Die Lyriker-Mannschaft von DAS GEDICHT blog mit Kapitän Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-EM unterm Eiffelturm
Ulrich Beck
Am Tag danach
(Nordirland gegen Wales, Endstand 0:1)
Am Tag danach
Scheint die Sonne über den Mannschaften
Fern der Boris- und Nigel-Inseln.
Nur das Eigentor,
Unglücklich.
Zusammenstoß für Wales, fast
Haxn
Brexn.
So weit der Zwischenstand
Und Engeland?
Vor dem Spiel
Ist nach dem Spiel.
© Ulrich Beck, Bremen
+ Zum AutorUlrich Beck, geboren 1964 in München, seit mehr als zwanzig Jahren in Bremen wohnhaft und seit kurzem wieder zwischen den Städten beruflich im Einsatz. Mit kaufmännischer Ausbildung und Studium seit vielen Jahren in der Industrie tätig. Nach frühem Lyrikband (»gleitzeit«, München 1986) und Engagement bei der Initiative junger Autoren sowie anschließender Pause nun wieder zu Lyrik und Kurzform zurückgekehrt. Fürs Erste Veröffentlichungen in Anthologien und in Jahresschriften, wie DAS GEDICHT, dazu verschiedene Lesungen. Ebenfalls erneut zum Fußball gekommen, als Teilzeit-Stadiongänger mit halber Dauerkarte (grün-weiß), anlässlich der EM Einwerfer und Ballholer für das Lyrikerteam von DAS GEDICHT blog.
Die EM 2016 lyrisch zu kommentieren, und dies schnell und in doppeltem Sinne fachkundig (mit poetischem und fußballerischem Verstand), mit Witz und Eifer, voll Leidenschaft und auch mal mit distanziertem Blick, dies hat sich das Lyriker-Team um Kapitän Jan-Eike Hornauer zum Ziel gesetzt. Es besteht aus: Michael Hüttenberger, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Alex Dreppec und Matthias Kröner. Und damit durchgängig aus bewährten poetischen Fußball-Kommentatoren: Sie alle waren bereits in der Lyriker-Elf von DAS GEDICHT blog dabei, die vor zwei Jahren den Weg der deutschen Nationalmannschaft zum vierten Stern auf dem Versfuß begleitet hat, spielerisch, euphorisch, kritisch – und mit einer Mannschaftsstimmung, wie man sie sich besser nicht wünschen kann. Und sie alle haben sich blitzschnell dazu bereit erklärt, auch heuer wieder ihre Kugelschreiber rollen zu lassen bzw. am Laptop ihre Silben knallhart in die Ecken der weißen Blätter zu hämmern. Kein Zögern gab es und keine Absage. Der Teamgeist von 2014 ist immer noch da – bei uns und gewiss auch bei den Jungs aus der DFB-Elf. Mögen dort auch einige Spieler durch neue ersetzt worden sein, und mag unser Team zum »kleinen« Turnier auch mit kleinerer Besetzung auflaufen.
Alle bereits geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur EM 2016 in Frankreich« finden Sie hier. Und selbstverständlich können Sie auch nach wie vor den kompletten Weg zum vierten WM-Titel poetisch nachvollziehen, und zwar hier: »Vom Leder gezogen – zur Fußball-WM 2014 in Brasilien«.