Die begleitende Netz-Anthologie zu DAS GEDICHT 25,
zusammengestellt und ediert von Anton G. Leitner und José F. A. Oliver
Günter Kunert
Verlegenheitsgedicht
Die Engel singen ihre Lieder droben,
wir andern aber haben unsre Stimmen
irdischerseits und leis erhoben,
damit sie keinen sonst ergrimmen.
Die Töne fliegen durch den tauben Äther,
auf daß sie irgendwo auf diesem Sterne
Gehör und Neigung finden. Wenig später
erklingt ihr Echo. Doch aus weiter Ferne.
© Günter Kunert, geboren 1929, lebt in Kaisborstel.
»DAS GEDICHT 25: Religion im Gedicht«,
herausgegeben von Anton G. Leitner und José F. A. Oliver