Volker Maaßen ist ein Meister der Reduktion: seine pointierten, klaren Gedichte in der von ihm bevorzugten kurzen Form besitzen genau das richtige Ma(a)ß an Leichtigkeit bei gleichzeitiger Größe. Gerade diese Balance zwischen dem scheinbar Banalen und dem Tiefen gelingt ihm mit fast traumwandlerischer Sicherheit. Immer wieder richtet Maaßen den Blick auf das Detail, um von dort unmittelbar auf die großen Themen des Lebens zu kommen, auf den großen Verlust beispielsweise. »ein tropfen / fällt vom blatt // ein leises // nachwinken / des zweiges // träume fallen / ohne abschied«, heißt es etwa in dem titelgebenden Gedicht »Zanshin«.
Das Besondere an dem Gedichtband »Zanshin« ist, dass dieser als zweisprachige Ausgabe, deutsch und ukrainisch, erschienen ist. Gerade erst erhielt Volker Maaßen dafür die Dostojewsky-Medaille, eine Auszeichnung, die ihm von der Jury der Schriftstellervereinigung Russlands, der »Goldenen Feder«, verliehen wurde – einer der ehemaligen Vorsitzenden derselben ist kein Geringerer als Maxim Gorki. Zudem zeichnete die Stadt Odessa den Lyriker Maaßen mit dem »Goldenen Diamanten« aus.
»Zanshin« von Volker Maaßen erscheint in Deutschland jetzt im Odysseus Schriftsteller-Verlag.
Weitere Informationen und Bestellmöglichkeiten: www.lovelybooks.de/autor/Volker-Maaßen/Zanshin-2704013202-w/
Nachtrag, Samstag, 31.10.2020: Wie Ende dieser Woche bekannt wurde, ist Volker Maaßen kürzlich verstorben. Zahlreiche Freunde und Weggefährten aus dem Lyrikbetrieb drücken in Abschiedsposts auf Facebook ihre Trauer aus, in ihnen spiegelt sich noch einmal wider: Volker Maaßen wusste nicht nur mit seinen Versen zu überzeugen, sondern war auch ein großer Netzwerker sowie – bei allen Ecken und Kanten, die ihn mit auszeichneten – ein sehr gewinnender Mensch. Wir von der »DAS GEDICHT blog«-Redaktion werden ihn vermissen. Und rufen ihm hinterher: Wo Du auch bist, Volker, lass Dich nicht verbiegen, betrachte weiter uns, die Mitmenschen, sowie die ganze Welt mit einem bittersüßen Lächeln. Und spare auch weiterhin nicht am – mal albernen, mal scharfen, mal melancholischen – poetischen Kommentar!