Die begleitende Netz-Anthologie zu DAS GEDICHT 25,
zusammengestellt und ediert von Anton G. Leitner und José F. A. Oliver
Gabriele Trinckler
descartes erkennt
wie sich alles fügt in dieser
wundersamen maschine
greifen zähne voll anmut
ineinander dreht unsere welt
sich in ihrem scharnier ein
mechanischer engel hats
mir erzählt im bett wars
kalt es quietschten die federn
ein tröpflein öl? nein danke
denn wisse tempus fugit er
müsse stets in bewegung
bleiben und immer die
unruh unruh unruh triebe
ihn an doch keine sorge gott
ist ein diesel und steuerbefreit
streut feinstaub aufs haupt
im verbrauch sehr günstig
drei liter nur auf sieben tage
genesis ich strick ihm ein
mützchen für die klorolle
im fond siehe mir wird
erleuchtung zuteil
© Gabriele Trinckler, geboren 1966, lebt in München
»DAS GEDICHT 25: Religion im Gedicht«,
herausgegeben von Anton G. Leitner und José F. A. Oliver