Es ist ein Wahnsinn, ein Irrsinn und nicht selten ein Blödsinn: So geht es zu im Tollhaus Welt. Der Mensch neigt zu seltsamen Verhaltensweisen, die schockieren, alarmieren oder amüsieren können. Was hilft zu guter Letzt? Die Poesie. Nicht ärgern, stänkern oder meckern, sondern dichten – meint die schwarzhumorige Poetin Melanie Arzenheimer und kommentiert die Deadlines des Lebens jeweils am Monatsende auf DAS GEDICHT blog.
Man kann sie förmlich hören, die Gedanken derjenigen, die zum Jahreswechsel sich und ihr Leben ändern wollen. Doch allein schaffen sie es nicht. Haben es nie auf die Reihe gebracht. Halten sich für Versager. Was jetzt noch hilft, ist ein Profi im Sich-zum-Besseren-Entwickeln. Ja, es muss ein Coach engagiert werden. Einer, der das Selbstvertrauen aufbaut, einen zu neuer innerer Stärke führt, einem das Leben erklärt, den Sinn des Daseins erläutert und überhaupt das ganze unangenehme und äußerst anstrengende Denken übernimmt. Wie schön, wenn man es einem anderen überlassen kann. Der tüftelt einen Plan aus – und schon wird alles besser. Ein Mentalcoach, Motivationstrainer oder Guru entlastet die geplagte Seele und belastet dafür das eigene Konto. Die Coaching-Branche boomt, weil es anscheinend unmöglich geworden ist, sich ohne Hilfe durch sein eigenes Leben zu manövrieren. Im Prinzip dient so ein Coach also als GPS. Fällt es aus, dann sucht man verzweifelt nach den Himmelsrichtungen. Leider hat man inzwischen vergessen wie das mit dem Norden und dem Süden so war. Tragisch.
Richtungsweisend
Auf dem Weg
zu sich selbst
Heillos
verlaufen
© Melanie Arzenheimer, Eichstätt
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