Am Freitag, 02. Mai 2014, lesen Hans-Jürgen Döring und Anton G. Leitner im Glaspavillon des Limona-Gebäudes der Bauhaus-Universität Weimar. Die Lesung wird musikalisch untermalt von Leonhard Hunold an der Gitarre.
An diesem Abend geht es auf poetische Entdeckungsreisen mit dem Worbiser Hans-Jürgen Döring und Anton G. Leitner aus München. Die musikalische Begleitung übernimmt Leonhard Hunold (Gitarre/Cello) aus Hauröden.
Hans-Jürgen DöringHans-Jürgen Döring, 1951 in Magdeburg geboren, arbeitete von 1974 bis 1990 als Deutschlehrer und war 1989 Gründungsmitglied der SPD im Eichsfeld. Seit 1990 ist er Mitglied des Thüringer Landtages. Hans-Jürgen Döring schreibt seit 40 Jahren Gedichte und Lieder, die er selbst vertont. Er stellt seinen 2013 im quartus-Verlag erschienenen Gedichtband »Ins Meer gerufen« vor.
Anton G. Leitner. Foto: Volker DerlathAnton G. Leitner, 1961 in München geboren, lebt und arbeitet in Weßling im Landkreis Starnberg. Der studierte Jurist ist seit 1993 im Hauptberuf Lyriker, Herausgeber und Verleger. Er veröffentlichte bislang acht eigene Gedichtbände, drei Hörbücher, zahlreiche Essays, Kritiken und Kurzgeschichten. Seine Gedichte wurden unter anderem ins Arabische, Hebräische, Italienische und Spanische übersetzt. Anton G. Leitner stellt seinen 2011 erschienenen Gedichtband »Die Wahrheit über Uncle Spam und andere Enthüllungsgedichte« vor, in dem er die Auswüchse der XXL-Turbo-Wachstumswelt mit schwarzem Humor auf den Punkt bringt.
Lesung mit Hans-Jürgen Döring (»Ins Meer gerufen«) und Anton G. Leitner (»Die Wahrheit über Uncle Spam«)
Lesarten-Festival Weimar
Musik: Leonhard Hunold, Gitarre
02. Mai 2014, 19:30
Glaspavillon des Limona-Gebäudes der Bauhaus-Universität, Weimar
Eintritt: 5.-/3.-/1.- WP Alle Informationen zur Veranstaltung
Vers der Woche
von Anton G. Leitner, Weßling
Bundesautobahn 9, Raststätte Fränkische Schweiz, Pegnitz West, elfter Mai zwanzigzweiundzwanzig
Als er mit etwas Mühe aussteigt aus dem VW Golf Sportsvan silbermetallic, und wie er aus der gebückten Haltung heraus wieder eine aufrechtere anzunehmen versucht, wie er dasteht vor uns mit seinem kurzen, geschneckelten Haar, in einer feingerippten, hellbraunen Cordhose, dazu einen Cashmere-Rundhalspullover in dezentem Rauchblau trägt und darunter ein gebügeltes, weißes Hemd, wie er sich anstrengt, seine noch immer leicht verzogene Körperhaltung mit sportlichen Armbewegungen zu kaschieren und wie perfekt er die Vorstellung von einem älteren, britischen Gentleman souverän ausfüllt, und das alles nur circa 50 Meter entfernt, und als dann auch noch eine kleinere, grau-blonde Frau im roten Blazer seine Beifahrertür öffnet und sich vertraut zu ihm gesellt, da gibt’s mir einen richtigen Stich und danach wird’s mir gleich auch noch warm ums Herz, als ich mir vorstelle, ER wäre es und wir träfen ihn jetzt ganz zufällig zusammen mit Mutter an dieser Raststätte in Oberfranken, wo er gerne unterwegs war mit ihr, und wir könnten ihn, könnten sie beide spontan einladen auf Steckerleis und Espresso, auf einen einfachen, versteht sich, denn ein doppelter wäre ihm viel zu stark, den würde er mit den Worten »den dabagg i need« ablehnen, und wir könnten erleben, wie sehr er sich freut, uns hier aus heiterem Himmel zu treffen, und er hätte sicher sofort unendlich viele neue und alte Geschichten parat und würde alle Leute ringsum gleich miteinbeziehen ins Gespräch, Corona hin oder her, er würde vermutlich sogar aufspringen und den Tisch wechseln, an dem wir uns zusammengesetzt hätten, und er würde gestenreich erzählen und vielleicht gar nicht mehr wegkommen von dieser Raststätte, wenn wir nicht alle weiter müssten und ihn zum Aufbruch drängen würden, und ich wäre mindestens einen Espresso lang, aber höchstwahrscheinlich noch viel länger, kein vaterloser Geselle mehr, hätte noch einen, meinen, der noch munter unterwegs wäre auf der Welt und dessen Wege sich jederzeit immer wieder kreuzen könnten mit meinen, zum Beispiel hier und jetzt, auf der Bundesautobahn 9, Raststätte Fränkische Schweiz, Pegnitz West, an diesem verdammt sommerlich-sonnigen elften Mai zwanzigzweiundzwanzig gegen sechzehnuhrdreißig.
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