ein Lesungsbericht von Jan-Eike Hornauer (Text und Fotos)
München. Die Stimmung war aufgeräumt bis familiär, entspannt und zunächst erwartungsfroh, dann wirklich angetan. Mit Fug lässt sich sagen: Die Festlesung zur 30. Ausgabe von DAS GEDICHT mit dem Titel »offen« am Dienstag verangener Woche war ein Erfolg und eine Feier der Poesie. Dass es ein besonderer Abend werden könnte, hatte sich dabei früh angekündigt: Die Zahl der Reservierungen war hoch. Dazu traten, den Nachwirkungen der Pandemie geschuldet, zwar schwerpunktmäßig Dichterinnen und Dichter aus dem Münchner Raum, wie etwa Friedrich Ani und Josef Brustmann, auf, doch auch Poetinnen und Poeten mit langen Anfahrtswegen kamen wieder, z. B. Michael Augustin und Sujata Bhatt aus Bremen oder Sophia Lunra Schnack aus Wien. Letztlich konnte Uwe-Michael Gutzschhahn, Moderator des Abends, vor über 90 Anwesenden, also im wirklich voll besetzten (bis bestandenen) Lyrik Kabinett im Zentrum Münchens den Premierenabend für die diesjährige Ausgabe der buchstarken Jahresschrift eröffnen.
Ein langer Weg: vom 4-Seiter bis hin zum 270-Gedichte-Kompendium
Gutzschhahn betonte in seiner Einführung, dass das herausgeberische Werk Leitners gar noch vor mehr als »nur« drei Jahrzehnten gestartet ist – und der Umfang seiner Publikationen im Zeitverlauf erheblichen zugenommen hat: Begonnen habe alles letztlich schon mit dem Falt- und Flugblattperiodikum »Der Zettel«, der vor rund 40 Jahren an den Start gegangen sei. Jener habe lediglich vier Seiten gehabt, die aktuelle Ausgabe von DAS GEDICHT hingegen, »das dickste Teil, das du je herausgebracht hast«, wie Gutzschhahn formulierte, umfasse, er habe extra nachgezählt, 220 Gedichte – plus 50 Gedichte in der »Poesie für Kids«-Beilage (der Kinderlyikteil wurde übrigens, wie stets, von ihm selbst, also von Uwe-Michael Gutzschhahn zusammengestellt).
Das aktuelle Thema »offen« bezeichnete der Moderator als »eines der faszinierendsten Themen überhaupt«. Denn durch es werde letztlich auch ausgelotet: »Was kann Lyrik sein, inhaltlich wie formal, was vermag sie, wie kann sie aussehen?« Zudem habe das Thema die Möglichkeit gegeben, es als Nichtthema zu sehen, also den diesjährigen Aufruf zum Mitmachen als offene, themenungebundene Ausschreibung zu begreifen. Insgesamt sei so, erklärte Gutzschhahn mit Überzeugung, »ein sehr gutes Heft entstanden«.
»Das war in einer Bar in Prag – mit großen Cognacschwenkern …«
Weiter auf die Gründungsphase von DAS GEDICHT und die Entwicklung bis heute wurde im anschließenden Interview des Moderators mit den beiden Gründungsherausgebern der Zeitschrift, Ludwig Steinherr und Anton G. Leitner, eingegangen. Auf einer gemeinsamen Reise sei die Idee zur Zeitschrift geboren worden, berichtete Leitner. Geschehen sei dies auch deshalb, weil er mit dem Studium der Juristerei fertig gewesen sei, sich aber nicht dauerhaft als Jurist habe betätigen wollen. Und Steinherr, heute längst promovierter Philosoph und Dozent an der katholischen Universität Eichstätt, fügte schmunzelnd an: »Es war in einer Bar in Prag – mit großen Cognacschwenkern …« Dazu erklärte er, sie hätten gleich gewusst, »der Titel ist wichtig«. Und da der Titel »Das Gedicht« signalisiere, hier gehe es um »das Zentralorgan der Lyrik«, habe man sich, auch im juvenilen Größenwahn, dafür entschieden.
Zeigen, was gemacht wird – der Überblick als Programm
Dabei war der Titel aber zugleich auch von Beginn an ernst gemeintes Programm, wie Leitner unterstrich: »Wir wollten beide ein Ausstellungshaus in Buchform, wollten zeigen: Was wird gemacht?«Bleibt die Frage, warum die beiden Gründungsherausgeber lediglich die Nummer eins miteinander herausbrachten? Danach machte Leitner schließlich als alleiniger Herausgeber bzw. mit jährlich alternierenden Co-Herausgebern weiter.
Auch diese Frage wurde geklärt: Hatte Steinherr damals noch den Anspruch, dass er jedes im Heft veröffentlichte Gedicht unterschreiben können müsste, wollte Leitner mehr die Weite der zeitgenössischen Lyriklandschaft abbilden. Der eine wollte also eine poetische Schule besonders befördern, der andre die aktuelle Lyrikproduktion insgesamt darstellen. Klar, dass das schlecht zusammenging. Also trennten sich hier die Wege – doch blieb man sich poetisch und freundschaftlich verbunden. Steinherr meinte im Bühnengespräch in Richtung Leitner auch: »Du warst gleich so der Herausgebertyp, ich war eher der Autor.« Heute betrachte er da in der Tat manches anders.
»Verdammt, das wird eine saugute Ausgabe!«
Auf Gutzschhahns Frage, was sich an der Lyrik in 30 Jahren DAS GEDICHT geändert habe, erklärte Leitner: Zu Beginn sei die neue Subjektivität im Ausklingen gewesen, es habe etwa keinen Reim damals gegeben. Heute hingegen werde auch wieder viel gereimt, dazu gebe es nun auch wieder viele prosanahe Erzählgedichte. Dieser Trend habe sich auch bei den diesjährigen Einsendungen bestätigt. Dass er sich letztlich ebenfalls in DAS GEDICHT #30 niederschlägt, hob Gutzschhahn hervor: Über zehn Prozent seien »streng durchgereimt«, und es werde gar die alte und strenge Sonettform mehrfach gewählt.
Von der Qualität der diesjährigen Zusammenstellung zeigte Leitner sich überzeugt: ca. 5.000 Gedichte haber er zugeschickt bekommen, er habe sich sechs Wochen lang durch zehn Leitz-Ordner gelesen. Dabei habe er zwar manch enttäuschenden Text entdeckt, aber eben auch »so viele Texte, die mir aus der Seele gesprochen haben«. Und schon bald habe er gemerkt: »Verdammt, das wird eine saugute Ausgabe!«
Heiterer Einstieg in den Vortrag von 24 Dichterinnen und Dichtern
Von der Qualität der Texte konnte sich das Publikum im Lyrik Kabinett denn auch sogleich im Anschluss überzeugen: Zunächst 17 Poetinnen und Poeten trugen nun ihre Gedichte aus DAS GEDICHT 30, herausgegeben von Leitner, und dem zugehörigen »Special für Kids«, ediert von Gutzschhahn, sowie zuweilen auch noch ein, zwei weitere Lyrikstücke aus dem eigenen Œuvre vor – und im außerprogrammatischen Überraschungsteil des Abends durften dann spontan noch sieben weitere Dichterinnen und Dichter ihre Verse aus DAS GEDICHT »offen« sowie auch mal einen hier nicht enthaltenen poetischen Happen darreichen.
Den Auftakt des Programms betstritt Frank Klötgen, u. a. als Ensemblemitglied der Lach- und Schießgesellschaft bekannt und als Spoken-Word-Poet etabliert. Neben seinem humorvoll alltagsphilosophisch daherkommenden »Pfützenpoem« aus DAS GEDICHT #30 brachte er gleich noch sein »Der Krüss’sche Tantenmörder«. Und für seine kurzfristig verhinderte Slam-Kollegin Meike Harms präsentierte er zudem deren »Bartagame«, die putzig-gewitzt eine existentielle Krise erlebt und bewältigt. Damit war auch zu Beginn gleich unterstrichen: Ja, Lyrik heute darf auch metrisch sein, sich reimen, erzählen, zum Lachen anregen!
Gewitzte Verse auf Hochdeutsch und Bairisch, aber auch Tragisches
Kabarettist und Lyriker Josef Brustmann zeigte dann gleich, dass man auch ohne Reim im Wortsinne gewitzt sein kann – und es auch ohne Schenkelklopfer geht. Er brachte das quasi zen-buddhistische »einatmen« aus dem Heft, in dem er das Leben genau darauf reduziert: einatmen und ausatmen. Das Vortrags-Spektrum erweiterte er dann noch mit zwei weiteren Gedichten ins Tiefernste und ins Heiter-Lebensbejahende. Einmal ging es erschütternd um den Tod der dreijährigen Schwester, einmal um Geburtstagsverse für seine Frau.
Norbert Göttler trat nun mit zwei Mundartgedichten aus DAS GEDICHT 30 nach vorne, »eines davon sogar gereimt«, wie er selbst vermerkte. Weiter wies er darauf hin, dass viele von ihm, dem Bezirksheimatpfleger von Oberbayern, erwarteten, dass er aufgrund seines Berufs zur Mundartdichtung quasi von alters her verpflichtet gewesen sei. Dem müsse er aber widersprechen: Lange Zeit habe er ausschließlich auf Hochdeutsch gedichtet, der Dialekt sei für ihn etwas Alltagsmündliches gewesen. Vorbilder wie H. C. Artmann und Anton G. Leitner hätten ihn jedoch schließlich zur Dialektdichtung verführt – und damit zu noch mehr Offenheit. In bairischer Mundart und flott gereimt kam »mei schwarzer kater emerenz« daher, der sich als wahrer »stenz« herausstellte – und durchaus auch von der Tier- in die Menschenwelt verwies. Und mit »ballade vom rengschirm« folgte ein Dinggedicht, das abermals leichtfüßig sowie mit weiterem Sinn ist.
Wie man »den angemaßten Weltschmerz auflöst«
Friedrich Ani, der Krimibeststellerautor und vielfach ausgezeichnete Lyriker, ein alter Weggefährte Leitners, überraschte mit einem Jubiläumsgedicht für den DAS GEDICHT-Herausgeber, in dem es u. a. um fallende Blätter ging (eine Anspielung auf den realen Herbst draußen, den Herbst des Lebens der beiden Freunde und auch auf den Beginn des Herausgebers Leitner mit der »Initiative Junger Autoren« und dem Flugblatt »Der Zettel«). Zentral war in ihm die Formulierung, dass es darum gehe, »das Weltlicht mit Poesie zu vermehren«.
Nach noch weiteren Ani-Versen großer Bildhaftigkeit brachte Jürgen Bulla seine »Nächtliche Studie« aus der aktuellen DAS GEDICHT-Ausgabe vor. Sie behandelte »die täglichen kleinen Dosen / Bitternis und Zorn im limbischen System«. Und zeigten auch gleich den Ausweg auf: das lyrische Du – hier leicht mit Partnerin zu übersetzen. Denn sie ist es, die »den angemaßten Weltschmerz auflöst«. Und mit »Vaccination« behandelte er im Zusatz-Gedicht flappsig und komisch seine dritte Corona-Impfung – ein Erlebnis, das ihn »an die Rocky Horror Picture Show erinnert hatte«. Ins »Kapuzinerhölzl, München« entführte Birgit Müller-Wieland, sie brachte eine Meditation über eine Spaziergangsbegegnung an selbigem Ort. Und anschließend thematisierte sie, im Bonus-Poem, noch den Krieg. Hier formulierte sie, im Angesicht der steten Wiederkehr der sich stetig wiederholenden Zeitläufte und die Grundkonstitution des Menschen, wir seien »immer verzaubert, wie Reptilien in wechselnden Kriegen«.
Kriegsgedicht und Kinderlyrik
Das Thema Krieg war auch zentral beim folgenden Dichterpaar: Hanser-Autorin Sujata Bhatt ist mit »The War« in DAS GEDICHT #30 vertreten, was sie auch las. Und Michael Augustin, ihr Ehemann und immer wieder auch ihr Übersetzer, brachte nicht nur seine Übertragung ins Deutsche dieser so kunstvoll wie klar kriegskritischen Verse zu Gehör, sondern verstärkte das Thema auch noch durch sein ebenfalls abgedrucktes Poem »Jüdischer Friedhof, Czernowitz«. In ihm berichtet er von ihrem Besuch jener internationalen Grabstätte, einem, wie er einführend sagte, »Erlebnis, dass ich nie vergessen werde – dort zwischen diesen überwachsenen Gräbern durchzusteigen«. Dass er auch sehr heiter und unbeschwert kann, bewies Augustin dann in seinem Beitrag für das aktuelle »Special für Kids« mit dem Titel »Es war einmal eine Schnabeltasse«. Bhatt wiederum zeigte, dass sie das feinfühlige reflexive Gedicht zu Kunst und ihren Schöpfern, wie Paul Klee und Emily Dickinson, ebenfalls beherrscht. Sie formulierte u. a. so etwas wie eine synästhetische Grundlosung bzw. -erfahrung: »Manchmal lösen sich Wörter in Klängen auf / und Wörter beginnen in Farben zu wohnen.«
Prosanah und doch lyrisch das Leben geschildert
Ums »Erwachsenwerden« drehte es sich bei Christina Madenachs Gedicht aus der Jubiläumsausgabe von Leitners Zeitschrift. In einer Fünf-Punkte-Liste zeichnete sie nach, wie sich dies anfühlt und woran man es erkennt. Ein so persönlicher wie universeller Text, prosanah und poetisch bildstark. Ebenfalls sehr prosanah, aber doch unbestreitbar lyrisch und auf den Alltag, das eigene Erleben bezogen, waren die beiden Texte, die der Herausgeber selbst vortrug. In ihnen verarbeitete er den Abschied von seinem Vater – der im April vorigen Jahres mit 82 Jahren verstorben ist – und seinem einzigen Sohn nun freilich sehr fehlt. Man mag noch so erwachsen sein (Anton G. Leitner hat die 60 inzwischen knapp überschritten), der Verlust eines Elternteils bleibt ein einschneidendes Erlebnis. In seinen Gedichten nun erinnert Anton G. Leitner sich an ein Kindheitserlebnis: als er den Vater im Streich aus dem Haus aussperrt und dieser im Zorn gar die Türscheibe einschlägt, um wieder ins Haus zu gelangen. Und er stellt sich, in seinem zweiten Text aus DAS GEDICHT 30, sehnsuchtsvoll vor, wie es jetzt wäre, ihn ganz beiläufig wiederzutreffen, konkret auf einer Autobahnraststätte.
Erwachsenen- und Kinderverse zusammengebracht
Der Moderator wechselte die Rolle, als er seine eigenen Texte vortrug. Uwe-Michael Gutzschhahn fantasierte sich sprachverspielt sein »Traumtor« herbei (aus der Kinderlyrikbeilage), und er ging sehr kritisch mit den Erwachsenen ins Gericht, die das »Chaos der Wälder« nicht dulden können und also zerstören, was ihnen unzähl- und unfassbar erscheint (aus DAS GEDICHT 30). Zudem brachte er noch zwei Kollegen zu Gehör: Nils Mohls »Mietzhaus« aus der Kinderlyrikabteilung sowie Christoph Leistens alltagsphilosophisch gelassenes, gescheites Erwachsenengedicht »Meine Nachbarn« aus der Erwachsenenecke wollte er dem Publikum nicht vorenthalten.
Mit dem Blick fürs Große im Kleinen
Alltag, Religion und Philosophie führte, für ihn ja ganz typisch, auf locker-elegante Weise Ludwig Steinherr zusammen, DAS GEDICHT-Mitbegründer und bis heute treue Stammbeiträger. Dies unternahm er erst in der augenzwinkernd metaphysisch aufgeladenen neuen Alltagsszene »Reparatur« und dann im schon länger bestehenden Gedicht »Zur Geburt einer Ming-Vase«, das seiner Tochter Zoë gewidmet ist. (Übrigens ist dies eines meiner liebsten Steinherr-Gedichte sowie eines meiner liebsten Gedichte überhaupt; diese kleine Anmerkung sei mir hier gestattet). Ein Gedicht, das im Gedruckten mit von seiner Optik lebt – den Einrückungen, dem Versatz, der so entstehenden Luftigkeit – trug Sophia Lunra Schnack (mit 31 die jüngste Poetin im offiziellen Programm) mit »Mauersegler veflogen« vor – und bewies, dass die besondere Optik zwar zum Gedicht passt, es aber auch ohne sie, also im Mündlichen, prächtig zu bestehen weiß. Thema war hier das Gemeinsame, Verbindliche, Romantische. Ihm ging Schnack auch in ihrem Bonus-Gedicht nach, in dem es kulminierend heißt: »weiße Wolke – meine letzten Akkorde an dich«.
Romantische Lakonie – und Verzweiflung dank Weinen
Den angekündigten Teil des Abends beschließen durften Gabriele Trinckler, David Westphal und ich selbst – ein Trio, das eng mit DAS GEDICHT verbunden ist. Gabriele Trinckler, weit mehr als »nur« Verlagsassistentin bei Anton G. Leitner, verkündete in ihrem berlinerischen Sonett (diese Sprache und diese Form sind für sie lyrisch längst nicht mehr neu, und sie überzeugen bei ihr stets): »Wir sind schon recht bescheedicht, wir zwee beedn.« Forderte dann aber dazu auf, es trotzdem zu versuchen bzw. weiterlaufen zu lassen, denn: »allet is perfekt, so wie et is.« Romantische Lakonie – gibt es das? Bei Trinckler mit Sicherheit. Und sie trifft, und zwar auch den Nerv des Publikums, wie sich im Lyrik Kabinett zeigte.
David Westpal gab sich zunächst ebenfalls und noch gesteigert einfühlsam: in »Klein«, legte er dar, wie ein Weinen (wohl eines Kindes) ihn selbst betrifft, ins unendliche Nichts reißt. Doch im nachfolgenden Zusatz-Poem ließ er dann seinem inneren Komiker freien Lauf: In seinen Versen zum Altern machte er sich souverän darüber lustig, wie heutzutage versucht wird, dem Verfallsprozess durch Selbstoptimierung zu entkommen. Mit zwei Tiergedichten im Paarreim war ich selbst im Lyrik Kabinett zu erleben. In »Antarktisches Abenteuer«, einem tragikomischen Pinguinliebespoem, wird ein Seitensprung beschrieben, der dramatischste Folgen hat. Und in »Zoologische Beobachtung«, meinem Beitrag fürs »Special für Kids«, geht es um einen Löwen, der sich vor allem durch Faulheit auszeichnet und deswegen auch ganz anders gesehen werden kann denn als der vielzitierte König der Tiere.
Offenheit auch zum Abschluss
Zum Abschluss des Abends gab es dann noch eine kleine Überraschung: Anwesende Poetinnen und Poeten, die nicht auf dem Programmzettel gestanden hatten, aber in der Jubiläumsausgabe von DAS GEDICHT vertreten sind, durften und sollten nun auch noch ihre Poeme vortragen. Leander Beil, Barbara Zeizinger, Eva Höcherl, Anna Münkel, Wolfgang Heyder und Ander Ski kamen dieser Aufforderung gerne und zum Gefallen der Zuschauerinnen und Zuschauer nach. Und auch Jörn Pfennig ließ sich einen kleinen Auftritt nicht nehmen, wiewohl er, wie er selbst betonte, in DAS GEDICHT 30 gar nicht vertreten ist. Mit dem Überraschungsabschluss nach dem Programm fand sich der Abend besonders abgerundet – und konnte sogleich wunderbar in den gesprächigen und geselligen Teil übergehen. Wie dieser dann endete? Nun, das kann bei jedem anders sein, und es ist unterm Strich genau dies: offen …