Der Swing vom Ding – Die Lust am Objekt
Die Lyrikzeitschrift DAS GEDICHT gastiert in Heide
Freitag, 8. Mai 2015, 19.00 Uhr, Eintritt: 6,- Euro
Die Herausgeber Anton G. Leitner (München) und Hellmuth Opitz (Bielefeld) präsentieren zusammen mit vier Dichterkolleginnen und -kollegen den 22. Jahrgang der buchstarken Jahresschrift DAS GEDICHT. Bärbel Wolfmeier (Heide), Michael Augustin, Ulrich Beck (beide Bremen) und Slamstar Alex Dreppec aus Darmstadt besingen und beswingen die öffentliche und private Welt der Dinge. Von der bedrohten Glühlampe bis zum wohlig wärmenden Kachelofen: Alles kann zum Objekt der Begierde werden, denn die Zuneigung vernetzt Menschen mit Gegenständen. Und wenn die Sammelleidenschaft und der Jagdtrieb erst einmal geweckt sind, wird die Liebe selbst zu einem verrückten kleinen Ding!
Eine Veranstaltung der Literaturfreunde Westküste zum Auftakt der 4. Heider Literaturtage
Der Swing vom Ding – Die Lust am Objekt
Die Lyrikzeitschrift DAS GEDICHT gastiert in Heide
Lesung mit anschließender Preisverleihung des Heider Literaturwettbewerbs
Freitag, 8. Mai 2015, 19.00 Uhr, Eintritt: 6,- Euro Museumsinsel Lüttenheid, Lüttenheid 40, 25746 Heide/Holst.
Michael Augustin (Foto: Jenny Augustin)Michael Augustin, geboren 1953 in Lübeck, ist einer der aktivsten Lyrikvermittler im ARD-Hörfunk. In seiner Sendung »Fundsachen« (Radio Bremen / Nordwestradio) kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Der Weltreisende in Sachen Poesie hat u. a. auf großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona und Caracas gelesen. Er leitet das internationale Literaturfestival »Poetry on the Road« in Bremen und ist Kurator des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Augustin wurde u. a. mit dem »Friedrich-Hebbel-Preis« ausgezeichnet. Er ist Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zusammen mit Anton G. Leitner edierte er die 21. Ausgabe der Zeitschrift DAS GEDICHT (»Pegasus & Rosinante. Wenn Poeten reisen«, 2013). Von ihm erschienen zahreiche Bände mit Gedichten und Prosaminiaturen, u. a. »Ostsee-Storys« (2012) und »Denkmal für Baby Schiller« (2014). Weitere Informationen unter: www.facebook.com/michael.augustin.poet
Ulrich Beck (Foto: Maja Stieghorst)Ulrich Beck wurde 1964 in München geboren. Wenngleich er seit vielen Jahren als Unternehmensberater und in führenden Positionen in der Industrie höchst erfolgreich ist, liegen seine Wurzeln im schriftstellerischen Umfeld. Er war in 80er Jahren Schatzmeister der »Initiative Junger Autoren« (IJA) in München, einer damaligen Vereinigung von Nachwuchsschriftstellern, die als Talentschmiede eine ganze Reihe sehr erfolgreicher Literaten hervorgebracht hat, u. a. Friedrich Ani, Helmut Krausser, Michael Lentz, Norbert Niemann und den IJA-Mitbegründer Anton G. Leitner. 1986 ist im Verlag des »Bundesring junger Autoren« seine Gedichtsammlung »gleitzeit« erschienen. Ulrich Beck berät und unterstützt seit 2013 Anton G. Leitner bei seinem verlegerischen Engagement für die Lyrik.
Alex DreppecAlex Dreppec (d. i. Dr. Alexander Deppert), geboren 1968, studierte Psychologie, Germanistik und Geschichte. Es gibt von ihm über 250 Veröffentlichungen im deutschen und englischen Sprachraum (vorwiegend Lyrik). Von ihm erschienen außerdem mehrere Gedichtbände, u. a.: »Die Doppelmoral des devoten Despoten« (2004), »Metakekse« (2007) und »Glasaugenstern« (2015). Dreppec, den der Hamburger Schriftsteller Matthias Politycki als »König des Stabreims« bezeichnete, erhielt für sein literarisches Schaffen den »Wilhelm-Busch-Preis«. Er erfand den sog. »Science Slam«, der sich international ausbreitet und moderiert diesen sowie zahlreiche andere Veranstaltungen wie die »Darmstädter Dichterschlacht«. Weitere Informationen unter www.dreppec.de
Anton G. Leitner (Foto: Volker Derlath)Anton G. Leitner, geboren 1961 in München, ist examinierter Jurist. Er lebt in Weßling (Landkreis Starnberg). Seit 1993 arbeitet er hauptberuflich als Lyrikvermittler und gibt in seinem Verlag die buchstarke Jahresschrift DAS GEDICHT heraus, die sich zu einem internationalen Forum für Gegenwartslyrik entwickelt hat und auch eine englischsprachige Tochterausgabe unterhält (»DAS GEDICHT chapbook. German Poetry Now«). Leitner erweiterte die Aktivitäten seines auf Lyrik spezialisierten Verlags seit Mitte der 90er Jahre in multimediale Bereiche. Neben dem Online-Portal dasgedicht.de vermittelt er Lyrik über DAS GEDICHT blog (dasgedichtblog.de), lyrik tv auf Youtube (dasgedichtclip.de) sowie in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter. Von ihm erschienen neben einer Erzählung, einem Kinderbuch und drei Hörbüchern bislang neun Lyrikbände, u. a. »Die Wahrheit über Uncle Spam und andere Enthüllungsgedichte«, ein Titel, der in Bayern politische Wellen bis hinauf zur Ministerebene schlug (2011). Außerdem veröffentlichte er 36 Anthologien, vorwiegend im Deutschen Taschenbuch Verlag (dtv), zuletzt »Weihnachtsgedichte« (2014) und »Gedichte für Reisende« (2015). Er wurde für sein literarisches und editorisches Werk mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem »V. O. Stomps-Preis« der Stadt Mainz und dem Kulturpreis »AusLese« der Stiftung Lesen. Deutschlandradio Kultur sendete zur Leipziger Buchmesse 2015 seine Lesart-Originaltonserie »Wenn Verse locken. Das Gedicht im Liebeseinsatz«.
Autorenwebsite: www.AntonLeitner.de
Hellmuth Opitz (Foto: Isabel Opitz)Hellmuth Opitz wurde 1959 in Bielefeld geboren, wo er auch heute lebt. Er gilt inzwischen als einer der besten deutschen Liebeslyriker. Nach seinen Anfängen als Rock- und Folkmusiker interviewte er für überregionale Musik-Magazine wie »Musikexpress« oder »Rolling Stone« u. a. Aerosmith, Bad Religion und Wim Wenders. Zusammen mit Matthias Politycki und Steffen Jacobs tourte er mit dem Poesieprogramm »Frauen. Naja. Schwierig«, das auch auf CD vorliegt, durch Deutschland. Zusammen mit Anton G. Leitner edierte er die 22. Ausgabe der Zeitschrift DAS GEDICHT (»Der Swing vom Ding. Die Lust am Objekt«, 2014). Bislang erschienen von ihm neun Gedichtbände, zuletzt »Die Dunkelheit knistert wie Kandis« (2011) sowie »Aufgegebene Plätze. Verlorene Posten« (Künstlerbuch, 2013). Autorenwebsite: www.hellmuth-opitz.de
Bärbel Wolfmeier (Foto: Dirk Jacobs)Bärbel Wolfmeier wurde 1966 in Flensburg geboren. Bis auf einen einjährigen USA-Aufenthalt blieb sie dem Norddeutschen Raum treu und lebt heute mit ihrem Mann und fünf Kindern in Dithmarschen. Als Slammerin reist sie durch den ganzen deutschsprachigen Raum und wurde 2014 Finalistin bei den Poety Slam Landesmeisterschaften in Schleswig-Holstein. Seit November 2014 ist sie Autorin und Sprecherin der NDR-Sendereihe »Hör mal ’n beten to«. Sie veröffentlicht Lyrik und Kurzprosa auf Hochdeutsch und in Plattdeutsch. 2015 erschien ihr literarischer Debüt-Band »Diekschoop in Overkneestielettosteveln«. Autorenwebsite: www.baerbelwolfmeier.de
Vers der Woche
von Anton G. Leitner, Weßling
Dem schwarzen Vater blüht ein roter Sommer: Begonia semperflorens, Gottes Auge oder auch Eisbegonie genannt, die Immerblühende. »Warum Eis?«, frag ich laut, und mir antwortet eine Amsel in mehreren Strophen, denn Vater, mein Lehrer, spannt heute aus mit seiner Nachhilfe unter der Erde, aber er ist mit seinem Latein noch lange nicht am Ende, kommuniziert mit mir vielleicht auch noch über jene Waldameise, die gerade meine Nackenhärchen krault, verdächtig sanft. Und dann hab ich ihn auf einmal im Ohr, auf meinen Highend-Stöpseln. Er legt sich in Stereo satt über Maggie Reillys zarte Tonspuren: Oldfields Moonlight Shadow überlagert von Vaters Bavarian language, very sophisticated. Bua, sagt er, die blian bis zum Frosdd, und ich beginne stante pede zu frösteln beim Gedanken an den Winter. Bua, gib obachd, dass di need obiesld, des duad saggrisch wä, i sogds da! Jetzt meint er wohl die Waldameise. Er sieht offenbar wirklich alles durch die göttlichen Augen der Begonien. Aber bis ich mich übers Smartphone auf Tante Google über Ameisenpisse im Besonderen und über die Funktion von Ameisen im Ökosystem als Säende und Aasentferner im Allgemeinen informiert habe, hat sie mich schon gezwickt, dieses kleine Miststück. Es soll angeblich als Waldameisin auf der Roten Liste stehen, also vom Aussterben bedroht sein, wovon ich heute allerdings noch nichts bemerken kann – womit wir schon wieder mal beim Rotsehen wären. Passt nur schwer in meinen Kopf, denn von den sechsbeinigen Krabblern, die sich auf über zehntausend Arten verteilen, sollen insgesamt zehn Billiarden auf der Welt leben. Wenn die alle auf einmal anfangen würden zu biesln bzw. zu zwicken, na dann Gute Nacht, schöne Bäuerin!, aber das werden sie schon nicht tun, weil sie aussterben werden, denn von Vater habe ich auch seinen donquijotesken Optimismus geerbt und glaube deshalb an das Gute in jedem hundertsten Tier und in jedem tausendsten Menschen.
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