Andreas Altmann
Regen
Der Regen ist kalt und hält lange. Er läuft an schwarzen Stämmen
herunter. Er sickert in den Boden. Die Augen lassen nicht los.
Sie hören die kleinen lautlosen Aufschläge. Der Regen ist
ein langsames Lied. Es schaut aus dem Fenster. Seine Stimmen
sind leise und weiß. Manchmal ist es nur eine, die an den Lippen
hängt. Sie wird immer heller, singt von vergangenen Wegen
und Wolken. Der Himmel ist still. Und die Wiesen liegen im Schlaf.
Sie trinken im Traum und im Wachen. Heute ist es am wenigsten Licht.
Der Vater starb in seinen Armen. Er ging aus dem Schatten
des Wassers. Er lächelte noch, als der Sohn ihn nach Hause trug.
© Andreas Altmann, Berlin