Reformatio | Reset
Pausenpoesie zum Neustarten 82
Die Schönheit der Steine

Das Lyrikprojekt zur Lutherdekade im Themenjahr 2015
in Kooperation mit Anton G. Leitner | DAS GEDICHT

 

Xóchil A. Schütz

Die Schönheit der Steine
(Ventspils, Lettland)

Es gibt hier keine Muscheln, aber Kiesel
in aberhundert Farben, abertausendfach. Strandlang

Auf der Horizontstrasse fahren Dampfer entlang
beladen mit Waren, dem Ende des Kapitalismus, wie ich ihn kenne

Die Möwen ziehn nach Norden
Die Möwen ziehn nach Süden
Die Wellen spucken Schaum
und fallen an den Strand
aberhundertfach, abertausendfach:

Auf einer Holzbank im Sand. Sitze ich. Und fürchte mich
vor der Rückkehr des Kapitalismus, wie ich ihn kenne

Zu meinen Füßen: Die Schönheit der Steine
in aberhundert Farben, abertausendfach

 
© Xóchil A. Schütz, geboren 1975 in Mannheim, lebt in Wolfenbüttel.
www.Xochillen.de
 

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