Das Lyrikprojekt zur Lutherdekade im Themenjahr 2015
in Kooperation mit Anton G. Leitner | DAS GEDICHT
Lars-Arvid Brischke
was brauch ich
meinen hort meinen anker & dankbarkeit meine
frau die mich hochhält die wieder hoch holt
was mir entfällt
was mir unter der hand auseinander fällt
das hält sie zusammen: wir driften
nicht auseinander: in die eine oder andere welt –
das sind welten da liegen welten
dazwischen
meine ausufernden gedankenparzellen
(ideentiere, die ich gut & gerne verliere)
drohen mir drohen auseinander zu klaffen – sie
klammert das wieder sie hält es auf
was von heute auf morgen zerfallen könnte
was ich brauch
meine frau meine trance immer wieder
gefallen zu finden daran
wenn sie mich schält dann gehen wir
wie immer für immer
verloren im ausufern des schönen das uns
für diesen moment
aus der verankerung löst.
© Lars-Arvid Brischke, geboren 1972 in Dresden, lebt in Berlin.