Gedichte mit Tradition, Folge 126: »Willi? Voll fett 2«

»Gedichte mit Tradition – Neue Blätter am Stammbaum der Poesie«: eine fortlaufende Online-Anthologie, zusammengestellt von Jan-Eike Hornauer

 

Gabriele Trinckler

Willi? Voll fett 2

Wenn du mit vürzich quasi scheintot bist,
Und dein Jesicht sieht aus wien Rübnacka,
Denn liecht die dufte Jugend uffm Mist,
Und als Vaehra haste Stinkeknacka.

Sach an: Wat bleibt da dann vom Saus und Braus,
Und wat is übrich von deim Rumjemache?
Als Antwort scheemste da die Oogen aus,
Wenn Leib und Lob vajammeln – schlimme Sache!

Mehr Schultakloppen jibts fürt Kindakriejen.
Denn prahlste: »Kiek, det Jör is schön wie ick.
Jetz sind wa quitt, die Sünden wern vaschwiejen.«
Jenau! Ne Tochta wär dein Meistastück.

Im Balg reinkarniat würd keene alt,
Det Blut bleibt warm, wern ooch die Knochen kalt.
 

© Gabriele Trinckler, München
 

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Gedichte mit Tradition»Gedichte mit Tradition« im Archiv

Zu dieser Reihe: »Gedichte mit Tradition – Neue Blätter am Stammbaum der Poesie« ist eine Online-Sammlung zeitgenössischer Poeme, die zentral auf ein bedeutendes Werk referieren, ob nun ernsthaft oder humoristisch, sich verbeugend oder kritisch. Jeden Freitag erscheint eine neue Folge der von Jan-Eike Hornauer herausgegebenen Open-End-Anthologie. Alle bereits geposteten Folgen finden Sie hier.

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