Es ist ein Wahnsinn, ein Irrsinn und nicht selten ein Blödsinn: So geht es zu im Tollhaus Welt. Der Mensch neigt zu seltsamen Verhaltensweisen, die schockieren, alarmieren oder amüsieren können. Was hilft zu guter Letzt? Die Poesie. Nicht ärgern, stänkern oder meckern, sondern dichten – meint die schwarzhumorige Poetin Melanie Arzenheimer und kommentiert die Deadlines des Lebens jeweils am Monatsende auf DAS GEDICHT blog.
Die Lyrik als Mittel der Kritik, der Anklage oder der Satire ist eine seit Jahrtausenden erfolgreich praktizierte Methode. Noch dazu ersetzt ein Gedicht als Auseinandersetzung mit unangenehmen Zeitgenossen den teuren Psychiater. Gut, die Möglichkeit missverstanden zu werden besteht immer. Dann kann der Seelenklempner immer noch eingreifen. Oder der Rechtsanwalt. Auf der sicheren Seite ist der Poet natürlich, wenn die Person oder Institution, um die es geht, seit mehreren Jahrhunderten Geschichte sind. Was in der Vergangenheit spielt, muss ja nicht notwendigerweise an Aktualität verloren haben. Denn die Menschheit ist nicht bekannt dafür, dass sie zum Besseren strebt.
Ich, die Bernauerin
geliebt
gevögelt
gedemütigt
verführt
verflucht
versenkt
Denkmäler errichtet
Dramen gedichtet
vom Lieben und Küssen
Danke, drauf
geschissen
© Melanie Arzenheimer, Eichstätt
![Melanie Arzenheimer. Foto: Volker Derlath](https://www.dasgedichtblog.de/wp-content/uploads/2013/10/Arzenheimer-Melanie_Derlath-Volker-RSC5711_13_09_10-150x100.jpg)
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Alle bereits erschienenen Folgen von »Melanie am Letzten« finden Sie hier.