»Lockdown-Lyrik! Quarantäne querdenken – etwas ernst zu nehmen heißt nicht, sich davon unterkriegen zu lassen« ist eine Online-Sammlung von Gedichten, die sich mit der Corona-Krise befassen. Es darf uns die Sprache nicht verschlagen! In loser Folge erscheinen neue Episoden der von Alex Dreppec, Jan-Eike Hornauer und Fritz Deppert herausgegebenen Anthologie.
Fitzgerald Kusz
karfreitag 2020
haiku
afferm baamschdamm im wald hockn
allers is aa amall weid wech
hindä und vuä miä nix wäi baim
© Fitzgerald Kusz, Nürnberg
Dieter Strametz
Venedig zur Coronazeit
Komm in die Gondel
mein Liebling ach sage nicht nein
denn eins kann ich dir versprechen
wir würden die Einzigen sein
© Dieter Strametz, Frankfurt
Angela Regius
Quarantänetagebuch (Auszug)
ob jemand sie lesen wird
jetzt noch interessiert an
meinen bewerbungs
unterlagen an einer frem
den zukunft
25. märz
© Angela Regius, Darmstadt
Uns ist bewusst, dass bereits der Ansatz, zur Corona-Pandemie eine Lyrik-Online-Anthologie herauszugeben, ihre Auswirkungen zeitnah lyrisch zu behandeln, und dies aus verschiedenen Perspektiven sowie in unterschiedlichen Tonlagen, als Provokation aufgefasst werden kann. So ist diese Sammlung keineswegs gemeint. Ihr Thema an sich ist jedoch eben hochemotional besetzt. Für uns, die Herausgeber der Reihe, bleibt trotzdem und gerade deshalb wichtig: Wir wollen Brücken bauen, Perspektiven weiten, der ungewohnten Situation mit poetischen Mitteln und im gemeinschaftlichen Sinne begegnen.
Bleiben Sie gesund!
Alex Dreppec, Jan-Eike Hornauer, Fritz Deppert
PS: Alle bereits geposteten Folgen von »Lockdown-Lyrik! Quarantäne querdenken – etwas ernst zu nehmen heißt nicht, sich davon unterkriegen zu lassen« finden Sie hier. In loser, jedoch zügiger Folge wird die Sammlung erweitert.