Die Lyriker-Mannschaft von DAS GEDICHT blog mit Kapitän Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-EM unterm Eiffelturm
Jan-Eike Hornauer
Deutschland – Nordirland
drittes Gruppenspiel – Endstand 1:0
Die Mannschaft zeigte, was sie kann.
Und das beeindruckt wirklich sehr!
Der Gruppe steht sie nun voran,
ist ohne Gegentor bisher.
Für solches gab’s auch nie Gefahr
im Spiel against Team Green and White:
Kein Torschuss, der auch einer war,
ganz chancenlos, trotz tapfrem Fight,
so zeigten sich die Inselkicker.
Die DFB-Elf drehte auf,
die Chancen kamen, dick und dicker,
der faire Sieg nahm seinen Lauf.
So herrlich, wie die Deutschen spielten
(am fremden Strafraum vorn zumeist),
die Pässe brachten, Bälle hielten,
sich Chance um Chance … perfekt! Das heißt:
natürlich bis zu dieser Stelle.
Denn Gomez macht ein Ding zwar rein.
Jedoch, die weißmarkierte Schwelle
passiert kein weitrer Ball. Zum Schrei’n!
Ein wahres Chancenfestival,
wie’s größer kaum zu wünschen ist,
und nur ein Törchen eben schnell …
Ach, besser, dass man das vergisst!
Man halte deutlich lieber fest:
Die Mannschaft: Erster. Souverän.
Und darum bleibt auch mein Attest:
Als Euro-Champion wird sie geh’n.
Zum »Mann des Spiels«, sei noch notiert,
wurd’, wie schon Boateng und Kroos,
nun Kimmich nach dem Match gekürt.
Je Spiel ein Deutscher – schon famos!
© Jan-Eike Hornauer, München
Die EM 2016 lyrisch zu kommentieren, und dies schnell und in doppeltem Sinne fachkundig (mit poetischem und fußballerischem Verstand), mit Witz und Eifer, voll Leidenschaft und auch mal mit distanziertem Blick, dies hat sich das Lyriker-Team um Kapitän Jan-Eike Hornauer zum Ziel gesetzt. Es besteht aus: Michael Hüttenberger, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Alex Dreppec und Matthias Kröner. Und damit durchgängig aus bewährten poetischen Fußball-Kommentatoren: Sie alle waren bereits in der Lyriker-Elf von DAS GEDICHT blog dabei, die vor zwei Jahren den Weg der deutschen Nationalmannschaft zum vierten Stern auf dem Versfuß begleitet hat, spielerisch, euphorisch, kritisch – und mit einer Mannschaftsstimmung, wie man sie sich besser nicht wünschen kann. Und sie alle haben sich blitzschnell dazu bereit erklärt, auch heuer wieder ihre Kugelschreiber rollen zu lassen bzw. am Laptop ihre Silben knallhart in die Ecken der weißen Blätter zu hämmern. Kein Zögern gab es und keine Absage. Der Teamgeist von 2014 ist immer noch da – bei uns und gewiss auch bei den Jungs aus der DFB-Elf. Mögen dort auch einige Spieler durch neue ersetzt worden sein, und mag unser Team zum »kleinen« Turnier auch mit kleinerer Besetzung auflaufen.
Alle bereits geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur EM 2016 in Frankreich« finden Sie hier. Und selbstverständlich können Sie auch nach wie vor den kompletten Weg zum vierten WM-Titel poetisch nachvollziehen, und zwar hier: »Vom Leder gezogen – zur Fußball-WM 2014 in Brasilien«.