Das Lyrikprojekt zur Lutherdekade im Themenjahr 2015
in Kooperation mit Anton G. Leitner | DAS GEDICHT
Thomas Hald
friedhof von menton
der friedhof – am eingang die tafel
mit dem gedicht – hoch über dem meer
auf dem felsen, darunter die häuser
der stadt: von seinen mauern heben sich
möwen in die lüfte, schweben fernhin
in ein zartes blau … wir aber, unter dem
gleißenden licht des mittags, wandeln im
schmalen schatten der zypressen an gräbern hin
(»die liebe höret nimmer auf« ist oft in
goldumrahmter schrift zu lesen), zwischen
skulpturen und den kleinen mausoleen.
und in die ordnung dieser welt fegt
der mistral, der überall die blumenvasen
umwirft, so wie es ihm gefällt …
© Thomas Hald, geboren 1967 in München, lebt dort.
Die Pausenpoesie im Archiv