Gedichte mit Tradition, Folge 94: »De bello periodo«

»Gedichte mit Tradition – Neue Blätter am Stammbaum der Poesie«: eine fortlaufende Online-Anthologie, zusammengestellt von Jan-Eike Hornauer

 

Jan-Eike Hornauer

De bello periodo
(inspiriert von August Stramm,
insbesondere seinem Gedicht »Krieg«)

Wehe wühlt
und viel Entsetzen,
Schockes Wille: Ausbruch, Ausbruch!
Übermächtigkeiten,
Drängen, Drang!

Kreischen schüttert,
Bärin spannt die Glieder.
Bärin-Mann
jüngt das Gericht.

Die Stunde blutet.

Frage hebt das Auge:
Bärin-Mann Nichtwissender.

Dann Erkennen:
Blut gestundet,
Heißigkeit,
Kampfgesuch, ganz unbedingt
– ist Stundenblut
gebärint nicht aus Bluttag,
aus blutevollen Tagen gar?

Frage forscht hervor,
harrt raumgestellt.

Feuer steint:
Inferno,
Gellen,
Tod.
 

© Jan-Eike Hornauer, München

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Zu dieser Reihe: »Gedichte mit Tradition – Neue Blätter am Stammbaum der Poesie« ist eine Online-Sammlung zeitgenössischer Poeme, die zentral auf ein bedeutendes Werk referieren, ob nun ernsthaft oder humoristisch, sich verbeugend oder kritisch. Jeden Freitag erscheint eine neue Folge der von Jan-Eike Hornauer herausgegebenen Open-End-Anthologie. Alle bereits geposteten Folgen finden Sie hier.

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