Die Lyriker-Mannschaft von DAS GEDICHT blog mit Kapitän Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-EM unterm Eiffelturm
Michael Augustin
Nullnummer
Prödl
spielt mit Stummelzopf
Arnautovic
mit Dutt auf Kopf
Junusovic
hat sehr gefehlt
Ronaldo
hat den Kopf gegelt
(Man darf den Burschen
nicht berühren –
das muss sofort
zum Elfer führen
den haut er aber
an den Pfosten –
das wird sein Team
die Zukunft kosten)
© Michael Augustin, Bremen
(zum Spiel Portugal – Österreich, Endstand 0:0)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: u. a. eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte mit dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« (Edition Temmen) und seine WM-Gedichte von 2014 (»Schweini blutet – Deutschland tutet«, Verlag Die Werkstatt).
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Die EM 2016 lyrisch zu kommentieren, und dies schnell und in doppeltem Sinne fachkundig (mit poetischem und fußballerischem Verstand), mit Witz und Eifer, voll Leidenschaft und auch mal mit distanziertem Blick, dies hat sich das Lyriker-Team um Kapitän Jan-Eike Hornauer zum Ziel gesetzt. Es besteht aus: Michael Hüttenberger, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Alex Dreppec und Matthias Kröner. Und damit durchgängig aus bewährten poetischen Fußball-Kommentatoren: Sie alle waren bereits in der Lyriker-Elf von DAS GEDICHT blog dabei, die vor zwei Jahren den Weg der deutschen Nationalmannschaft zum vierten Stern auf dem Versfuß begleitet hat, spielerisch, euphorisch, kritisch – und mit einer Mannschaftsstimmung, wie man sie sich besser nicht wünschen kann. Und sie alle haben sich blitzschnell dazu bereit erklärt, auch heuer wieder ihre Kugelschreiber rollen zu lassen bzw. am Laptop ihre Silben knallhart in die Ecken der weißen Blätter zu hämmern. Kein Zögern gab es und keine Absage. Der Teamgeist von 2014 ist immer noch da – bei uns und gewiss auch bei den Jungs aus der DFB-Elf. Mögen dort auch einige Spieler durch neue ersetzt worden sein, und mag unser Team zum »kleinen« Turnier auch mit kleinerer Besetzung auflaufen.
Alle bereits geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur EM 2016 in Frankreich« finden Sie hier. Und selbstverständlich können Sie auch nach wie vor den kompletten Weg zum vierten WM-Titel poetisch nachvollziehen, und zwar hier: »Vom Leder gezogen – zur Fußball-WM 2014 in Brasilien«.