir so vor, als wär vor kurzem sein Roman »Ein Mann von vierzig Jahren erschienen« und Matthias Politycki würde wie sein Held Gregor Schattschneider jetzt 40 Jahre alt werden. Aber wie sagt der Lateiner: »Tempus fugit«, die Zeit flieht oder realistischer ausgedrückt, sie rast, und die Stunden fliegen uns davon (»horae volant«); und wohl deshalb ist der besagte Roman im Jahr 2000 zum ersten Mal erschienen und Matthias Politycki, der jung gebliebene alte Hase unter den wenigen Marathonläufern der Literatur in unserem Land wird heute 60 Jahre alt. Boah ey, das gibt’s doch gar nicht, aber weil’s doch so ist, gratuliere ich Matthias Politycki ganz herzlich zu seinem 60. Geburtstag, auch im Namen unserer gesamten Redaktion DAS GEDICHT.

DAS GEDICHT 20: Das Beste auf 20 Jahren
DAS GEDICHT 20: Das Beste auf 20 Jahren

Fast täglich ist bei uns am Buchenweg in Weßling die Rede von »MP«, wie wir ihn hier nennen, denn er ist schließlich Mitherausgeber der Jubiläumsausgabe 20 von DAS GEDICHT (»Das Beste aus 20 Jahren«, Weßling 2012 und 2013), eine unserer bislang erfolgreichsten Nummern. Und nicht genug, MP hat auch zusammen mit mir den Lyrikwettbewerb um den »Hochstadter Stier« erfunden und ist schon mehrmals als Matador mit in die Lyrikarena im Kultgasthof Schuster zu Hochstadt (Weßling) gestiegen.

Einen genaueren Co-Editor wie ihn kann ich mir nicht vorstellen. Bei allem Hang zur Pedanterie behält MP stets sein Publikum im Auge, und er pflegt es mit Hingabe, wohl wissend, dass eine Botschaft ohne Empfänger eine Botschaft ins Leere ist. Die Poesie ist für MP ein ganz besonderes Kommunikationsmittel, sie darf unterhaltsam sein und witzig werden, und soll nicht alleine der Selbstbefriedigung des Dichters dienen oder Mittel sein zum Erheischen literarischer Auszeichnungen und Preisgelder.

Im Editorial der 20. Ausgabe von DAS GEDICHT schreibt er Klartext:
»Realpoeten, wie ich sie verstehe, sind Lyriker, die in allererster Linie für Leser schreiben, ob sie dabei mehr ins Sprachexperimentelle oder ins Erzählerische gehen, ist sekundär. Sie möchten eine Erfahrung nicht nur irgendwie zu Papier bringen, sondern mitteilen, mehr noch: mit ihren Lesern teilen. Und tragen also immer Sorge, dass die poetische Botschaft auch ankommt.«

Dem ist aus unserer Sicht nichts hinzuzufügen, außer dass wir dem Realpoeten Matthias Politycki noch viele produktive und kreative Jahre wünschen. Wir erheben das Glas und stoßen mit ihm auf eine weiterhin gute und ideenreiche Zusammenarbeit an.

In diesem Sinne: toi, toi, toi,
Anton G. Leitner

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https://www.youtube.com/watch?v=mguLWr75bkU

Gipfelruf Matthias Politycki – das Portrait zur Jubiläumsausgabe von DAS GEDICHT Blog: https://www.dasgedichtblog.de/gipfelruf-folge-59-matthias-politycki/2012/10/15/

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