Erinnerung für Kurzentschlossene: »Schneller langsam. Schlendernde Poesie in rasenden Zeiten« – heute Abend bei DICHTUNG + FILM im Rahmen des Fünf-Seen-Filmfestivals 2018

Die Poesie schöpft ihre Kraft nicht nur aus schnellen Rhythmen, sondern gewinnt ihren Zauber insbesondere aus der stillen Beobachtung des Kleinen und Unscheinbaren. Der Schweizer Schriftsteller und Literaturkritiker Nicola Bardola verfasste neben zahlreichen Gedichten vieldiskutierte Romane wie »Patt« und »Schlemm« sowie Biographien zu John Lennon oder Yoko Ono. Zusammen mit der Münchner Poetin Gabriele Trinckler und dem vielfach ausgezeichneten Lyriker Anton G. Leitner spürt er dem Lauf der Zeit nach.

Anschließend:
Paterson
USA, 2016 | 123 Min. | Buch und Regie: Jim Jarmusch | Darsteller: Adam Driver, Golshifteh Farahani, Barry Shabaka Henley, Rizwan Manji, Masatoshi Nagase u. a.

Der Busfahrer Paterson lebt in der gleichnamigen Kleinstadt in New Jersey und schreibt Tag für Tag in seiner Mittagspause Gedichte. Während er der Ruhepol ist, um den die Stadt kreist, jagt seine Ehefrau Laura wilden Träumen hinterher. Patersons Gedichte verfasste der bekannte US-amerikanische Lyriker Ron Padgett eigens für den Film, der von vielen weiteren dichterischen Bezügen durchzogen ist, denn schließlich setze bereits William Carlos William der Stadt Paterson ein fünfbändiges poetisches Denkmal.

Ort: Kino Breitwand Schloss Seefeld
(Schloßhof 7, 82229 Seefeld-Hechendorf),
Termin: Mittwoch, 12.9.2018, Beginn 19.30 Uhr
Eintritt: € 15,-
Kartenreservierungen unter www.fsff.de

Infoblatt zum Download
 

Nicola Bardola. Foto: privat
Nicola Bardola, 1959 in Zürich geboren, veröffentlichte als Student an der Universität Bern erste Gedichte und schrieb 1984 an der Universität Zürich im Fach Germanistik seine Lizentiatsarbeit über Theorien moderner Lyrik (u. a. zu Nicolas Born, Rolf Dieter Brinkmann, Jürgen Theobaldy). Seither lebt er in München, wo er seine Kolumne »Lyrik Revue« zunächst für das Münchner BuchMagazin betreute und für die Süddeutsche Zeitung sowie die NZZ schrieb. Neben vieldiskutierten Romanen wie »Patt« und »Schlemm« sowie Biographien zu John Lennon oder Yoko Ono veröffentlichte er Gedichte in Zeitschriften und Anthologien, übersetzte Eugenio Montale ins Deutsche und war Mitbegründer der Initiative Junger Autoren (IJA). Internet: www.bardola.de

Anton G. Leitner. Foto: Volker Derlath
Anton G. Leitner. Foto: Volker Derlath
Anton G. Leitner, geboren 1961 in München, publizierte bislang zwölf lyrische Einzeltitel, zuletzt »Schnablgwax. Bairisches Verskabarett«. In seinem Verlag in Weßling gibt er seit 1993 die buchstarke Zeitschrift DAS GEDICHT heraus, die von Herbst 2017 bis Sommer 2018 bundesweit ihr 25. Jubiläum feierte. Darüber hinaus edierte er über vierzig Anthologien. Mit seiner Sammlung »Ois is easy. Gedichte aus Bayern« hat er den weiß-blauen Freistaat lyrisch neu kartografiert. Zuletzt erschienen bei Reclam seine Sammelbände »Heimat. Gedichte« (2017) und »Der Himmel von morgen. Gedichte über Gott und die Welt« (2018). Leitner wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem V. O. Stomps-Preis der Stadt Mainz, dem Bayerischen Poetentaler und zuletzt mit dem Tassilo-Kulturpreis der Süddeutschen Zeitung (2016). Er ist Mitglied der Münchner Turmschreiber.
Internet: www.AntonLeitner.de und www.dasgedicht.de

Gabriele Trinckler. Foto: Volker Derlath
Gabriele Trinckler. Foto: Volker Derlath
Gabriele Trinckler, geboren 1966 in Berlin, lebt seit 1999 in München. Sie arbeitet als Verlagsassistentin und Lektorin im Anton G. Leitner Verlag, Weßling. Außerdem ist sie Redakteurin der Zeitschrift DAS GEDICHT. 2018 erschien ihr jüngstes Lyrikbändchen »hase im grübchen« im Rahmen des Projekts »Literaturautomat« in Düsseldorf. Sie ist Herausgeberin von bislang dreizehn Anthologien, u. a. im dtv: »Gedichte für Reisende« und »Weihnachtsgedichte« (beide zusammen mit Anton G. Leitner).

Die Reihe »Dichtung + Film« ist eine Kooperation des Fünf Seen Filmfestivals (www.fsff.de) / Breitwand Kinos (www.breitwand.com) mit der Zeitschrift DAS GEDICHT(www.dasgedicht.de). Mit freundlicher Unterstützung des Landratsamts Starnberg.

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