Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Hüttenberger
Nach(t)zügler
Nun, denk ich, kann ich mich entspannt den Dingen widmen,
die wichtig sind, les in der Zeitung beispielsweise:
Die Kanzlerin wird 60, heimlich, still und leise
verfilmt die UFA ihre Ära, Nicole Kidman
als Spielerfrau, die wütend droht mit Suizid, wenn
Kabinen nicht zu merkelfreien Zonen … »Heiße
Getränke«, aufgeschreckt, bin eingenickt, die Reise
ist lang, ermüdet träum ich Unsinn, bin nicht fit, denn
WM-bedingt hab ich ein Defizit an Schlaf,
erst jeden Abend, fast, das Sitzen vor der Glotze
und jetzt Berlin, die Jubelfeier auf der Meile,
nach jedem deutschen Spiel noch dichten, bin ja brav,
das war zum Schluss zu viel, Verzeihung, wenn ich motze,
will ins normale Leben, mahn den Zug zur Eile.
© Michael Hüttenberger, Stedesdorf / Darmstadt
+ Zum AutorMichael Hüttenberger wurde 1955 in Offenbach geboren. Er war Schulleiter sowie Stadtverordneter und lebt heute als freier Autor in Stedesdorf (Ostfriesland) und Darmstadt. Seine Schaffensschwerpunkte sind: Lyrik und Kurzprosa sowie Kommentare und Glossen (letztere tw. unter Pseudonym). Gewinner Science-City-Slam Darmstadt 2007, Stockstädter Literaturpreis 2012, Krimipreis Wardenburg 2013. Zuletzt von ihm erschienen: »Ostfriesische Perspektiven« (Lyrik und Prosa, Druckwerkstatt Kollektiv Verlag).
www.MichaelHuettenberger.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
Das Wunder von Berlin
Siehste,
jeht doch!
Jetz könn’ bei uns
sogar schon Flieger landen!
(Oder meenste, die Jungs
sind mitten Fallschirm abjesprungen,
als grad keena kiekte?)
© Michael Augustin, Bremen
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
www.Poetenladen.de/Michael-Augustin.php
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Michael Hüttenberger
Haiku-Elfinale
der Siegerflieger
schwebt über die Fanmeile
winkt mit den Flügeln
atemlos singen
die Fan-Chöre heben die
Hände zum Himmel
im Reichstag tagt der
Innenausschuss zur Spion
ageaffäre
auf deutschem Boden
gelandet was friert uns in
diesem Moment ein
couragiert fragen
Reporter können Sie’s schon
realisieren
der Bundesrat hat
die Lebensversicherungs
reform gebilligt
400.000
Menschen jubeln und feiern
oh wie ist das schön
die Jungs haben doch
Geschichte geschrieben da
will ich dabei sein
Klaus Wowereit grinst
unentwegt wie Manuel
ein Neuer Morgen
der Bundestrainer
wird vorgeschoben und sagt
wir sind alle Welt…
so sehn Sieger aus
la-la-la la-la Deutschland
fußballvergöttert
© Michael Hüttenberger, Stedesdorf / Darmstadt
+ Zum AutorMichael Hüttenberger wurde 1955 in Offenbach geboren. Er war Schulleiter sowie Stadtverordneter und lebt heute als freier Autor in Stedesdorf (Ostfriesland) und Darmstadt. Seine Schaffensschwerpunkte sind: Lyrik und Kurzprosa sowie Kommentare und Glossen (letztere tw. unter Pseudonym). Gewinner Science-City-Slam Darmstadt 2007, Stockstädter Literaturpreis 2012, Krimipreis Wardenburg 2013. Zuletzt von ihm erschienen: »Ostfriesische Perspektiven« (Lyrik und Prosa, Druckwerkstatt Kollektiv Verlag).
www.MichaelHuettenberger.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Jan-Eike Hornauer
Deutschland – Argentinien
Finale – Endstand 1:0 n.V.
Was war das für ein Duell!
Spannung wirklich bis zum Ende,
großer Kampf und herrlich schnell:
Dies Finale ist Legende.
Und das Tor: ein wahrer Traum!
Schürrles Dribbling, seine Flanke,
Götze: Brust und direkt – kaum
glaubt man’s – Schuss! Wie herrlich, danke!
Dieser Treffer: ein Symbol
der enormen Mannschaftsklasse.
Weltweit jubelt darum wohl
auch die große, breite Masse:
Hochverdient ist der Pokal
nach Turnier und nach Finale
und dazu auch allemal,
sieht man diese kolossale
Leistung über Jahre hin:
Seit nullsechs war – nicht zu fassen! –
stets an sich der Titel drin.
Es gebührt den Spielerassen
Schweini, Klose, Lahm und Co.
dieser Sieg ganz ohne Frage.
Und dem Trainer sowieso!
Jogi, mach’s noch viele Tage!
© Jan-Eike Hornauer, München
Zum Abschluss eine kleine Bilanz der konstant großen Turniererfolge der DFB-Auswahl seit 2006; bei jedem Turnier (EM und WM) griff die deutsche Elf in überzeugender Weise nach dem Turnier-Titel, den sie vollkommen verdient bei der WM 2014 nun endlich auch erhalten hat:
WM 2006 (Sommermärchen) – 3. Platz, »Weltmeister der Herzen«
EM 2008 – Vize-Europameister
WM 2010 – 3. Platz
EM 2012 – Halbfinal-Teilnehmer
WM 2014 – Weltmeister
+ Zum AutorJan-Eike Hornauer wurde 1979 in Lübeck geboren. Er lebt heute als freier Textzüchter (Autor, Herausgeber, Lektor und Texter) in München. Die literarischen Schaffensschwerpunkte des »Großmeisters des geschliffenen Wortes« (Kultura-Extra) sind: Lyrik (v. a. komische Gedichte) und Kurzgeschichten unterschiedlichster Stimmungslage. Zuletzt von ihm erschienen: die Lyrik-Bände »Der schmunzelnde Poet. Neue komische Gedichte« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela) und »Schallende Verse« (Einzeltitel; Lerato) sowie die Prosa-Anthologie »Grotesk!« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela).
www.Textzuechterei.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Alex Dreppec
Wunder
Wir: Jahr für Jahr
vor Toren wartend,
rollenden Runds Chancen,
reingespuckte Kirschkerne.
Ob Schweinis Wundheilung
Wunder war?
Macht hier paar Tore klar!
Götze vor, anspielbar,
nur vor, stur vor’s Tor.
Mario: klärt wer?
Unhaltbar, wunderbar,
Keiner klärt mehr,
er klärt’s sehr,
wir: vier Sterne!
© Alex Dreppec, Darmstadt
+ Zum AutorAlex Dreppec wurde 1968 in Jugenheim bei Darmstadt geboren, wo er heute als promovierter Psychologe und Berufsschullehrer u. a. in der Ausbildung von Erzieherinnen arbeitet. Als Autor hat er sich vor allem dem komischen Gedicht verschrieben. Er wurde 2004 mit dem Wilhelm-Busch-Preis ausgezeichnet und ist in diversen Standardwerken vertreten, wie »Der große Conrady« (Neuauflage 2008, Artemis & Winkler) und »Hell und schnell« (hg. v. Gernhardt und Zehrer, S. Fischer). Er erfand 2006 den Science Slam in Darmstadt, der sich seitdem international ausbreitet. Zuletzt von ihm erschienen: »Die Doppelmoral des devoten Despoten« (Eremiten-Presse) und »Metakekse« (Hörbuch, Ariel).
www.Dreppec.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Hellmuth Opitz
Aus der Reihe »Sieger« heute: Götze
Dieser Augenblick, in dem er auf dem Rasen steht: allein
mit sich und einer Kamera, die ihn umkreist,
nur wenige Minuten nach dem Spiel, versunken
in sich selbst, den Blick gerichtet auf ein fernes Selbst,
die Christus-Statue, die den goldenen Ball der Sonne hielt,
doch nein: Es ist wohl der Moment, den er noch mal
durchlebt, veratmet, jene 113. Minute, die magisch war.
Schürrle serviert ihm maßgerecht den Flankenball,
den stoppt er mit der Brust aus vollem Lauf,
legt ihn sich vor, präzise auf den linken Fuß, und schiebt
ihn volley aus spitzem Winkel in das lange Eck.
All das in einer einzigen, so flüssigen Bewegung.
Denkt er darüber nach, was er in diesem Kampfspiel war:
Der Mozart-Moment, das war er, traumwandlerisch verspielt
und sicher im Gelingen, von welchem Gott war er geküsst?
Er sieht entspannt aus und zugleich verloren, weil hier
ein ewiger Traum, den man als kleiner Junge träumt,
schwerelos in Erfüllung geht: in der entscheidenden Partie
ganz kurz vor Schluss den fulminanten Treffer setzen,
den Schuss Genialität, der seinem Team den Titel bringt.
Was wird aus einem Traum, der so scheinbar leicht,
so schön, so unverhofft sich in Wirklichkeit verwandelt?
Vielleicht ja denkt er darüber so melancholisch nach: was ihm
nach dieser magischen Minute jetzt noch zu träumen bleibt.
© Hellmuth Opitz, Bielefeld
+ Zum AutorHellmuth Opitz wurde 1959 in Bielefeld geboren, wo er heute als Werber und Autor lebt. Seinen literarischen Schaffensschwerpunkt bilden Gedichte, die in Sprach- und Bildgebrauch Grenzen verschieben und einen ganz eigenen lyrischen Sound entfalten. 2010 war er »Writer in Residence« im Brecht-Haus in Svendborg (Dänemark). Acht Lyrik- und zwei Prosabände sowie zwei Hörbücher sind bislang von dem Ex-Journalisten (u. a. »Rolling Stone«) erschienen, zuletzt: »Die Dunkelheit knistert wie Kandis« (Gedichte; Pendragon).
www.Hellmuth-Opitz.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Michael Sailer
Flash-Memory eines Schankkellners zu Zeiten des Fußballturniers
(zu Basstrommelbegleitung vorzutragen)
wann geht’s los?
es geht los!
jetzt geht’s los!
noch ein Bier!
noch ein Bier!
und das Tor!
Kamerun?
Costa Rica!
noch ein Bier!
hätt’ er g’habt!
Currywurst!
noch ein Tor!
hast des g’sehn!
war der drin?
schau halt hin!
noch ein Bier!
England raus!
Mama mia!
noch ein Bier!
spiel halt ab!
is der blind!
noch ein Bier!
und drei Willi!
der geht durch!
und das Tor!
hau ihn zamm!
gibt’s doch net!
noch ein Bier!
noch ein Tor!
noch ein Bier!
nimm den raus!
zwei is’ leer!
noch ein Bier!
Ramazotti!
noch ein Tor!
noch ein Bier!
hab’s doch g’sagt!
noch ein Bier!
drei is’ leer!
kein Abseits!
Jo-gi Löw!
noch ein Bier!
was war das denn!
geht noch was?
noch ein Bier!
der kann nix!
halt halt’s Maul jetz’!
noch ein Bier!
null zu null!
Nachspielzeit
kann nicht mehr
drei Minuten
zwei Minuten
zwei Minuten
zwei Minuten
noch ein Tor?
noch ein Bier?
noch ein Bier!
hamma’s g’schafft?
hammas g’schafft.
© Michael Sailer, München
+ Zum AutorMichael Sailer wurde 1963 in München geboren, wo er heute noch lebt. Der Autor und Musiker verfasst die Kolumnen »Belästigungen« im Stadtmagazin In München und »Schwabinger Krawall« in der taz. Zusammen mit Moses Wolff und Christoph Theußl bildet er das Stammensemble der Lesebühne »Schwabinger Schaumschläger Show«, die jeden Sonntagabend im Münchner »Vereinsheim« stattfindet. Dort ist Sailer auch jeden Montag in der Mixed-Show »Blickpunkt Spot« zu sehen. Er hat mehr als ein Dutzend Bücher veröffentlicht, darunter auch die Biographie »Deep Purple. Die Geschichte einer Band« (mit Jürgen Roth; Hannibal 2005, erw. Aufl. 2007). Zuletzt brachte Sailer Sammelbände seiner Kolumnen heraus sowie seinen zweiten Roman: »Wegerichs Heft« (Serie Schatten 2012). Auszeichnungen: u. a. Literaturstipendium der Stadt München, Schwabinger Kunstpreis, Johann-Gottlob-Heynig-Preis.
www.MichaelSailer.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Michael Hüttenberger
Deutschland – Argentinien 1:0 n.V.
Die Zeichen standen gar nicht gut: Khediras Wade
verhärtet, Aus vorm Spiel. Dann Kramers Hirn erschüttert,
und Argentinien kraftvoll, hart. Zur Pause zittert
der deutsche Fan (wie kurz zuvor der Pfosten, schade!).
Danach auf Augenhöhe, Kampfspiel ohne Gnade.
Verlängerung. Die Deutschen stärker, Gegenwehr erbittert,
genial das Joker-Tor (hat Jogi das gewittert?),
kein Messi-Ass mehr bis zum Schlusspfiff: Siegparade!
Der Weg dahin war schwer (gibt keine Fußballzwerge),
nach Skepsis: Hoffnung, Freude pur im Fangewimmel.
Der Titel ist verdient, nicht nur das Glück war hold,
die Mannschaft wuchs, sie glaubte und versetzte Berge.
Dann schoss ein Götze Deutschland in den Fußballhimmel.
Vom Corcovado leuchtet Christus schwarz-rot-gold.
© Michael Hüttenberger, Stedesdorf / Darmstadt
+ Zum AutorMichael Hüttenberger wurde 1955 in Offenbach geboren. Er war Schulleiter sowie Stadtverordneter und lebt heute als freier Autor in Stedesdorf (Ostfriesland) und Darmstadt. Seine Schaffensschwerpunkte sind: Lyrik und Kurzprosa sowie Kommentare und Glossen (letztere tw. unter Pseudonym). Gewinner Science-City-Slam Darmstadt 2007, Stockstädter Literaturpreis 2012, Krimipreis Wardenburg 2013. Zuletzt von ihm erschienen: »Ostfriesische Perspektiven« (Lyrik und Prosa, Druckwerkstatt Kollektiv Verlag).
www.MichaelHuettenberger.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut – und freut sich auch über Einwürfe von außen. Einwurf 06:
Georg Maria Roers SJ
Last Minute
Ihr wolltet wie Götter spielen
aber was war das gestern –
wie Löwinnen habt ihr gekämpft
Blut ist geflossen Schwein gehabt
niemand ist auf dem Feld geblieben
keiner eurer Wirbel wurde durchgehackt
Gott sei Dank wurde den Götzen
gehuldigt in letzter Minute endlich
ist der Götterschweiß verflogen längst
hat Jason das Goldene Vlies gefunden
nichts riecht nach verbrannter Erde mehr
sondern nur noch nach irdischen Helden
das runde Ding im Tor der Welt
kam zur rechten Zeit und die Auguren
heben die Krummstäbe gen Himmel
morgen in Berlin werden sie fehlen
sie sind nach Köln geflogen
und sie bleiben bis dato dabei
© Georg Maria Roers SJ, Berlin
(In Köln hat Kardinal Woelki, bis dahin Bischof von Berlin, am Samstag seine erste Pressekonferenz als Erzbischof von Köln, dem bedeutendsten Bistum Deutschlands, gegeben.)
+ Zum AutorGeorg Maria Roers SJ wurde 1965 in Rees geboren. Er lebt als Priester, katholischer Theologe und Lyriker in Berlin. Dort ist der ehemalige Redakteur von »Geist und Leben« sowie Künstlerseelsorger für München und Freising heute Erzbischöflicher Beauftragter des Erzbistums Berlin für die Bereiche Kunst und Kultur. Bis dato sind fünf Gedichtbände von ihm erschienen, zuletzt: »Wo sind wir auf der Strecke geblieben« (Verlag Sankt Michaelsbund).
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Anton G. Leitner
Nachspiel
I.
Argentinien: letzter Tango
Deutschland: bingo!
II.
Argentinien eiert
Moderator leiert
Deutschland feiert.
III.
Deutschlands vierter Stern beschwingt
Argentiniens dritter Stern: versinkt
Jeder trinkt.
IV.
Argentinien flennt
Deutschland pennt
Im Büro
Rollt der Ball ins
Aus.
© Anton G. Leitner, Weßling
+ Zum AutorAnton G. Leitner wurde 1961 in München geboren und lebt heute als Verleger, Herausgeber und Schriftsteller in Weßling bei München. Er veröffentlichte bislang neun eigene Gedichtbände, eine Erzählung, ein Kinderbuch, drei Hörbücher, zahlreiche Essays sowie Kritiken und Kurzgeschichten. Das Erotik-Special seiner Zeitschrift DAS GEDICHT (Nr. 8 / 2000, »Vom Minnesang zum Cybersex – geile Gedichte!«) war auf der Liste »Die 100 besten Bücher« des Nachrichtenmagazins »Focus« platziert. Zuletzt erschien sein Lyrikband »Die Wahrheit über Uncle Spam und andere Enthüllungsgedichte« (Daedalus).
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Michael Augustin
Weltmeister
Schweini blutet.
Deutschland tutet.
© Michael Augustin, Bremen
(zum 1:0-Sieg von Deutschland über Argentinien im Finale, in dem Schweinsteiger allgemein viel einstecken musste und im Besonderen einen Cut unter dem rechten Auge durch einen Schlag ins Gesicht erhielt)
Und hier, lieber Leser, das Autograph des Kurzgedichts, das wir Ihnen auch nicht vorenthalten wollen, verleiht es doch der Begeisterung des Poeten Michael Augustin für das WM-Turnier in Brasilien und für unsere deutsche Dichter-Elf von dasgedichtblog.de in besonderer Weise Ausdruck:
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Anton G. Leitner
Finale
Legionär Wojciech
Im Heim
Trikot
WM 2014
Die Nationalmannschaft
Deutscher
Fußball-
Bund
Trägt noch
Drei
Sterne
Pfleger
Untenherum
Arzt
Weiß (Bein
Kleid)
Opa
Professor
Emeritus
Auf Pflege
Station
Geduzt
− Sorglos
Dienstleistungs-
Gesellschaft mit
Beschränkter
Haftung −
Professoropa, komm
Schlucken bunte
Smartyes (Anti
Depressivum
Trimipraline
Vitali Plus)
Oma, komm
Schlucken
Du auch
Rosaoma
Und noch ein
Buntes für
Papi. Ab-
Pfiff auf
Station, An-
Pfiff im Stations-
Zimmer. Alles
Schläft tief und
Der Himmel ist
Ein immergrüner
Rollrasen, der
Puls rast, Wojciech
Öffnet eine Dose
Gafferkölsch
In der Coaching-
Zone am Monitor
Der reinste Fuß-
Ballkrimi, es steht
Endlich 1:0 gegen
Professoropa
(Der hat die rote
Karte gesehen
Im Schlaf und
Das Gitter
Am Bett bereits
Überwunden)
Pfleger
Faul
Foul!
Opa müsste mal
Vom Platz
Getragen werden
Aber bleibt
Besinnungslos
Am Boden
Liegen bis das
Endspiel
Aus ist
Für immer.
Scheiße, jetzt
Muss auch ich
Mir mal neues
Trikot kaufen
Wegen dem
Vierten
Stern. Danach
Wählt Wojciech
Die 112 und
Wartet auf
Sirenen
Klänge.
© Anton G. Leitner, Weßling
+ Zum AutorAnton G. Leitner wurde 1961 in München geboren und lebt heute als Verleger, Herausgeber und Schriftsteller in Weßling bei München. Er veröffentlichte bislang neun eigene Gedichtbände, eine Erzählung, ein Kinderbuch, drei Hörbücher, zahlreiche Essays sowie Kritiken und Kurzgeschichten. Das Erotik-Special seiner Zeitschrift DAS GEDICHT (Nr. 8 / 2000, »Vom Minnesang zum Cybersex – geile Gedichte!«) war auf der Liste »Die 100 besten Bücher« des Nachrichtenmagazins »Focus« platziert. Zuletzt erschien sein Lyrikband »Die Wahrheit über Uncle Spam und andere Enthüllungsgedichte« (Daedalus).
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Paul-Henri Campbell
Ohne Finale, anderswo
Die Netze sammeln die letzten Bälle
und rings im Stadion tragen
die letzten Wellen die grellen
Begeisterungsstürme trunken zu Grabe.
Wirst du dem Gegner deine Hand,
auch unter Tränen, bieten?
Wirst du das blutige Band
entknoten und weißen für den Frieden?
Und auf ein Endspiel, auf Applaus verzichten,
auch wenn die Menge auf Entscheidung drängt,
auch wenn das Spielfeld lockt und wenn Vernichtung
des Konkurrenten die Regel ist: Wirst du
aufhören zwischen Linien, die andre ziehen,
ein Spieler zu sein? Und fragen: »Wer bist du?«
© Paul-Henri Campbell, Frankfurt am Main
+ Zum AutorPaul-Henri Campbell wurde 1982 in Boston (USA) geboren und schreibt Lyrik sowie Prosa in englischer und deutscher Sprache. Studium der katholischen Theologie und der klassischen Philologie in Frankfurt am Main sowie an der National University of Ireland, Maynooth, derzeit Promotion. Campbell ist Übersetzer und Managing Editor der internationalen Ausgabe der Lyrikzeitschrift DAS GEDICHT: »DAS GEDICHT chapbook. German Poetry Now«. Zuletzt von ihm erschienen: »Am Ende der Zeilen. | At the End of Days. Gedichte:Poetry« (fhl Verlag Leipzig 2013).
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
Platz drei
Auch Holland
macht Brasilien nass
und kriegt dafür
die Ananas.
© Michael Augustin, Bremen
(zum mühelosen 3:0-Sieg der Niederlande über Brasilien im kleinen Finale)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
www.Poetenladen.de/Michael-Augustin.php
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut – und freut sich auch über Einwürfe von außen. Einwurf 05:
Georg Maria Roers SJ
Fouls ganz poetisch
Mit vier gelben Karten kannst du
ein Weizenfeld malen à la van Gogh
du kannst aber nicht den Gegner umnieten
wie in einer Favela in Rio de Janeiro
mit sechs gelben Karten kannst du einen
Sonnenstrahl zwischen blaue Streifen malen
das große Geld kannst du damit nicht machen
wie mit ein paar Tulpen in einer Großmarkthalle
mit neun Karten kannst du einen holländischen
Bungalow bauen an der Nordsee im Sommer
aber Ebbe und Flut werden ihn wieder abreißen
du wirst deine Frau ins Landesinnere geleiten
mit elf Karten kannst du an die Börse gehen
vielleicht bezahlst du die Schulden des Nachbarn
oder du bezahlst für die 107 Fouls an allen Gegnern
die selbst die Blumenhändler nicht toppen konnten
© Georg Maria Roers SJ, Berlin
Aus der Statistik (vor kleinem und großem Finale):
Deutschland: 4 gelbe Karten / 71 Fouls
Argentinien: 6 gelbe Karten/ 64 Fouls
Niederlande: 9 gelbe Karten / 106 Fouls
Brasilien: 11 gelbe Karten / 107 Fouls
+ Zum AutorGeorg Maria Roers SJ wurde 1965 in Rees geboren. Er lebt als Priester, katholischer Theologe und Lyriker in Berlin. Dort ist der ehemalige Redakteur von »Geist und Leben« sowie Künstlerseelsorger für München und Freising heute Erzbischöflicher Beauftragter des Erzbistums Berlin für die Bereiche Kunst und Kultur. Bis dato sind fünf Gedichtbände von ihm erschienen, zuletzt: »Wo sind wir auf der Strecke geblieben« (Verlag Sankt Michaelsbund).
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Melanie Arzenheimer
Saubere Taktik
ein finaler Tipp für Jogi
Ordnung
ist der Schlüssel
zum Erfolg
denn der
beste Mann
des Gegners
ist dem
Vernehmen nach
Messi
© Melanie Arzenheimer, Eichstätt
+ Zum AutorMelanie Arzenheimer wurde 1972 in Eichstätt geboren, wo sie heute als Journalistin, Hörfunkredakteurin und Lyrikerin lebt. Sie ist Chefredakteurin des espresso Magazins, freie Mitarbeiterin bei Radio K1 (Co-Moderation der Sendung »Spielwiese« jeden Sonntag ab 8.30 Uhr, ausgestrahlt auf Radio IN) sowie Herausgeberin des Online-Satiremagazins Erna. Als Lyrikerin ist sie auf Lesebühnen und in Literaturhäusern zu sehen, in Literaturzeitschriften und Anthologien zu entdecken und hat den Lyrikpreis »Hochstadter Stier« 2009 gewonnen. Zuletzt von ihr erschienen ist der Gedicht-Band »Unter Spezln« (Steinmeier, Reihe »Poesie 21«).
www.MelanieArzenheimer.de und
www.Erna-Magazin.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Michael Augustin
Dat Endspeel
Wenn dat wat warrt,
denn warrt dat wat.
Wenn dat nicks warrt,
denn weer dat dat.
Warrt dat denn wat?
Ik weet dat nich.
Man wenn dat wat warrt,
denn weet ick, wat wi warrt.
© Michael Augustin, Bremen
(prosaische Übersetzung ins Hochdeutsche: Das Endspiel // Wenn das was wird, / dann wird das was. // Wenn das nichts wird, / dann war das das. // Wird das denn was? / Ich weiß das nicht. // Aber wenn das was wird, / dann weiß ich, was wir werden.)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
www.Poetenladen.de/Michael-Augustin.php
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Hellmuth Opitz
Aus der Reihe »Verlierer« heute: die Seleção
Zu Anfang Zuversicht, die Hymne a capella
gesungen bis hoch hinauf zu der Empore.
Die Deutschen murmeln ihre nur, als ob sie wüssten:
Hymnen schießen keine Tore.
Inbrunst steckt da im Gesang, das ganze Stadion
glaubt fest daran: Wir sind die Guten.
Doch vom Schmettern zum Zerschmettertsein
dauert’s nicht mal 30 Minuten.
Nur Leidenschaft und Emotion, sonst ist da nichts
als Angst und Fußballgott-Beschwören.
Mit kühler Präzision wird das dekonstruiert
von deutschen Fußball-Ingenieuren.
Am Ende weint ein ganzes Land um seine Seleção.
Schmach und Schande, da hilft auch kein Beten.
Sieben Tore haben sie genommen, das heißt:
auch ohne Neymar echte Neymarqualitäten.
© Hellmuth Opitz, Bielefeld
+ Zum AutorHellmuth Opitz wurde 1959 in Bielefeld geboren, wo er heute als Werber und Autor lebt. Seinen literarischen Schaffensschwerpunkt bilden Gedichte, die in Sprach- und Bildgebrauch Grenzen verschieben und einen ganz eigenen lyrischen Sound entfalten. 2010 war er »Writer in Residence« im Brecht-Haus in Svendborg (Dänemark). Acht Lyrik- und zwei Prosabände sowie zwei Hörbücher sind bislang von dem Ex-Journalisten (u. a. »Rolling Stone«) erschienen, zuletzt: »Die Dunkelheit knistert wie Kandis« (Gedichte; Pendragon).
www.Hellmuth-Opitz.de
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Melanie Arzenheimer
Mathematische Logik eines WM-Turniers
ein sechstes Achtelfinale: unumgänglich
ein achtes Sechstelfinale: unsinnig
ein drittes Viertelfinale: unausweichlich
ein viertes Drittelfinale: unlogisch
zwei ganze Halbfinals: unvermeidbar
ein halbes Finale: unmöglich!
© Melanie Arzenheimer, Eichstätt
+ Zum AutorMelanie Arzenheimer wurde 1972 in Eichstätt geboren, wo sie heute als Journalistin, Hörfunkredakteurin und Lyrikerin lebt. Sie ist Chefredakteurin des espresso Magazins, freie Mitarbeiterin bei Radio K1 (Co-Moderation der Sendung »Spielwiese« jeden Sonntag ab 8.30 Uhr, ausgestrahlt auf Radio IN) sowie Herausgeberin des Online-Satiremagazins Erna. Als Lyrikerin ist sie auf Lesebühnen und in Literaturhäusern zu sehen, in Literaturzeitschriften und Anthologien zu entdecken und hat den Lyrikpreis »Hochstadter Stier« 2009 gewonnen. Zuletzt von ihr erschienen ist der Gedicht-Band »Unter Spezln« (Steinmeier, Reihe »Poesie 21«).
www.MelanieArzenheimer.de und
www.Erna-Magazin.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
Wi sünd Dütschland*
I.
Mein Gott,
was sind wir doch
sympathisch.
(Das Spiel
so ganz und gar
nicht statisch.)
Und, ach,
vor aller Welt
empathisch.
II.
Ich will den Sieg
ja nicht entschönen.
Und mich auch gern
daran gewöhnen.
Doch warn ich
vor dem Eigenlob,
an dem sich
mancher schon verhob!
III.
Zu viel Eigenbauchgepinsel
endet meistens in Gewinsel.
© Michael Augustin, Bremen
*Plattdeutsch für »Mia san Deutschland«
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Jan-Eike Hornauer
Deutschland – Brasilien
Halbfinale – Endstand 7:1
Was für eine Sensation!
Das war niemals zu vermuten:
Fünf-null steht’s zur Halbzeit schon!
Neunzehn wahre Traum-Minuten
brachten eine Toreflut,
wie sie die WM-Geschichte
noch nicht kannte. Absolut
meisterhaft: die Trefferdichte!
Doch bei weitem nicht nur die:
Wie perfekt die Deutschen spielten!
Fußball, schön wie sicher nie,
war’s, was ihre Fans erhielten.
Und von Klose gab’s ein Tor!
In der ewigen Tabelle
steht er nun Ronaldo vor.
Für Brasilien noch ’ne Schelle.
Halbzeit zwei: Ganz souverän
machen Jogis Männer weiter.
Sechs-null! – Bleibt das nun so steh’n?
Treffer sieben! Man fragt heiter,
es kaum glaubend: »Ist das wahr?«
Dann, am allerletzten Ende:
Tor Brasil! Bringt nichts mehr, klar.
Kurz drauf reicht man sich die Hände.
Furios war die Partie,
von Beginn bis Schluss historisch!
So ein Halbfinale: nie
gab es das. Das stimmt euphorisch.
Außerdem: Dies Team ist fair,
sehr entspannt und steht zusammen
und spielt stetig gut. Ja, mehr
kann man wirklich nicht verlangen!
Wer den Titel letztlich kriegt,
ist final noch freilich offen.
Doch dass hier Die Mannschaft siegt,
darauf ist mit Grund zu hoffen!
© Jan-Eike Hornauer, München
(Mit dem Begriff »Die Mannschaft« wird die DFB-Elf oft im fremdsprachigen Ausland bezeichnet.)
+ Zum AutorJan-Eike Hornauer wurde 1979 in Lübeck geboren. Er lebt heute als freier Textzüchter (Autor, Herausgeber, Lektor und Texter) in München. Die literarischen Schaffensschwerpunkte des »Großmeisters des geschliffenen Wortes« (Kultura-Extra) sind: Lyrik (v. a. komische Gedichte) und Kurzgeschichten unterschiedlichster Stimmungslage. Zuletzt von ihm erschienen: die Lyrik-Bände »Der schmunzelnde Poet. Neue komische Gedichte« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela) und »Schallende Verse« (Einzeltitel; Lerato) sowie die Prosa-Anthologie »Grotesk!« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela).
www.Textzuechterei.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Hüttenberger
Versprochen
Sonntag schlagen wir
Argentinien. Das sind wir
Brasilien schuldig.
© Michael Hüttenberger, Stedesdorf / Darmstadt
+ Zum AutorMichael Hüttenberger wurde 1955 in Offenbach geboren. Er war Schulleiter sowie Stadtverordneter und lebt heute als freier Autor in Stedesdorf (Ostfriesland) und Darmstadt. Seine Schaffensschwerpunkte sind: Lyrik und Kurzprosa sowie Kommentare und Glossen (letztere tw. unter Pseudonym). Gewinner Science-City-Slam Darmstadt 2007, Stockstädter Literaturpreis 2012, Krimipreis Wardenburg 2013. Zuletzt von ihm erschienen: »Ostfriesische Perspektiven« (Lyrik und Prosa, Druckwerkstatt Kollektiv Verlag).
www.MichaelHuettenberger.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Michael Augustin
Finale pontificale
Der neue Papst im ew’gen Rom,
der guckt das Spiel in seinem Dom.
Der alte kennt ne geile Stelle
in der Sixtinischen Kapelle.
Dass sie es nicht zusammen sehn,
kann nur der liebe Gott verstehn.
© Michael Augustin, Bremen
(die WM-Final-Paarung Argentinien – Deutschland aus katholisch geprägter Perspektive betrachtet)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Michael Augustin
Finalista
Man hat nicht viel
von ihm gesehn,
dem Lütten
mit der Nr. 10.
Am Ende war’s dann
doch geschafft:
Malbec gibt’s
statt Oranjesaft.
© Michael Augustin, Bremen
(nach dem Halbfinale Niederlande – Argentinien, Endstand 2:4 n.E., in dem von Messi, dem Superstar der Gauchos, nicht viel zu sehen war – was aber im Grunde auch für jeden anderen Spieler auf dem Platz gilt, gleich welches Trikot er trug)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut – und freut sich auch über Einwürfe von außen. Einwurf 04:
Georg Maria Roers SJ
Oh! Mein! Gott!
Die Götter des Olymp sind zurückgegehrt
im Elysium spielen sie sich die Bälle zu
sie streben nach der heiligen Zahl und sie wollen
siebenfältig eine ganze Nation vom Platz jagen
Zeus am Spielrand pflegt sein schönes Haupthaar
nicht ohne unsichtbar sein Zepter zu schwingen
Hera trägt Kopf- und Armbinde nach 11 Minuten
feurige Fernküsse an Poseidon im Streitwagen
keine lahme Ente weit und breit nur der Gegner
versagt vollständig gegen Athenes Schilde im Tor
so sieht ein Neuer Tag aus am Belo Horizonte
stehen golden die Abendsonne und der Pokal
Artemis geht frank und frei auf die Jagd während
ihr Zwillingsbruder Apollon Musenführer bleibt
Hummeln surren durch den Wald
in Brasilien schlägt man große Kreuze
Ares zieht nach und Hestia verteidigt hinten
Aphrodite träumt von ihrer Insel Kythera
Demeter ist der Fackelträger und für danach
bereitet Dionysos ein berauschendes Mahl zu
Hermes schwebt mit seinen Flügelschuhen bereits
auf Wolke 7 während Apollon wieder in die Kithara greift
Hades geht das Geklimper auf die Nerven
Persephone verschreibt ihm zwei Ohropax
denn nach Mitternacht kannst du sonst nicht schlafen
der Kudamm-Corso wird von Hupkonzerten begleitet
kleine Feuerwerke hat Hephaistos überall angefacht
Hebe die Göttin der Jugend tanzt bis in die Morgenstunden
Herakles mit seiner fetten Keule orakelt
und bewacht ganz brav die Sportstätten
© Georg Maria Roers SJ, Berlin
(zum Halbfinale Brasilien – Deutschland, Endstand 1:7; die Überschrift ist ein wörtliches Zitat der Schlagzeile von »USA today« – die US-amerikanische Zeitung titelte tatsächlich auf Deutsch)
+ Zum AutorGeorg Maria Roers SJ wurde 1965 in Rees geboren. Er lebt als Priester, katholischer Theologe und Lyriker in Berlin. Dort ist der ehemalige Redakteur von »Geist und Leben« sowie Künstlerseelsorger für München und Freising heute Erzbischöflicher Beauftragter des Erzbistums Berlin für die Bereiche Kunst und Kultur. Bis dato sind fünf Gedichtbände von ihm erschienen, zuletzt: »Wo sind wir auf der Strecke geblieben« (Verlag Sankt Michaelsbund).
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Michael Hüttenberger
Brasilien – Deutschland 1:7
Brasilien trauert: Welch historisches Debakel!
0-5 – und nicht mal eine halbe Stunde Zeit
vorbei: erst Müller, Klose für die Ewigkeit,
dann zwei Mal Kroos, Khedira – was für ein Spektakel!
Nach Schürrles Doppelpack ein Sieg fast ohne Makel.
Nur Neuer ärgert sich. Die deutsche Brust ist breit,
doch Demut angesagt, der Titel nicht mehr weit.
Der Gegner? Holland, dazu braucht es kein Orakel.
Was bleibt Brasilien? Aus der Traum vom sechsten Titel,
die Selecao hielt dem großen Druck nicht stand.
Folgt gegen Argentinien eine weitre Schmach?
Wenn aus der Trauer Wut wird, droht dann Ungemach?
Was wird aus Stadien, die niemand braucht im Land?
Zwei Jahre bis Olympia noch. Ein ähnliches Kapitel.
© Michael Hüttenberger, Stedesdorf / Darmstadt
(Das Halbfinale Brasilien – Deutschland ist, fußballerisch gesehen, gleich doppelt historisch: durch das höchste jemals erzielte Ergebnis in einem WM-Halbfinale – und das auch noch gegen den Gastgeber, der überdies Brasilien heißt – sowie dadurch, dass Miroslav Klose durch seinen Treffer nun alleine die ewige WM-Torschützenliste anführt.)
+ Zum AutorMichael Hüttenberger wurde 1955 in Offenbach geboren. Er war Schulleiter sowie Stadtverordneter und lebt heute als freier Autor in Stedesdorf (Ostfriesland) und Darmstadt. Seine Schaffensschwerpunkte sind: Lyrik und Kurzprosa sowie Kommentare und Glossen (letztere tw. unter Pseudonym). Gewinner Science-City-Slam Darmstadt 2007, Stockstädter Literaturpreis 2012, Krimipreis Wardenburg 2013. Zuletzt von ihm erschienen: »Ostfriesische Perspektiven« (Lyrik und Prosa, Druckwerkstatt Kollektiv Verlag).
www.MichaelHuettenberger.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Matthias Kröner
Vorsicht!
zweiter Teil
2006 wurden wir nach einem 4 zu 2 gegen Argentinien
Weltmeister.
2008 wurden wir nach einem 3 zu 2 gegen die Türkei
Europameister.
2010 wurden wir nach einem 4 zu 0 gegen Argentinien
Weltmeister.
2012 wurden wir nach einem 4 zu 2 gegen Griechenland
Europameister.
Werden wir 2014 nach einem 7 zu 1 gegen Brasilien
wieder Weltmeister?
© Matthias Kröner, Lübeck
+ Zum AutorMatthias Kröner wurde 1977 in Nürnberg geboren. Er lebt heute als Autor, Journalist, Redakteur und Kolumnist in Lübeck. Veröffentlichungen u. a. in mare und Eulenspiegel, auf Zeit Online und Spiegel Online, bei Rowohlt und im Bayerischen Rundfunk. Seine subjektiv verfassten Reiseführer »Lübeck MM-City« und »Hamburg MM-City« (Michael Müller Verlag) sind Sparten-Bestseller. 2014 veröffentlichte er seinen Erzählband »Junger Hund. Ausbrüche und Revolten« (Stories & Friends). Sieben Literaturpreise für Prosa und Lyrik.
www.fair-gefischt.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
Auswärtssieg
Stripp, strapp, strull!
Schon steht es fünf zu null.
Danach noch
zweimal nachgelegt
(und auch die Freundschaft
noch gepflegt).
Tränen will ich
nicht vergießen.
Doch schade
ums Elfmeterschießen.
© Michael Augustin, Bremen
(nach dem historischen Halbfinale Brasilien – Deutschland, Endstand 1:7)
Die Augustinsche Original-Handschrift-Seite zu diesem Gedicht bringt deutlich zum Ausdruck, wie überwältigt auch der Bremer Lyrikers war. Sie ist freilich nicht ganz so schön, wie seine zuvor hier veröffentlichte Sudelkladdenseite zu seinem Gedicht »What’s in a Name?«, dafür aber voll von Ausdruckskraft, Emotion, Unmittelbarkeit. Sie bietet so einen schönen Einblick in das Arbeiten Augustins, einen kleinen Blick hinter die Kulisse seines Dichtens. Auch sie wollen wir Ihnen, lieber Leser, darum nicht vorenthalten:
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
www.Poetenladen.de/Michael-Augustin.php
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut – und freut sich auch über Einwürfe von außen. Einwurf 03:
Georg Maria Roers SJ
Berliner Doppel
Ost-Berlin
Die Wolken verfinstern sich
auf der Karl-Marx-Straße Leere
im Kaffeehaus türkischer Tratsch
hier kannst du den ganzen Tag sitzen
bei Baklava und Espresso vorher
Salat und frisch gepresster Orangensaft
es ist schwer hinter den Friedhöfen
in der Hermannstraße 10 € auszugeben
die Zeit totzuschlagen bei schwerem
Sommergewitter vor dem Show-down
West-Berlin
Die Totenstille vor den Spielen
sie spricht Bände ohne Ende
die Fan-Meile vor dem berühmten
Brandenburger Tor im Tiergarten
der Kudamm und das KDW
der Bahnhof Zoo leeres Gelände
ein Wolkenbruch reinigt die Luft
Deutschland hält den Atem an
den meisten verschlägt es die Sprache außer
der Morgenpost: Heute ist ein Neuer Tag
© Georg Maria Roers SJ, Berlin
(geschrieben wenige Stunden vor dem Halbfinale Brasilien – Deutschland)
+ Zum AutorGeorg Maria Roers SJ wurde 1965 in Rees geboren. Er lebt als Priester, katholischer Theologe und Lyriker in Berlin. Dort ist der ehemalige Redakteur von »Geist und Leben« sowie Künstlerseelsorger für München und Freising heute Erzbischöflicher Beauftragter des Erzbistums Berlin für die Bereiche Kunst und Kultur. Bis dato sind fünf Gedichtbände von ihm erschienen, zuletzt: »Wo sind wir auf der Strecke geblieben« (Verlag Sankt Michaelsbund).
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut – und lässt sich freilich auch schöne Fundstücke am Spielfeldrand nicht entgehen. Fundstück 01:
»Anzeigetafel« vor einem Bremer Café, abgelichtet von Michael Augustin. Passend hierzu auch: der Beitrag Horst Samsons in diesem Blog vor der Viertelfinal-Partie Deutschland – Frankreich, auf den wir an dieser Stelle noch einmal verweisen möchten: Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien, Einwurf 02: »Aufstellung«
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
What’s in a Name?
(Shakespeare)
Cesar! Dante!
Schall und Rauch.
Lahm & Müller
tun’s doch auch.
© Michael Augustin, Bremen
(vor dem Halbfinale Brasilien – Deutschland)
Und da die Augustinsche Original-Handschrift-Seite zu diesem Gedicht so wunderbar gestaltet ist, wollen wir sie Ihnen, lieber Leser, auch nicht vorenthalten – und liefern an dieser Stelle gleich ein Foto von ihr mit:
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
www.Poetenladen.de/Michael-Augustin.php
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Hellmuth Opitz
Aus der Reihe »Verlierer« heute: de Bruyne
Mensch Kevin, kleiner Rotschopf, alter Trotzkopf,
schaust aus dem Trikot wie Pustebax’ Theodor
mit deinem rosigen Gesicht, abgekocht von
Mascherano & Co.: Namen wie Kirschliköre,
diese Argentinier, oder Beichtaufgaben:
ein Messi, zwei Ave di Marias und
schon heißt’s Erlösung von allen Sünden.
Aber nicht weinen, bitte! Mein Gott,
jetzt siehst du aus wie ein Hitlerjunge
im April 45, der heulend einem GI
in die Arme stolpert. Ach Kevin,
ist doch nur ein Krieg und kein Spiel.
© Hellmuth Opitz, Bielefeld
(nach der Viertelfinal-Partie Argentinien – Belgien, Endstand 1:0)
+ Zum AutorHellmuth Opitz wurde 1959 in Bielefeld geboren, wo er heute als Werber und Autor lebt. Seinen literarischen Schaffensschwerpunkt bilden Gedichte, die in Sprach- und Bildgebrauch Grenzen verschieben und einen ganz eigenen lyrischen Sound entfalten. 2010 war er »Writer in Residence« im Brecht-Haus in Svendborg (Dänemark). Acht Lyrik- und zwei Prosabände sowie zwei Hörbücher sind bislang von dem Ex-Journalisten (u. a. »Rolling Stone«) erschienen, zuletzt: »Die Dunkelheit knistert wie Kandis« (Gedichte; Pendragon).
www.Hellmuth-Opitz.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
Lamento der Bayernspieler
oder:
Es gibt koa Bia im Campo Bahia
Stehn an der Bar
wie die Idioten,
denn Alkohol
ist strikt verboten.
(Dabei bleibt erst
noch auszuloten,
ob das was bringt
für Trefferquoten.)
Daheim, dahoam
wird durchgesoffen
und trotzdem meist
das Tor getroffen.
Barmann, Barmann,
bitte, bitte,
bei uns zu Haus
ist das so Sitte.
Barmann, bitte,
nur ein Glas!
Wir brauchen’s halt,
das ist kein Spaß.
Jetzt stehn wir hier
wie die Idioten,
denn Alkohol
hat Löw verboten.
© Michael Augustin, Bremen
(kleines Klischeegedicht eines Werder-Fans, dem natürlich bewusst ist, dass die Bayern-Spieler zumindest heutzutage meist alkoholfreies Weißbier oder Mineralwasser trinken)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
www.Poetenladen.de/Michael-Augustin.php
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Matthias Kröner
Vorsicht!
Für alle, die denken, dass wir aufgrund
von Neymars Verletzung schon im Finale stehen
Die brasilianischen Spieler,
die vorher gedacht haben:
Das kriegen wir schon
irgendwie hin,
wir haben Neymar,
denken jetzt:
Wir müssen uns zerreißen,
sonst sind wir
weg.
Die deutschen Spieler,
die vorher gedacht haben:
Wir müssen uns zerreißen,
die haben Neymar,
sonst sind wir weg,
werden jetzt denken:
Das kriegen wir schon
irgendwie
hin.
© Matthias Kröner, Lübeck
+ Zum AutorMatthias Kröner wurde 1977 in Nürnberg geboren. Er lebt heute als Autor, Journalist, Redakteur und Kolumnist in Lübeck. Veröffentlichungen u. a. in mare und Eulenspiegel, auf Zeit Online und Spiegel Online, bei Rowohlt und im Bayerischen Rundfunk. Seine subjektiv verfassten Reiseführer »Lübeck MM-City« und »Hamburg MM-City« (Michael Müller Verlag) sind Sparten-Bestseller. 2014 veröffentlichte er seinen Erzählband »Junger Hund. Ausbrüche und Revolten« (Stories & Friends). Sieben Literaturpreise für Prosa und Lyrik.
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
Costa-ricanischer Traum
Die Fifa
lässt es richtig krachen:
Los Ticos
dürfen weitermachen!
Die Gauchos
hör’n es unter Schmerzen:
»Es bleibt drin
das Team der Herzen!«
Denn sie selbst
schickt man nach Haus:
»So sieht doch heut
kein Fußball aus.«
© Michael Augustin, Bremen
(nach den Viertelfinal-Partien Niederlande – Costa Rica, Endstand 4:3 nach n.E., und Argentinien – Belgien, Endstand 1:0; während die fabelhafte Mannschaft der kleinen Fußballnation Costa Rica nach Elfmeterschießen gegen die Niederlande ausscheidet, zieht Argentinien nach einem frühen Tor gegen Belgien mit langweiligem Minimalfußball in die nächste Runde ein)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
Costa Rica
Ein kleines Land
mit großen Fightern.
Darauf erpicht,
hier nicht zu scheitern.
Der Latte Gottes
anbefohlen,
kam sie dann doch
der Teufel holen.
© Michael Augustin, Bremen
(zum Viertelfinale Niederlande – Costa Rica, das mit 0:0 ins Elfmeterschießen ging und dort mit 4:3 von den Oranjes gewonnen wurde; im Spielverlauf hatten die Niederlande mehrfach Aluminium getroffen – einmal Pfosten, zweimal Latte)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Anton G. Leitner
Viertel Finale FRA 0 – 1 GER
Abhörprotokoll 112.110.815 N SA / B ND:
AZ DE-MfS-new fuckts 140704 – »Familienkick«
Einstufung: GEH HEIM
»Die Uhr ist im Moment der beste Freund
des deutschen Teams.«
ARD-Reporter Steffen Simon (in der 83. Spielminute)
Jonas B. jun. (in der 12. Min.):
Knaller! Zwei
Bälle auf dem
Feld. Einer bleibt
Liegen. Angriff!
Lahmes Fußvolk.
Dr. Jonas B. sen. (in der 13. Min.):
Feuer frei!
Das Tor ist auf
Gesprengt. Boom
Boom Hummels, die
Mats-Kanone. Dicke
DFB-Berta. Wir
Sind im Spiel!
Jaqueline B.-H. MA (in der 90. + 4. Min.):
Dauerbeschuss!
Bereit zum Gegen-
Schlag in Belo
Horizonte. Haupt-
Sache, eine Runde
Weiter!
Dr. Jonas B. sen. (nach dem Abpfiff):
Wenn nur Müller
Noch der Bomber
Der Nation, der
Gerd. Naja, das
Krischperl Thomas
Viel zu leichte
FlaK für deutsche
Lufthoheit. Bellum in
Belo Horizonte.
Das wird ja
Heiter!
(Nach Auskunft General-Kons. MUC, Abt. Top SeKret IV / LKA BY Zielfahnd.
sei »Krischperl« oder »Krisperl« oder »Krüsperl«, süddeutsch, ein verzärtelter
Mann mit filigranem Körperbau.)
Für die Richtigkeit der Abschrift:
gez. Viva IM
© Anton G. Leitner, Weßling
+ Zum AutorAnton G. Leitner wurde 1961 in München geboren und lebt heute als Verleger, Herausgeber und Schriftsteller in Weßling bei München. Er veröffentlichte bislang neun eigene Gedichtbände, eine Erzählung, ein Kinderbuch, drei Hörbücher, zahlreiche Essays sowie Kritiken und Kurzgeschichten. Das Erotik-Special seiner Zeitschrift DAS GEDICHT (Nr. 8 / 2000, »Vom Minnesang zum Cybersex – geile Gedichte!«) war auf der Liste »Die 100 besten Bücher« des Nachrichtenmagazins »Focus« platziert. Zuletzt erschien sein Lyrikband »Die Wahrheit über Uncle Spam und andere Enthüllungsgedichte« (Daedalus).
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Jan-Eike Hornauer
Deutschland – Frankreich
Viertelfinale – Endstand 1:0
Der Masterplan ist umgesetzt
und Frankreich wunderbar geschlagen!
Ein starkes Spiel, man muss es sagen,
hat’s auch nicht wirklich sehr gefetzt,
was Technik, Spielwitz anbelangt
und richtig tolle Einzelszenen.
Was alle doch so sehr ersehnen,
der Titel, – Löw sei hier gedankt! –
ist uns mit ihm ganz nah gerückt.
Die Taktik, sie hat hingehauen.
Und sehr schön ist auch anzuschauen,
was durch den Teamgeist hier so glückt,
wie jeder für den andern springt
– und das auch hinter den Kulissen!
Wer dieses Team sieht, muss schlicht wissen,
dass Großes ihm ganz heftig winkt.
Brasilien ist als nächstes dran
und Holland wohl noch ganz am Ende.
Zum vierten Mal in Adler-Hände
geht der WM-Pokal sodann.
© Jan-Eike Hornauer, München
+ Zum AutorJan-Eike Hornauer wurde 1979 in Lübeck geboren. Er lebt heute als freier Textzüchter (Autor, Herausgeber, Lektor und Texter) in München. Die literarischen Schaffensschwerpunkte des »Großmeisters des geschliffenen Wortes« (Kultura-Extra) sind: Lyrik (v. a. komische Gedichte) und Kurzgeschichten unterschiedlichster Stimmungslage. Zuletzt von ihm erschienen: die Lyrik-Bände »Der schmunzelnde Poet. Neue komische Gedichte« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela) und »Schallende Verse« (Einzeltitel; Lerato) sowie die Prosa-Anthologie »Grotesk!« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela).
www.Textzuechterei.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Michael Hüttenberger
Frankreich-Deutschland 0:1
Vorbei mit Fußballfrei. Gedämpfte Euphorie.
Die Zweifel mehren sich. Ist Löw ein großer Trainer?
Düpiert uns Frankreich, wie schon ’12 die Italiener?
Brasilien? Halbfinale? Schaffen die doch nie.
Doch weit gefehlt: ein Team-Kampf-Sieg. Und ein Genie-
Streich Jogi Löws? Stellt Lahm nach rechts. Bringt Hummels, jener
erregte Herr* bleibt in der Tonne. Kroos als Zehner,
bewährte Doppelsechs, die »alte« Strategie
geht auf. Ein früher Standard reicht. Dann bis zum Ende zittern,
weil Frankreich dominant ist, weil die Kräfte schwinden,
weil Schürrle es nicht schafft, Lloris zu überwinden,
weil Benzema! – nein, Neuer lässt sich nicht erschüttern.
Ein Traum wird wahr im legendären Maracana.
Brasilien, sorry, Sonntag sind wir wieder da!
© Michael Hüttenberger, Stedesdorf / Darmstadt
* gemeint ist Per Mertesacker, der, nach dem Algerienspiel interviewt, sich selbst 3 Tage in der Eistonne sah und sich nun unversehens, wenn auch taktisch einsichtig, auf der Ersatzbank wiederfand
+ Zum AutorMichael Hüttenberger wurde 1955 in Offenbach geboren. Er war Schulleiter sowie Stadtverordneter und lebt heute als freier Autor in Stedesdorf (Ostfriesland) und Darmstadt. Seine Schaffensschwerpunkte sind: Lyrik und Kurzprosa sowie Kommentare und Glossen (letztere tw. unter Pseudonym). Gewinner Science-City-Slam Darmstadt 2007, Stockstädter Literaturpreis 2012, Krimipreis Wardenburg 2013. Zuletzt von ihm erschienen: »Ostfriesische Perspektiven« (Lyrik und Prosa, Druckwerkstatt Kollektiv Verlag).
www.MichaelHuettenberger.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
Hulk im Pulk
War Samba nicht
noch Tiki-Taka.
War, mit Verlaub,
doch nur Geacker!
Vor diesen
brasilian’schen Knaben
braucht Deutschland
keinen Schiss zu haben.
© Michael Augustin, Bremen
(zum Viertelfinalspiel Brasilien – Kolumbien, Endstand 2:1; die DFB-Elf trifft damit im Halbfinale auf die Seleção)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
www.Poetenladen.de/Michael-Augustin.php
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
Allemannje gannje
Frankreich
hinten eingeknickt.
Hummels
vorne eingenickt.
Deutschland
nicht lang rumgezickt:
les Garçons
nach Haus geschickt.
© Michael Augustin, Bremen
(zum Viertelfinalspiel Frankreich – Deutschland, Endstand 0:1)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
www.Poetenladen.de/Michael-Augustin.php
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut – und freut sich auch über Einwürfe von außen. Einwurf 02:
Horst Samson
Aufstellung
Deutschlands zum Viertelfinale gegen Frankreich
Neuer
Neuer – Neuer – Neuer – Neuer
Mittelfeld: Wer gerade Bock hat!
Müller (88. Min. Neuer)
© Horst Samson, Neuberg
+ Zum AutorHorst Samson wurde 1954 in der Bărăgansteppe (Rumänien) geboren, genauer in Salcâmi. Er lebt heute als Schriftsteller und Journalist in Neuberg (Hessen). Dort ist er Redaktionsleiter des 1851 gegründeten Bad Vilbeler Anzeigers. Im Belletristischen geht es ihm vor allem um die Lyrik. Er hat seit seinem Debüt »Der blaue Wasserjunge« (Facla) von 1978 zahlreiche Einzelbände veröffentlicht, zuletzt »Und wenn Du willst, vergiss« (Pop, 2014). Zudem wirkt Samson als Übersetzer und Herausgeber. Er ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS), im Internationalen P.E.N. sowie Generalsekretär des Exil-P.E.N. – Sektion deutschsprachige Länder. Etliche Lyrikpreise, u. a. Lyrikpreis des Rumänischen Schriftstellerverbandes (1981) und Lyrikpreis Meran (Förderpreis; 1998).
http://de.wikipedia.org/wiki/Horst_Samson.
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
Fernsehpause
Schön ist’s
ohne das Geschwöfel
von dem Smartie Opdenhövel.
Herrlich kann
das Leben sein
ohne Frau M.-Hohenstein.
Ohne Welke,
Kahn und Scholl:
prima Abend, richtig toll!
Doch ist’s
irgendwie auch dööf
ohne das Gewäsch von Löw.
© Michael Augustin, Bremen
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut – und freut sich auch über Einwürfe von außen. Einwurf 01:
Volker Maaßen
Viertel-Finale
(Endspiel)
Zunächst da ging es gut los
Der Gegner spielte mutlos
Und als der Müller schnell war
erwirkte er nen Elfa
Man wollte gerne Tor schrein
doch keiner macht’ den Ball rein
Als dann der Schiri wegsah
da foulten sie den Sechsa
Und später weils zu warm war
macht’ sich auch noch der Lahm rar
Der Gegner spielte beinhart
und schickt’ uns auf die Heimfahrt
© Volker Maaßen, Hamburg
(es handelt sich hierbei um eine lyrische Prognose, veröffentlicht einen Tag bevor das beschriebene Viertelfinalspiel Frankreich – Deutschland stattfindet)
+ Zum AutorVolker Maaßen wurde 1943 in Breslau geboren. Er lebt heute als Arzt und Autor in Hamburg. Seine literarischen Schaffensschwerpunkte sind: komische Gedichte und Kurzgeschichten (hier v. a. Segelgeschichten). Lyrisch baut er auf der Neuen Frankfurter Schule auf, zu deren Vertretern Wächter und Gernhardt er in seiner Zeit in Berlin Kontakt hatte. Zuletzt erschienen sind von ihm: der Gedichtband »Bitterleichte Lyrik« (elbaol) und die Prosa-Sammlung »Tödliche Transaktionen« (Mohland).
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Jan-Eike Hornauer
Deutschland – Algerien
Achtelfinale – Endstand 2:1 n.V.
Was ist denn nur hier passiert?
Jogi Löw guckt konsterniert:
Null zu null beim Pfiff zum Ende!
Bringt die extra time die Wende
hin zum deutschen Jubelglück?
Immerhin: Mit viel mehr Kick
starten Jogis Jungs nun los!
Und sogleich – ach, wie famos –
wird das Ding auch reingemacht!
Schürrles Hacke, mit Bedacht
und mit Zauber eingesetzt
(wie in Mainz auch schon zuletzt),
rückt den Sieg nun endlich nah,
der doch zu erwarten war
(und im Spiel nicht hinterfragt,
das sei hier auch mal gesagt;
Algier spielte zwar schon gut,
mit Entschlossenheit und Mut,
doch die große Torgefahr
war im Grunde nicht recht da).
Ja, das Match scheint abgehakt.
Und wird auch das Spiel beklagt,
dass die deutsche Elf gezeigt:
Wir sind weiter, nichts vergeigt!
Denkt man so, dann: noch ein Tor!
Zwei-null! Özil! Grad bevor
die Verlängerung nun endet.
Und wie wichtig! Denn jetzt sendet
Djabou noch ’ne Grußadresse,
die auch trifft! Du meine Fresse,
Elferschießen war fast drin!
Wie schnell ist man da doch hin!
Doch egal: Mission geglückt.
Und der Neuer hat entzückt!
Neuer, neuer Libero,
Feldathlet von Weltniveau!
Was hat der nicht weggefischt
vor dem Strafraum! Und entwischt
ist ihm nicht in einem Fall
Gegenspieler oder Ball.
Aber insgesamt besehen,
muss man sich schon eingestehen:
Dieses Spiel – bedingt gelungen.
Doch: Hat wer denn nicht gerungen
in den acht K.-o.-Partien
jener Runde? Einzuziehen
in den Kreis der besten acht
– keiner hat’s ganz leicht vollbracht.
Der Pokal ist weiter drin!
Doch zunächst sei jeder Sinn
auf die Blauen hin gelenkt:
Frankreich wird von uns versenkt.
© Jan-Eike Hornauer, München
+ Zum AutorJan-Eike Hornauer wurde 1979 in Lübeck geboren. Er lebt heute als freier Textzüchter (Autor, Herausgeber, Lektor und Texter) in München. Die literarischen Schaffensschwerpunkte des »Großmeisters des geschliffenen Wortes« (Kultura-Extra) sind: Lyrik (v. a. komische Gedichte) und Kurzgeschichten unterschiedlichster Stimmungslage. Zuletzt von ihm erschienen: die Lyrik-Bände »Der schmunzelnde Poet. Neue komische Gedichte« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela) und »Schallende Verse« (Einzeltitel; Lerato) sowie die Prosa-Anthologie »Grotesk!« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela).
www.Textzuechterei.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Matthias Kröner
Per Mertesacker, gereimt
(nach dem mühsamen 2:1 im Achtelfinale Deutschland – Algerien
reagierte Mertesacker etwas unwirsch auf das kritische Nachfragen
des Fernsehreporters, was denn so alles nicht gestimmt habe)
Was? – Ne Frage soll das sein?
Wir sind einfach super froh.
Ist kein Karnevalsverein:
Algier. Was heißt hier: Niveau?
Wolln Se sich am Spielwitz weiden?
Die warn heute total heiß.
Solln wir denn in Schönheit scheiden?
Pack drei Tage mich in Eis.
Wie hamm Sie sich das gedacht?
Da wird wirklich keiner schlau.
Wir sind bei den letzten acht!
Wolln Se den Titel – oder wat wolln Se genau?
© Matthias Kröner, Lübeck
+ Zum AutorMatthias Kröner wurde 1977 in Nürnberg geboren. Er lebt heute als Autor, Journalist, Redakteur und Kolumnist in Lübeck. Veröffentlichungen u. a. in mare und Eulenspiegel, auf Zeit Online und Spiegel Online, bei Rowohlt und im Bayerischen Rundfunk. Seine subjektiv verfassten Reiseführer »Lübeck MM-City« und »Hamburg MM-City« (Michael Müller Verlag) sind Sparten-Bestseller. 2014 veröffentlichte er seinen Erzählband »Junger Hund. Ausbrüche und Revolten« (Stories & Friends). Sieben Literaturpreise für Prosa und Lyrik.
www.fair-gefischt.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
Vaterfreuden
Im Stalle quiekt’s,
aus jeder Scheune:
Wilmots Ferkel
heißt de Bruyne!
Ohne Kevin
(mit der Sieben)
wär Belgien
ohne Sieg geblieben.
Er ist des Kampfschwein
Willys Glück
(und Klinsi muss
nach Haus zurück).
© Michael Augustin, Bremen
(zum Achtelfinale Belgien – USA, Endstand 2:1 n.V.)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
www.Poetenladen.de/Michael-Augustin.php
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
São Paulo Blues
Voll Moll erschalln
die Matterhörner.
Die Gauchos hatten
doch mehr Körner.
Ach, sind
die Gesichter lang,
im Schatten,
auf der Schweizer Bank.
© Michael Augustin, Bremen
(zum in São Paulo ausgetragenen Achtelfinale Argentinien – Schweiz, Endstand 1:0 durch einen argentinischen Treffer kurz vor Ende der Verlängerung, in der 118. Minute)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
www.Poetenladen.de/Michael-Augustin.php
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Michael Hüttenberger
Deutschland – Algerien 2:1 n.V.
Algerien. Das Opfer von Gijon? Noch Rache-
gelüste? Kaum. Nur Einsatz pur. Und Taktik. Wilde
Entschlossenheit. Doch sprechen wir von Deutschland: milde
gesagt ein mieser Kick. Die klare Körpersprache?
Sie kam. Mit Schürrle und Khedira gings zur Sache.
Mit Schweini sowieso. Und Lahm – auf rechts im Bilde.
Dank Neuer, bester Libero der Torwartgilde,
kein Gegentor. Und eigne Chancen? Ja, doch schwache
Verwertung, 0:0. Das Zitterspiel verlängert.
Dann Flanke Müller, Schürrles Hacke, Zaubertor!
Erlösung? Özil, 2-0. Schluss? Noch nicht am Ziel.
Djabou mit Wut-Tor. Neuer nahms, scheints, mit Humor.
Wie jener Fan zur Halbzeit, ironiegeschwängert:
Algerjen-Frankreich wär doch ooch n geiles Spiel.
© Michael Hüttenberger, Stedesdorf / Darmstadt
+ Zum AutorMichael Hüttenberger wurde 1955 in Offenbach geboren. Er war Schulleiter sowie Stadtverordneter und lebt heute als freier Autor in Stedesdorf (Ostfriesland) und Darmstadt. Seine Schaffensschwerpunkte sind: Lyrik und Kurzprosa sowie Kommentare und Glossen (letztere tw. unter Pseudonym). Gewinner Science-City-Slam Darmstadt 2007, Stockstädter Literaturpreis 2012, Krimipreis Wardenburg 2013. Zuletzt von ihm erschienen: »Ostfriesische Perspektiven« (Lyrik und Prosa, Druckwerkstatt Kollektiv Verlag).
www.MichaelHuettenberger.de
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Melanie Arzenheimer
Dreckiger Sieg
Glanzlos das zwei zu eins
der Deutschen gegen Algerien
nicht lohnenswert
das Aufpolieren
durch nachträgliches Schönreden
Schwamm drüber
© Melanie Arzenheimer, Eichstätt
+ Zum AutorMelanie Arzenheimer wurde 1972 in Eichstätt geboren, wo sie heute als Journalistin, Hörfunkredakteurin und Lyrikerin lebt. Sie ist Chefredakteurin des espresso Magazins, freie Mitarbeiterin bei Radio K1 (Co-Moderation der Sendung »Spielwiese« jeden Sonntag ab 8.30 Uhr, ausgestrahlt auf Radio IN) sowie Herausgeberin des Online-Satiremagazins Erna. Als Lyrikerin ist sie auf Lesebühnen und in Literaturhäusern zu sehen, in Literaturzeitschriften und Anthologien zu entdecken und hat den Lyrikpreis »Hochstadter Stier« 2009 gewonnen. Zuletzt von ihr erschienen ist der Gedicht-Band »Unter Spezln« (Steinmeier, Reihe »Poesie 21«).
www.MelanieArzenheimer.de und
www.Erna-Magazin.de
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Michael Augustin
Achtelfinaler Spielbericht
Volle Hosen
bis zum Hals.
An Hopfen fehlt es
und an Malz.
Heute hab ich
keinen Bock
auf den gehypten
Bayernblock.
Nur im Torwart,
Manu Neuer,
flackert noch
das alte Feuer.
Dann geht’s weiter,
halbe Stunde:
Deutschland
in der nächsten Runde.
© Michael Augustin, Bremen
(Achtelfinale Deutschland – Algerien 2:1. Nach einem blamablen Neunzigminutenspiel entscheiden ein ehemaliger Mainzer, Schürrle, und ein ehemaliger Bremer, Özil, die gegenwärtig beide in der englischen Premier League zu finden sind, die Partie in der Verlängerung.)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Michael Augustin
Kikeriki
Das Hähnchen
lebt auf ihrer Brust.
Es hat nicht
in den Topf gemusst.
Ich hebe meine
Rotweinflasche
und grüß den Phönix
aus der Asche.
Und warn noch mal
vor Benzema,
der wieder
saugefährlich war.
© Michael Augustin, Bremen
(nach der Achtelfinal-Partie Frankreich – Nigeria, bei der Frankreich lange keinen guten Eindruck machte, letztlich aber 2:0 gewann)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Michael Augustin
Costa Rica weiter
Die Götter
Griechenlands?
In Überzahl zwar.
Doch dann final,
– beim Zeus! –
vom Fußballgott
hinweggetreten.
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
(nach dem Achtelfinal-Spiel Costa Rica – Griechenland, das erst im Elfmeterschießen entschieden wurde und bei dem Costa Rica ab Minute 66 wegen Gelb-Rot für Óscar Duarte in Unterzahl spielen musste)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
www.Poetenladen.de/Michael-Augustin.php
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Hellmuth Opitz
Aus der Reihe »Verlierer« heute: Márquez (Mexiko)
Rafael, alter Haudegen, bewährter Capitano!
Deine vierte WM und immer Leader gewesen,
immer souverän, natürliche Autorität.
Aber sag doch mal selbst: Zum vierten Male
hintereinander im Achtelfinale ausscheiden –
ist das Tragik oder höhere Mathematik?
Und dennoch: du im Interview, abgeklärt
sachlich, immer fair. Mal unter uns:
Hat es dich eigentlich nie gejuckt,
einer dieser fiesen Verteidiger zu sein wie
Vinnie Jones seinerzeit, den man »Die Axt«
nannte, oder Treter wie Eric Cantona,
Jungs, die keine Vorstellung brauchten, die
Spitznamen wie »Schlächter« oder »Chopper«
trugen, technisch limitiert, aber mit dem Mumm,
einen Fallsüchtigen wie Robben mit einer
Grätsche in die Grasnarbe einzumassieren, ihm
einen Grund zu geben, sich am Boden zu wälzen.
Hast du auch nach dem Spiel nie mit einem
Fünkchen Neid sekundenlang daran gedacht,
was kanadische Pelztierjäger mit Robben machen?
Nein? Hast du nie? Hut ab, Márquez, weitermachen!
© Hellmuth Opitz, Bielefeld
+ Zum AutorHellmuth Opitz wurde 1959 in Bielefeld geboren, wo er heute als Werber und Autor lebt. Seinen literarischen Schaffensschwerpunkt bilden Gedichte, die in Sprach- und Bildgebrauch Grenzen verschieben und einen ganz eigenen lyrischen Sound entfalten. 2010 war er »Writer in Residence« im Brecht-Haus in Svendborg (Dänemark). Acht Lyrik- und zwei Prosabände sowie zwei Hörbücher sind bislang von dem Ex-Journalisten (u. a. »Rolling Stone«) erschienen, zuletzt: »Die Dunkelheit knistert wie Kandis« (Gedichte; Pendragon).
www.Hellmuth-Opitz.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Jan-Eike Hornauer
Achtelfinale Holland – Mexiko
(Endstand 2:1 – durch Elfmeter in der Nachspielzeit der besonders
seitens der Niederlande nicht gerade starken Partie, herausgeholt
von Kapitän Arjen Robben, der allgemein gerne Strafstöße erwirkt)
Robben:
logisch
liegend.
Zum Weiterkommen
(eine Runde
– ein kleines Stück)
hat’s genügt.
Doch wie
steht man so
am Ende da?
Aller
Wahrscheinlichkeit nach
gar nicht.
Sich groß machen
muss,
wer den Titel will,
auftreten,
so fest es nur geht,
echte Sprünge
wagen.
Ein bisschen
Robben
reicht da
nicht
auf die Dauer.
© Jan-Eike Hornauer, München
+ Zum AutorJan-Eike Hornauer wurde 1979 in Lübeck geboren. Er lebt heute als freier Textzüchter (Autor, Herausgeber, Lektor und Texter) in München. Die literarischen Schaffensschwerpunkte des »Großmeisters des geschliffenen Wortes« (Kultura-Extra) sind: Lyrik (v. a. komische Gedichte) und Kurzgeschichten unterschiedlichster Stimmungslage. Zuletzt von ihm erschienen: die Lyrik-Bände »Der schmunzelnde Poet. Neue komische Gedichte« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela) und »Schallende Verse« (Einzeltitel; Lerato) sowie die Prosa-Anthologie »Grotesk!« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela).
www.Textzuechterei.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
Hup Holland
Robben schindet
den Elfmeter.
(Da ist er halt
Gewohnheitstäter.)
Ich sag nur:
Wir sehn uns später.
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
(nach dem 2:1-Sieg der Niederlande über Mexiko)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
www.Poetenladen.de/Michael-Augustin.php
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Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Melanie Arzenheimer
Viewing im Pub
London Ende Juni 2014
Den Frust mit Lagerbier bewältigt
die Lebensfreude im Ale wiedergefunden
nun blickt das Königreich
auf einen anderen grünen Rasen
und steht vereint hinter Andy Murray
der den Ball besser platziert
als dieser Rooney
© Melanie Arzenheimer, Eichstätt
+ Zum AutorMelanie Arzenheimer wurde 1972 in Eichstätt geboren, wo sie heute als Journalistin, Hörfunkredakteurin und Lyrikerin lebt. Sie ist Chefredakteurin des espresso Magazins, freie Mitarbeiterin bei Radio K1 (Co-Moderation der Sendung »Spielwiese« jeden Sonntag ab 8.30 Uhr, ausgestrahlt auf Radio IN) sowie Herausgeberin des Online-Satiremagazins Erna. Als Lyrikerin ist sie auf Lesebühnen und in Literaturhäusern zu sehen, in Literaturzeitschriften und Anthologien zu entdecken und hat den Lyrikpreis »Hochstadter Stier« 2009 gewonnen. Zuletzt von ihr erschienen ist der Gedicht-Band »Unter Spezln« (Steinmeier, Reihe »Poesie 21«).
www.MelanieArzenheimer.de und
www.Erna-Magazin.de
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Michael Augustin
Kolumbien
(geschrieben bei Anpfiff des Spiels
der Cafeteros gegen die Charrúas)
Ein Land,
höchst poesieaffin
(das Festival in Medellín!).
Drum würd ich
gern den Reim so biegen,
dass die Jungs
am Ende siegen.
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Michael Augustin
Das Aus
Für Chile
schließt sich
die Gardine
trotz
schlecht geölter
Neymarschine
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
(zum Achtelfinale Brasilien – Chile, das Brasilien erst im Elfmeterschießen für sich entscheiden konnte)
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Michael Augustin
Der übernächste Gegner
(ein Vorgesicht)
Ich sag das ohne Emotionen:
Ihr könnt euch ein Spiel lang noch schonen.
Dann geht sie richtig los, die Chose:
Im blauen Hemd harrt der Franzose.
Gefährlich wird, das sei euch klar,
zuallererst der Benzema.
(Ein ernster Mann, genannt der Schweiger,
so manchem geht er auf den Zeiger.)
Wenn ihr ihm nichts entgegensetzt,
ist euch im Nu das Netz zerfetzt:
Der Benzema, der Benzema,
der vielen schon gefährlich war!
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Michael Augustin
Heute leider spielfrei
Es ist wirklich unerträglich,
wenn der Fußball
(bislang täglich!)
plötzlich eine Pause macht.
Keine Ecken, keine Flanken,
keine Elfer – nur Gedanken,
dass der Schiri seine Pfeife
ohne jede weitre Schweife
wieder an die Lippen setze:
»Meine Herrn?
Auf Ihre Plätze!
Der Ball ist frei,
leer sind die Netze!«
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Michael Augustin
Nächster Gegner
(Algerien – Russland 1:1)
Die Wüstensöhne,
aufgepasst,
ham sich heut’
ein Herz gefasst.
Wenn diese Jungs
’ne Chance sehn,
kann’s schnell für uns
ins Auge gehn.
Russland fliegt jetzt
in die Ferien
aufgrund des Tores
von Algerien.
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Michael Hüttenberger
USA – Deutschland 0:1
Die Ausgangslage klar: Es wollen beide siegen,
verbal zumindest. Doch die Klinsi-Boys verschließen
ihr Tor mit einem 6er-Riegel, bis zum Schießen
vergeht die Zeit mit Ballbesitz und etwas Liegen
auf nassem Rasen. Halbzeit. Klose soll es biegen
und Müller machts: sein strammer Nachschuss, zum Genießen!
Dann Spielverwaltung bis zum Schluss. Die Portugiesen
und Ghana müssen wie erwartet heimwärts fliegen,
doch nicht in Folge eines Deals der schwäbischen Connection.
Zufrieden? Tja, man ist ver(arg)wöhnt hierzulande.
Ein Spiel, geprägt von Taktik, leider wenig Action,
mit langem Schongangmodus, aber keine Schande.
Algerien, Frankreich und Brasilien kommen jetzt.
Final dann gegen Holland: Sieg zu guter Letzt.
© Michael Hüttenberger, Stedesdorf / Darmstadt
+ Zum AutorMichael Hüttenberger wurde 1955 in Offenbach geboren. Er war Schulleiter sowie Stadtverordneter und lebt heute als freier Autor in Stedesdorf (Ostfriesland) und Darmstadt. Seine Schaffensschwerpunkte sind: Lyrik und Kurzprosa sowie Kommentare und Glossen (letztere tw. unter Pseudonym). Gewinner Science-City-Slam Darmstadt 2007, Stockstädter Literaturpreis 2012, Krimipreis Wardenburg 2013. Zuletzt von ihm erschienen: »Ostfriesische Perspektiven« (Lyrik und Prosa, Druckwerkstatt Kollektiv Verlag).
www.MichaelHuettenberger.de
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Michael Augustin
Spielbericht USA – D
Herr Löw hat
nasses Haar gekriegt
und Deutschland
1:0 gesiegt.
Klinsi grinst
trotz dieser Schlappe
unter seiner
Baseballkappe.
Ansonsten war es
ziemlich lahm,
wie man ’ne Runde
weiterkam.
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Jan-Eike Hornauer
Deutschland – USA
drittes Deutschlandspiel – Endstand 1:0
Ein Mal richtig reingemüllert,
damit ist die Pflicht erfüllert.
© Jan-Eike Hornauer, München
+ Zum AutorJan-Eike Hornauer wurde 1979 in Lübeck geboren. Er lebt heute als freier Textzüchter (Autor, Herausgeber, Lektor und Texter) in München. Die literarischen Schaffensschwerpunkte des »Großmeisters des geschliffenen Wortes« (Kultura-Extra) sind: Lyrik (v. a. komische Gedichte) und Kurzgeschichten unterschiedlichster Stimmungslage. Zuletzt von ihm erschienen: die Lyrik-Bände »Der schmunzelnde Poet. Neue komische Gedichte« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela) und »Schallende Verse« (Einzeltitel; Lerato) sowie die Prosa-Anthologie »Grotesk!« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela).
www.Textzuechterei.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Jan-Eike Hornauer
Höhepunkt einer Karriere
(nach dem Biss von Suárez, der auf nationaler Vereins-Ebene
schon in zwei Fällen Gegenspieler mit seinen Zähnen attackiert
hatte, in Chiellinis Schulter im Spiel Italien – Uruguay)
Suárez (aus dem Team von Uruguay)
– er hat schon wieder auf dem Feld gebissen.
Das dritte Mal bereits! Doch muss man wissen:
Zum ersten Mal geschah’s auf Weltniveau!
Die Beiß-Karriere gipfelt folglich so.
Nun ist’s auch gut. Man fühle sich so frei,
mit dem Erfolg (Respekt!) ihn heimzuschicken
– ’nen gold’nen Beißring, um ihn zu erquicken,
im Handgepäck zur Vorsicht mit dabei.
© Jan-Eike Hornauer, München
+ Zum AutorJan-Eike Hornauer wurde 1979 in Lübeck geboren. Er lebt heute als freier Textzüchter (Autor, Herausgeber, Lektor und Texter) in München. Die literarischen Schaffensschwerpunkte des »Großmeisters des geschliffenen Wortes« (Kultura-Extra) sind: Lyrik (v. a. komische Gedichte) und Kurzgeschichten unterschiedlichster Stimmungslage. Zuletzt von ihm erschienen: die Lyrik-Bände »Der schmunzelnde Poet. Neue komische Gedichte« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela) und »Schallende Verse« (Einzeltitel; Lerato) sowie die Prosa-Anthologie »Grotesk!« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela).
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Michael Augustin
Von Eidgenossen abgeschossen
(Schweiz – Honduras 3:0)
Shaqiri macht es
ganz allein
und haut den Jungs
die Dinger rein.
Von Neuchatel
bis nach Sankt Gallen
hört man darauf
die Korken knallen.
In Montagnola
wie in Chur
herrscht überall
die Freude pur.
Nur in Bern,
wo’s langsam geht,
weiß man noch nicht,
wie es wohl steht.
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Jan-Eike Hornauer
Italien
Italien – wie zwanzig-zehn das Aus
schon in der Gruppenphase eingespielt!
Ein blauer Albtraum. Da reißt auch nichts raus,
dass letztes Mal sich’s schlimmer noch verhielt:
Zumindest einen Sieg gab’s in Brasil.
Doch insgesamt bleibt bloß die Niederlage.
Wie tief der Sommermärchen-Sieger fiel!
Azzurri, euer Lied heißt nur noch: Klage.
© Jan-Eike Hornauer, München
+ Zum AutorJan-Eike Hornauer wurde 1979 in Lübeck geboren. Er lebt heute als freier Textzüchter (Autor, Herausgeber, Lektor und Texter) in München. Die literarischen Schaffensschwerpunkte des »Großmeisters des geschliffenen Wortes« (Kultura-Extra) sind: Lyrik (v. a. komische Gedichte) und Kurzgeschichten unterschiedlichster Stimmungslage. Zuletzt von ihm erschienen: die Lyrik-Bände »Der schmunzelnde Poet. Neue komische Gedichte« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela) und »Schallende Verse« (Einzeltitel; Lerato) sowie die Prosa-Anthologie »Grotesk!« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela).
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
Marmor gegen Elfenbein
(Hellas vs. Côte d’Ivoire 2:1 – durch Elfer in der Nachspielzeit)
Am Ende
sind die Griechen
frecher.
Dem Gegner
bleibt
der Schierlingsbecher.
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
www.Poetenladen.de/Michael-Augustin.php
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
Endstand Gruppe D
Die Urus ham sich
durchgebissen.
Und Italien
hat verschissen.
Rooneys Crew
wird abgeschoben.
Costa Rica
steht ganz oben.
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Hellmuth Opitz
Aus der Reihe »Verlierer« heute: Casillas
Zu merken, wie etwas zerbricht.
Und du die Sollbruchstelle bist:
das Heiligtum St. Iker, deine
schützenden Hände geballt
zu einer missglückten Faustabwehr.
Zwei Millimeter weiter oben
auf den Handschuhen
– nie wär’ der Ball so plump
nach vorn gesprungen.
Doch was zählt das in diesem
Moment, wo sich die Mikros
vor deiner Nase ballen, die Fragen
hingefuchtelt werden? Was sind
die Verdienste wert, sechs Jahre
unantastbar, alles gewonnen,
was zu gewinnen war, wer spricht
von den Paraden ohne Zahl,
die Unhaltbares haltbar machten?
Vergangenheit. Vergessen. Weg-
gewischt, als wär’ es nie gewesen.
Du bist der Rostfleck der
goldenen Generation, sieben
Tore kassiert, Kassier-As wird dein
Name morgen lauten, und du,
Casillas weißt das genau, dein
müder Blick sagt’s, während du
Entschuldigungen murmelst.
Was hilft der fade Sieg gegen Australien?
Dein Gesicht, mit dem du
in jedem Mantel-Degen-Film
die Hauptrolle spielen könntest,
ist zum Zerspringen gespannt,
feinste Haarrisse im Porzellan
der Haut, durch die das Ende
schimmert, wie bei einem
gehetzten Tier, das sich, in die
Enge getrieben, schließlich
zu seinen Verfolgern umdreht,
als wolle es sagen:
Kommt schon, macht Schluss.
© Hellmuth Opitz, Bielefeld
+ Zum AutorHellmuth Opitz wurde 1959 in Bielefeld geboren, wo er heute als Werber und Autor lebt. Seinen literarischen Schaffensschwerpunkt bilden Gedichte, die in Sprach- und Bildgebrauch Grenzen verschieben und einen ganz eigenen lyrischen Sound entfalten. 2010 war er »Writer in Residence« im Brecht-Haus in Svendborg (Dänemark). Acht Lyrik- und zwei Prosabände sowie zwei Hörbücher sind bislang von dem Ex-Journalisten (u. a. »Rolling Stone«) erschienen, zuletzt: »Die Dunkelheit knistert wie Kandis« (Gedichte; Pendragon).
www.Hellmuth-Opitz.de
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Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
Rat für Schlachtenbummler
Im Fall,
dass eure Mannschaft
keine Punkte
ranschafft,
genießt einfach
die Landschaft.
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Jan-Eike Hornauer
Deutschland – Ghana
zweites Deutschlandspiel – Endstand 2:2
Na, klar ging’s Deutschland hier um einen Sieg
– kann’s anders sein auf einer Titeljagd? –,
und Götzes Tor ließ hoffen: abgehakt
wird die Mission bald sein. Doch blieb’s ein Bieg-
en und ein Brechen wie in Halbzeit eins,
die torlos war, im ganzen zweiten Part.
Denn Ghana zeigte unvermindert hart
sich selbst im Rückstand. Und des Vorneseins
ward Deutschland bald beraubt: ein Doppelschlag
von Ghana! Deutschland hinten! Klose kommt
und Schweini auch. Das Wechseln lohnt, denn prompt
ist neuer Schwung im Spiel. Und es vermag
der alte Klose immer noch perfekt zu stehn,
so dass der Ball ihm vor die Füße fällt:
Er spitzelt ihn ins Tor! Er zeigt sein Welt-
Niveau – in der Aktion und so gesehn:
Dies Tor heißt, insgesamt WM-Rekord!
Mit ihm zieht Klose mit Ronaldo gleich.
Sein Treffer fünfzehn, wirklich folgenreich,
bringt mehr als »nur« den Punkt vor Ort.
Und dieser wiederum lässt sanft zurück
den Fan und auch die deutsche Mannschaft wohl.
Das Ziel ist nicht erreicht und kein Gejohl
zu hören, doch der GAU, das starke Stück
der Niederlage letztlich abgewandt.
Und ein Punkt gegen Klinsis USA,
der wird zu holen sein! Zum Greifen nah
ist’s Weiterkommen. Doch man bleibt gespannt.
© Jan-Eike Hornauer, München
+ Zum AutorJan-Eike Hornauer wurde 1979 in Lübeck geboren. Er lebt heute als freier Textzüchter (Autor, Herausgeber, Lektor und Texter) in München. Die literarischen Schaffensschwerpunkte des »Großmeisters des geschliffenen Wortes« (Kultura-Extra) sind: Lyrik (v. a. komische Gedichte) und Kurzgeschichten unterschiedlichster Stimmungslage. Zuletzt von ihm erschienen: die Lyrik-Bände »Der schmunzelnde Poet. Neue komische Gedichte« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela) und »Schallende Verse« (Einzeltitel; Lerato) sowie die Prosa-Anthologie »Grotesk!« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela).
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Michael Augustin
Deutschland vor der Glotze
»Spieler,
die nur
spielen wollen,
sollen sich
vom Acker trollen!
Siegen,
das ist
Ehrensache!«
(’schuldigung,
dass ich hier lache.
Wer beim
Kucken
nämlich lacht,
wird ganz schnell
zur Sau gemacht):
»Fußball
ist zu
ernst dafür.
Verpisse dich,
dort ist die Tür!«
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
An den Iraner Dejagah,
der stinkesauer ist, weil ihm der Unparteiische
so blöd im Wege steht, dass der Ball zum
argentinischen Gegner abprallt
Du sagst vom Schiri:
So ein Schuft!
Die Regel sagt:
Er ist nur Luft.
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Michael Hüttenberger
Deutschland – Ghana 2:2
Die gleiche Elf steht auf dem Platz? Es scheint: daneben,
verhalten, tastend. Taktik? Ghana wirkt präsent,
entschlossen, willensstärker, macht das Spiel. Am End
von Halbzeit 1 die Frage (bang): Was wird das geben?
Dann Götzes Tor, Erleichterung: Das wars soeben.
Von wegen: 1:1, die halbe Abwehr pennt.
Lahm wie gelähmt, ein Katastrophenpass (wer kennt
ihn so?): 1-2. Die Wechsel, Hoffnung, kommt jetzt Leben?
Und wie! (Schwein)Steigerung total, ein andres Spiel,
ein offner Schlagabtausch, der Ausgleich, Oldie-Klose
vollendet. (Nicht der Salto.) Drama pur, die Schose
entschieden. Teilerfolg. Der Gruppensieg bleibt Ziel.
Falls jemand von nem »Endspiel« gegen Klinsi unkt:
Zum Weiterkommen reicht in jedem Fall ein Punkt.
© Michael Hüttenberger, Stedesdorf / Darmstadt
+ Zum AutorMichael Hüttenberger wurde 1955 in Offenbach geboren. Er war Schulleiter sowie Stadtverordneter und lebt heute als freier Autor in Stedesdorf (Ostfriesland) und Darmstadt. Seine Schaffensschwerpunkte sind: Lyrik und Kurzprosa sowie Kommentare und Glossen (letztere tw. unter Pseudonym). Gewinner Science-City-Slam Darmstadt 2007, Stockstädter Literaturpreis 2012, Krimipreis Wardenburg 2013. Zuletzt von ihm erschienen: »Ostfriesische Perspektiven« (Lyrik und Prosa, Druckwerkstatt Kollektiv Verlag).
www.MichaelHuettenberger.de
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Michael Augustin
Sommersonnenwende
Nach Höhenflug
zurück hienieden:
Deutschland-Ghana
unentschieden.
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
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Franziska Röchter
princen-duell (deutschland : ghana)
heut wird’s für 2 mal Boateng
in Fortaleza etwas eng
ein kampf so hart bis auf das blut
ist unter brüdern doch nicht gut
wär ich die mutter von den beiden
ich sähe keinen gerne leiden
und wünschte mir familienfrieden
deshalb mein tipp heut: unentschieden!
© Franziska Röchter, Verl
+ Zum AutorFranziska Röchter wurde 1959 im niedersächsischen Holzminden geboren. Sie lebt heute als freie Autorin und Kleinverlegerin in Verl (NRW). Ihre Schaffensschwerpunkte sind Lyrik, Kurzprosa und Slam Poetry. U. a. gewann sie 2011 den Lyrikpreis »Hochstadter Stier«. Ihre Lyrik in ihrem Einzelband »hummeln im hintern« (Steinmeier, Reihe »Poesie 21«) erinnert die Literaturzeitschrift Am Erker an »große (meist männliche) Namen des lyrischen Humors«. Literalyrisch betextete sie zuletzt die Bilder Adam Grimanns in »bis ans ende der zeiten. amen« (chiliverlag) sowie die Veranstaltung »Diagonale 5« in der Rudolf-Oetker-Halle Bielefeld. Mit »So (ne) Nette« (chiliverlag) gab sie 2013 eine Sammlung zeitgenössischer Sonette heraus.
www.Franzis-Litfass.biz
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Alex Dreppec
Para-Zorro für Uruguay
(vor dem Spiel Italien-Uruguay)
»Tandaradei« sprach der Guru beim
Brauen von Zauberbrei,
machte sich von nem Sari frei
und fügte dem Brei noch Campari bei,
»Ich bin für Uruguay
als Para-Zorro
gegen die Squadra Azzurra:
Fähre ins Nirvana
für unfaire Absahna,
dass es für die ein Ende der Ära sei.
Auf dass man sich erst mal schone,
ohne corruzione,
tandaradei, Pandelli, simsalabim,
tell him, tell him that the Ballo‘s gone leave him,
ob Meta- ob Para- ob Uruguay«,
so sprach in Ruhe der Guru, »es sei«.
© Alex Dreppec, Darmstadt
+ Zum AutorAlex Dreppec wurde 1968 in Jugenheim bei Darmstadt geboren, wo er heute als promovierter Psychologe und Berufsschullehrer u. a. in der Ausbildung von Erzieherinnen arbeitet. Als Autor hat er sich vor allem dem komischen Gedicht verschrieben. Er wurde 2004 mit dem Wilhelm-Busch-Preis ausgezeichnet und ist in diversen Standardwerken vertreten, wie »Der große Conrady« (Neuauflage 2008, Artemis & Winkler) und »Hell und schnell« (hg. v. Gernhardt und Zehrer, S. Fischer). Er erfand 2006 den Science Slam in Darmstadt, der sich seitdem international ausbreitet. Zuletzt von ihm erschienen: »Die Doppelmoral des devoten Despoten« (Eremiten-Presse) und »Metakekse« (Hörbuch, Ariel).
www.Dreppec.de
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Michael Augustin
Guter Rat
Obacht, ihr Männer
in den kurzen Hosen:
Zum Titel geht’s nur
über die Franzosen!
Kämpfen also!
Kein Bla-bla!
Denn sonst holt euch
der Benzema.
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Melanie Arzenheimer
Rauswurf der Three Lions
(Costa Rica – Italien 1:0)
ein kleines Land
spielt glänzend Ball
bringt eine Weltmacht
so zu Fall
Costa Rica
nach Spiel zwei
Gruppenerster
Sauerei!
die Three Lions
fauchen, fluchen
müssen schon den
Rückflug buchen
sich auf Italien
zu verlassen
ließ Englands Löwen
arg erblassen
© Melanie Arzenheimer, Eichstätt
+ Zum AutorMelanie Arzenheimer wurde 1972 in Eichstätt geboren, wo sie heute als Journalistin, Hörfunkredakteurin und Lyrikerin lebt. Sie ist Chefredakteurin des espresso Magazins, freie Mitarbeiterin bei Radio K1 (Co-Moderation der Sendung »Spielwiese« jeden Sonntag ab 8.30 Uhr, ausgestrahlt auf Radio IN) sowie Herausgeberin des Online-Satiremagazins Erna. Als Lyrikerin ist sie auf Lesebühnen und in Literaturhäusern zu sehen, in Literaturzeitschriften und Anthologien zu entdecken und hat den Lyrikpreis »Hochstadter Stier« 2009 gewonnen. Zuletzt von ihr erschienen ist der Gedicht-Band »Unter Spezln« (Steinmeier, Reihe »Poesie 21«).
www.MelanieArzenheimer.de und
www.Erna-Magazin.de
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Michael Augustin
Gebot
Du sollst nicht
falsch’ Einwurf ablegen
wider Deinen Nächsten.
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
www.Poetenladen.de/Michael-Augustin.php
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Anton G. Leitner
Imma wenna Fuaßboi schaugt
Brauchta net schwitzn
Dann langt eam sei bessare
Hälftn, de hellare Blonde –
De Hoibe. Ab und zua
Schreida Toar! oda Kruzinesn
Oida Loamsiada, greißlicha!
Sei Oide flackt dawei alloa
Im Bett und dramt scho vo
Am andan Mo, der se net
Zuasauft beim Boitretn.
Immer wenn er Fußball schaut
Braucht er nicht zu schwitzen
Dann reicht ihm seine bessere
Hälfte, die hellere Blonde –
Die Halbe. Ab und zu
Schreit er Tor! oder Verdammt
Du alte, angeranzte Trantüte!
Seine Alte wälzt sich inzwischen
Allein im Bett und träumt schon
Von einem Anderen, der sich
Nicht zusäuft beim Balltreten.
Vom Bayerischen ins Hochdeutsche übertragen vom Autor selbst
© Anton G. Leitner, Weßling bei München
+ Zum AutorAnton G. Leitner wurde 1961 in München geboren. Er lebt als Lyriker, Herausgeber, Verleger und Literaturveranstalter in Weßling bei München. Bislang veröffentlichte er neun eigene Lyrikbände, u. a. »Im Glas tickt der Sand. Echtzeitgedichte 1980 – 2005« (2006), »Die Wahrheit über Uncle Spam und andere Enthüllungsgedichte« (2011) sowie »Kopf. Bahnhof« (Künstlerbuch mit Bildern von Alfred Wäspi, 2013). Seit 1993 gibt er die buchstarke Jahresschrift »Das Gedicht« heraus; seit 2014 ediert er zusammen mit Paul-Henri Campbell auch deren internationale Ausgabe in englischer Sprache (»DAS GEDICHT chapbook. German Poetry Now«). Bis 2014 gab Leitner zudem 35 Anthologien und Hörbücher (CDs) in deutschen Premium-Verlagen wie dtv, dtv / Hanser, Reclam, Artemis & Winkler, Eichborn LIDO und Patmos-Hörbuch heraus. Seine Heimat kartografierte er mit der vieldiskutierten Anthologie »Ois is easy. Gedichte aus Bayern« (Verlag Sankt Michaelsbund, München 2010). Zuletzt erschienen seine Anthologien »Ein Känguru mit Stöckelschuh. Neue Gedichte für Kinder« (Verlag Sankt Michaelsbund, München 2012) und »Weihnachtsgedichte« (dtv, München 2012; 2. Aufl. 2014). Anton G. Leitner wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem »V. O. Stomps-Preis« der Stadt Mainz, dem Kulturpreis »AusLese« der Stiftung Lesen sowie dem Kulturpreis des Landkreises Starnberg. 2009 wurde er als ordentliches Mitglied in den Kreis der »Münchner Turmschreiber« berufen, 2012 in die »Karl-Valentin-Gesellschaft« aufgenommen. Weitere Informationen über den Autor im Internet u. a. unter
www.AntonLeitner.de,
www.dasgedicht.de,
www.dasgedichtblog.de sowie
www.dasgedichtclip.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Augustin
Strafstoß
Wer von euch
ohne Schuld ist,
der trete
den ersten Ball.
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Michael Augustin
Wunschgegner Holland
Auch wenn ich Robben
unsympathisch find:
Ich möchte Lahm sehn
gegen Blind.
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Jan-Eike Hornauer
Spanien
zum sicheren Ausscheiden des amtierenden Welt- und Doppeleuropameisters schon nach dem zweiten Spiel
Immer richtig!
Erst gewinnen
Jetzt verlieren
Immer das
ganz große Drama
Keine halben
Sachen
Spanien und Pathos
das hat – grundsätzlich –
Tradition
Doch am Abdankungstag
des Königs
dermaßen unterzugehen
das kann man schon
für endgültig
übertrieben befinden
Nicht alles ist Bühne
nicht alles
»Dom Carlos« von Schiller
kann man schon sagen
Spanien
sieht’s offenbar anders
Die Erinnerung an
längst vergangene Zeiten
an das ganz große Drama
mit Kampfplatz und König
lässt’s schlicht nicht los
Doch das wiederum
bereichert ja auch irgendwie
die Welt schon an sich
Darum ruft nur
¡Viva España!
Und dann
Guten Flug!
© Jan-Eike Hornauer, München
+ Zum AutorJan-Eike Hornauer wurde 1979 in Lübeck geboren. Er lebt heute als freier Textzüchter (Autor, Herausgeber, Lektor und Texter) in München. Die literarischen Schaffensschwerpunkte des »Großmeisters des geschliffenen Wortes« (Kultura-Extra) sind: Lyrik (v. a. komische Gedichte) und Kurzgeschichten unterschiedlichster Stimmungslage. Zuletzt von ihm erschienen: die Lyrik-Bände »Der schmunzelnde Poet. Neue komische Gedichte« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela) und »Schallende Verse« (Einzeltitel; Lerato) sowie die Prosa-Anthologie »Grotesk!« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela).
www.Textzuechterei.de
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Michael Augustin
Hans Karl, König von Spanien, versucht vor dem sauwichtigen Spiel gegen Chile seine Mannschaft unter Druck zu setzen, die sich aber für so blöd nun wieder auch nicht verkaufen lässt
»Wenn ihr verliert,
egal wie knapp,
dann danke ich
als König ab!«
»Ha, ha, Herr König,
schlecht gemahnt!
Das war doch
sowieso geplant.«
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Jan-Eike Hornauer
Deutschland – Portugal
Auftaktsieg! Und was für einer:
4:0 – mit vollem Recht.
Portugal (doch echt nicht schlecht!)
ausgespielt, als wär’ da keiner,
den man ernst zu nehmen hat
auf der Seite der Iberer.
Auch Ronaldo, Träger hehrer
Titelträume: schlicht schachmatt.
Drei Mal Müller – kaum zu fassen!
Hummels dann noch mit dazu.
Tore – welch ein schöner Clou –
die auch so gesehen passen,
weil von Spielern hier erzielt,
die das ganze Match mit prägten,
führend Portugal zerlegten,
wie man’s nicht für möglich hielt.
Kurz und bündig ausgedrückt:
Der Turnierstart ist geglückt!
© Jan-Eike Hornauer, München
+ Zum AutorJan-Eike Hornauer wurde 1979 in Lübeck geboren. Er lebt heute als freier Textzüchter (Autor, Herausgeber, Lektor und Texter) in München. Die literarischen Schaffensschwerpunkte des »Großmeisters des geschliffenen Wortes« (Kultura-Extra) sind: Lyrik (v. a. komische Gedichte) und Kurzgeschichten unterschiedlichster Stimmungslage. Zuletzt von ihm erschienen: die Lyrik-Bände »Der schmunzelnde Poet. Neue komische Gedichte« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela) und »Schallende Verse« (Einzeltitel; Lerato) sowie die Prosa-Anthologie »Grotesk!« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela).
www.Textzuechterei.de
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Franziska Röchter
Messias
Und er kam und wohnte in der Stadt. (Mt 2,23)
Neymar da Silva Santos Júnior
bei diesem Namen schlagen Augenpaare glaubensstark
gen Himmel wo Verheißungsstrahlen jener gold’nen Sonne
herunterziel’n auf Palmenzweige einer Seleção
Engel können fallen Hampelmänner ebenso
Pelé beschimpfte einst die Schauspielsucht des freien Falls
und Maradona schalt die Rührkraft eines Rotzelöffels
Neymar da Silva Santos Júnior!
In Fortaleza – bis zum Schluss – fand keine Salbung statt
auch nach der Halbzeit gabs ein Plätschern hin zur Ruhe
doch bleibt was wenn ein Halbgott schicke Namen hat:
Oh Júlio César! Dieser Anblick roter Schuhe!
© Franziska Röchter, Verl
+ Zum AutorFranziska Röchter wurde 1959 im niedersächsischen Holzminden geboren. Sie lebt heute als freie Autorin und Kleinverlegerin in Verl (NRW). Ihre Schaffensschwerpunkte sind Lyrik, Kurzprosa und Slam Poetry. U. a. gewann sie 2011 den Lyrikpreis »Hochstadter Stier«. Ihre Lyrik in ihrem Einzelband »hummeln im hintern« (Steinmeier, Reihe »Poesie 21«) erinnert die Literaturzeitschrift Am Erker an »große (meist männliche) Namen des lyrischen Humors«. Literalyrisch betextete sie zuletzt die Bilder Adam Grimanns in »bis ans ende der zeiten. amen« (chiliverlag) sowie die Veranstaltung »Diagonale 5« in der Rudolf-Oetker-Halle Bielefeld. Mit »So (ne) Nette« (chiliverlag) gab sie 2013 eine Sammlung zeitgenössischer Sonette heraus.
www.Franzis-Litfass.biz
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Jan-Eike Hornauer
Zum Auftaktspiel von Spanien
(1:5 gegen die Niederlande)
Macht nichts.
Spanien
war eben
eine Turniermannschaft.
© Jan-Eike Hornauer, München
+ Zum AutorJan-Eike Hornauer wurde 1979 in Lübeck geboren. Er lebt heute als freier Textzüchter (Autor, Herausgeber, Lektor und Texter) in München. Die literarischen Schaffensschwerpunkte des »Großmeisters des geschliffenen Wortes« (Kultura-Extra) sind: Lyrik (v. a. komische Gedichte) und Kurzgeschichten unterschiedlichster Stimmungslage. Zuletzt von ihm erschienen: die Lyrik-Bände »Der schmunzelnde Poet. Neue komische Gedichte« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela) und »Schallende Verse« (Einzeltitel; Lerato) sowie die Prosa-Anthologie »Grotesk!« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela).
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Michael Augustin
Die hautumhüllte Luft
(Brasilien vs. Mexiko)
Die hautumhüllte Luft,
das kugelrunde Ding,
mit dem ein andrer Gott
den Herrn, der unser ist,
per Fallrückzieher
(oder sonstwie)
einst ans Lattenkreuz
genagelt hat:
es geht ins Aus,
das Spiel, auch es
ist aus, am Ende
steht die Null:
das Nichts, das mehr ist,
als man meinen sollte,
und einen Punkt wiegt.
© Michael Augustin, Conil de la Frontera
+ Zum AutorMichael Augustin, 1953 in Lübeck geboren, lebt und arbeitet in Bremen. Er ist einer der aktivsten Vermittler von Poesie im ARD-Hörfunk. In seiner Radio Bremen-Sendung »Fundsachen« kommen regelmäßig Dichter aus aller Welt im O-Ton zu Wort. Seine eigenen Gedichte und Prosaminiaturen sind in viele Sprachen übersetzt worden. Der leidenschaftlich »Weltreisende in Sachen Poesie« hat u. a. auf den großen Festivals in Medellín, Dublin, Barcelona, Harare und Caracas gelesen, leitet das internationale Literaturfestvial »Poetry on the Road« in Bremen und ist einer der Kuratoren des interkontinentalen Poesieprojekts »What is Poetry?«. Er ist »Honorary Fellow« der berühmten Literaturuniversität von Iowa und hat am amerikanischen Dickinson College als Gastprofessor unterrichtet. Ausgezeichnet u. a. mit dem Friedrich-Hebbel-Preis und dem Kurt-Magnus-Preis. Mitglied im irischen und deutschen P.E.N. Zuletzt erschienen: sein Band mit »Ostsee-Storys« (2012). Eine Sammlung seiner neuen Prosa-Miniaturen und Gedichte wird Ende 2014 unter dem Titel »Denkmal für Baby Schiller« veröffentlicht.
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Michael Hüttenberger
Deutschland – Portugal 4:0
Ein Auftaktspiel nach Maß, die Taktik grandios,
mit vier gelernten 4ern in der Abwehrkette,
und einer 1, die weltweit jeder gerne hätte,
davor die Dreifach-6 mit Lahm, Khedira, Kroos,
rechts außen Özil (7?), Götze (warum der denn bloß,
Podolski auf der 11 war meine Stammtischwette)
und Müller (falsche oder echte 9?). Wer hätte
ein 4-3-3 erwartet? Outet euch! Und los
gings auch gleich richtig, ich berichte: Kopfball Götze,
Ronaldo – Neuer hält, Khedira zielt vorbei,
dann Elfer – Müller trifft. Und Hummels Kopfballtor.
Nach Pepes Rot mit temporärer Mazic-Hetze
folgt Müllers Zweites. Pause. Aus. Sein Treffer 3
sei noch erwähnt, viel mehr fiel f(t)aktisch nicht mehr vor.
© Michael Hüttenberger, Stedesdorf / Darmstadt
+ Zum AutorMichael Hüttenberger wurde 1955 in Offenbach geboren. Er war Schulleiter sowie Stadtverordneter und lebt heute als freier Autor in Stedesdorf (Ostfriesland) und Darmstadt. Seine Schaffensschwerpunkte sind: Lyrik und Kurzprosa sowie Kommentare und Glossen (letztere tw. unter Pseudonym). Gewinner Science-City-Slam Darmstadt 2007, Stockstädter Literaturpreis 2012, Krimipreis Wardenburg 2013. Zuletzt von ihm erschienen: »Ostfriesische Perspektiven« (Lyrik und Prosa, Druckwerkstatt Kollektiv Verlag).
www.MichaelHuettenberger.de
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Michael Augustin
Bewegte Bilder
(zum Spiel Deutschland – Portugal)
Pepe dreht
an Müllers Nase.
Das war
die entscheidne Phase.
Reporter quatscht.
Frau Merkel klatscht.
Und Portugal
ist abgewatscht.
© Michael Augustin, Bremen
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Alex Dreppec
Das kickt
ein Thomas-Müller-Gedicht
(entstanden nach dem 4:0 von Deutschland gegen Portugal – drei Mal Müller)
Wie der da durchblickt –
das kickt.
Wie der das abcheckt –
das kickt.
Wie der Crack ’s aus dem Eck kriegt,
das kickt, das kickt.
Wie der zack-zack den Ball schickt,
sich in Lücken eincheckt,
das kickt, das kickt.
Wie der das einsteckt.
Aus ’nem Ochsen wird Rindshack.
Das schockt die andern im Fanblock.
Wie der zurücksteckt,
zack zurück, wie der andockt,
wie der das ausheckt,
das Deckungsleck auscheckt,
das kickt, das kickt.
Jetzt gibt ’ne Grafik den Einblick,
wie die Attacke die aufknackt.
Das Land frohlockt wie ein Fanblock,
das kickt, das kickt.
Dann: todschick ist’s vollstreckt.
Wie der den reinschickt,
wie der den reinschnickt,
wie der das auscheckt,
guck, wie der den reinsteckt,
wie der die heimschickt,
das kickt, das kickt, das kickt.
© Alex Dreppec, Darmstadt
+ Zum AutorAlex Dreppec wurde 1968 in Jugenheim bei Darmstadt geboren, wo er heute als promovierter Psychologe und Berufsschullehrer u. a. in der Ausbildung von Erzieherinnen arbeitet. Als Autor hat er sich vor allem dem komischen Gedicht verschrieben. Er wurde 2004 mit dem Wilhelm-Busch-Preis ausgezeichnet und ist in diversen Standardwerken vertreten, wie »Der große Conrady« (Neuauflage 2008, Artemis & Winkler) und »Hell und schnell« (hg. v. Gernhardt und Zehrer, S. Fischer). Er erfand 2006 den Science Slam in Darmstadt, der sich seitdem international ausbreitet. Zuletzt von ihm erschienen: »Die Doppelmoral des devoten Despoten« (Eremiten-Presse) und »Metakekse« (Hörbuch, Ariel).
www.Dreppec.de
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Franziska Röchter
killer. instinkt
(zu cr)
aller guten dinge sind
drei und jeder muss einmal
zum zuge kommt ein weltfußballer
des jahres mit besessenheit
gepaart mit genialen soli
stark auf dem flügel
die arme ausgebreitet um
ein großes herz zu lüften doch
ein sieg ist auch ne kopfgeburt
mit hebammen und helfern
im flutlicht ein star
ein teamplayer in der
kabine macht noch
keinen titel berechenbar
mörderisch spannend
© Franziska Röchter, Verl
+ Zum AutorFranziska Röchter wurde 1959 im niedersächsischen Holzminden geboren. Sie lebt heute als freie Autorin und Kleinverlegerin in Verl (NRW). Ihre Schaffensschwerpunkte sind Lyrik, Kurzprosa und Slam Poetry. U. a. gewann sie 2011 den Lyrikpreis »Hochstadter Stier«. Ihre Lyrik in ihrem Einzelband »hummeln im hintern« (Steinmeier, Reihe »Poesie 21«) erinnert die Literaturzeitschrift Am Erker an »große (meist männliche) Namen des lyrischen Humors«. Literalyrisch betextete sie zuletzt die Bilder Adam Grimanns in »bis ans ende der zeiten. amen« (chiliverlag) sowie die Veranstaltung »Diagonale 5« in der Rudolf-Oetker-Halle Bielefeld. Mit »So (ne) Nette« (chiliverlag) gab sie 2013 eine Sammlung zeitgenössischer Sonette heraus.
www.Franzis-Litfass.biz
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Hellmuth Opitz
Aus der Reihe »Verlierer« heute: Rooney
Kein Tika-Taka-Scheiß, kein Spitze-Hacke-Zirkus,
keiner dieser sonnengereiften Ballartisten
mit ihrer einstudierten Torjubel-Choreographie,
die ihre Samba-Hüften schwenken.
Stattdessen: Typ tiefergelegter Pitbull, breite Brust,
rot leuchtender englischer Vierkantschädel
linksaußen im Stadion von Manaus bei soliden
30 Grad und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit.
Überspielt, lustlos, formschwach, sagt die Presse,
nie was gerissen im Nationaltrikot, die Bilanz
heute: die Vorlage zum Ausgleich, aber auch
eine Ecke hinters Tor gesemmelt.
Und nun verloren gegen Italien, keine Schande.
Doch die Tormaschine rostet, werden sie sagen.
Sein Gesicht nach Abpfiff: die eiswasserblauen
Augen, der mahlende Unterkiefer.
© Hellmuth Opitz, Bielefeld
+ Zum AutorHellmuth Opitz wurde 1959 in Bielefeld geboren, wo er heute als Werber und Autor lebt. Seinen literarischen Schaffensschwerpunkt bilden Gedichte, die in Sprach- und Bildgebrauch Grenzen verschieben und einen ganz eigenen lyrischen Sound entfalten. 2010 war er »Writer in Residence« im Brecht-Haus in Svendborg (Dänemark). Acht Lyrik- und zwei Prosabände sowie zwei Hörbücher sind bislang von dem Ex-Journalisten (u. a. »Rolling Stone«) erschienen, zuletzt: »Die Dunkelheit knistert wie Kandis« (Gedichte; Pendragon).
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Melanie Arzenheimer
In letzter Sekunde
(zum Spiel Schweiz – Ecuador)
Dass man
als äquatoriale Unruhestifter
das Schweizer Uhrwerk
aus dem Takt
bringen könne
dieser Gedanke
war schlussendlich
doch reiner Käse
© Melanie Arzenheimer, Eichstätt
+ Zum AutorMelanie Arzenheimer wurde 1972 in Eichstätt geboren, wo sie heute als Journalistin, Hörfunkredakteurin und Lyrikerin lebt. Sie ist Chefredakteurin des espresso Magazins, freie Mitarbeiterin bei Radio K1 (Co-Moderation der Sendung »Spielwiese« jeden Sonntag ab 8.30 Uhr, ausgestrahlt auf Radio IN) sowie Herausgeberin des Online-Satiremagazins Erna. Als Lyrikerin ist sie auf Lesebühnen und in Literaturhäusern zu sehen, in Literaturzeitschriften und Anthologien zu entdecken und hat den Lyrikpreis »Hochstadter Stier« 2009 gewonnen. Zuletzt von ihr erschienen ist der Gedicht-Band »Unter Spezln« (Steinmeier, Reihe »Poesie 21«).
www.MelanieArzenheimer.de und
www.Erna-Magazin.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Matthias Kröner
Mensch, Jogi!
Italien Spanien
Spanien Italien
Mensch, Jogi! Du hast total versagt
Halbfinale Finale
Halbfinale Halbfinale
Mensch, Jogi! So konstant waren wir vorher nie
© Matthias Kröner, Lübeck
+ Zum AutorMatthias Kröner wurde 1977 in Nürnberg geboren. Er lebt heute als Autor, Journalist, Redakteur und Kolumnist in Lübeck. Veröffentlichungen u. a. in mare und Eulenspiegel, auf Zeit Online und Spiegel Online, bei Rowohlt und im Bayerischen Rundfunk. Seine subjektiv verfassten Reiseführer »Lübeck MM-City« und »Hamburg MM-City« (Michael Müller Verlag) sind Sparten-Bestseller. 2014 veröffentlichte er seinen Erzählband »Junger Hund. Ausbrüche und Revolten« (Stories & Friends). Sieben Literaturpreise für Prosa und Lyrik.
www.fair-gefischt.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Hüttenberger
Oraku, heikel
Auf die Frage »Wer
wird Weltmeister?« gibt es nur
eine Antwort: Wir.
© Michael Hüttenberger, Stedesdorf / Darmstadt
+ Zum AutorMichael Hüttenberger wurde 1955 in Offenbach geboren. Er war Schulleiter sowie Stadtverordneter und lebt heute als freier Autor in Stedesdorf (Ostfriesland) und Darmstadt. Seine Schaffensschwerpunkte sind: Lyrik und Kurzprosa sowie Kommentare und Glossen (letztere tw. unter Pseudonym). Gewinner Science-City-Slam Darmstadt 2007, Stockstädter Literaturpreis 2012, Krimipreis Wardenburg 2013. Zuletzt von ihm erschienen: »Ostfriesische Perspektiven« (Lyrik und Prosa, Druckwerkstatt Kollektiv Verlag).
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Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Melanie Arzenheimer
Feindschaftsspiel
Als die FIFA
überraschend
die Moral entdeckte
bescherte das
der Lichtgestalt
einen Blackout
© Melanie Arzenheimer, Eichstätt
(zur 90-Tage-Sperre von Beckenbauer durch die FIFA im Zuge der Katar-Affäre)
+ Zum AutorMelanie Arzenheimer wurde 1972 in Eichstätt geboren, wo sie heute als Journalistin, Hörfunkredakteurin und Lyrikerin lebt. Sie ist Chefredakteurin des espresso Magazins, freie Mitarbeiterin bei Radio K1 (Co-Moderation der Sendung »Spielwiese« jeden Sonntag ab 8.30 Uhr, ausgestrahlt auf Radio IN) sowie Herausgeberin des Online-Satiremagazins Erna. Als Lyrikerin ist sie auf Lesebühnen und in Literaturhäusern zu sehen, in Literaturzeitschriften und Anthologien zu entdecken und hat den Lyrikpreis »Hochstadter Stier« 2009 gewonnen. Zuletzt von ihr erschienen ist der Gedicht-Band »Unter Spezln« (Steinmeier, Reihe »Poesie 21«).
www.MelanieArzenheimer.de und
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Matthias Kröner
Maschen
Einige Ansichten generell zum Fußball und speziell zum Eröffnungsspiel der WM 2014
Das Tor
Berühr mich nicht Berühr mich nicht Berühr mich nicht
Der Stürmer
Ich will dich Ich will dich Ich will dich
Der Verteidiger
Lass meine Frau in Ruh Lass meine Frau in Ruh Lass meine Frau in Ruh
Der Mittelfeldmann
Du bist so weit weg Du bist so weit weg Du bist so weit weg
Der Ball
Mach mich rein Mach mich rein Mach mich rein
Der Torwart
Ich beschütz dich Ich beschütz dich Ich beschütz dich
Der Schiedsrichter
Ich habe hier das Sagen Ich habe hier das Sagen Ich habe hier das Sagen
© Matthias Kröner, Lübeck
+ Zum AutorMatthias Kröner wurde 1977 in Nürnberg geboren. Er lebt heute als Autor, Journalist, Redakteur und Kolumnist in Lübeck. Veröffentlichungen u. a. in mare und Eulenspiegel, auf Zeit Online und Spiegel Online, bei Rowohlt und im Bayerischen Rundfunk. Seine subjektiv verfassten Reiseführer »Lübeck MM-City« und »Hamburg MM-City« (Michael Müller Verlag) sind Sparten-Bestseller. 2014 veröffentlichte er seinen Erzählband »Junger Hund. Ausbrüche und Revolten« (Stories & Friends). Sieben Literaturpreise für Prosa und Lyrik.
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Franziska Röchter
anpfiff – 1. spiel (hymen)
sie reih’n sich auf als würden
sie zum schafott geführt das
henkersmahl im nacken
rot † kreuz † hand
sie wirken angespannt voll
zweifel ihre stirn im
hinblick auf visonen
vom untergang †
modrić / olić / kovacić
rakitić und persicić
das singen in nem chor
ist nicht so ihrs †
die gelben voller pathos
sind pure leidenschaft
sie sind das drama baby
sind die ergriffenheit
gepaart mit dem entschluss
– gott ist allwissend! bete! –
(nicht nur die offensive –
nicht nur der heimvorteil)
der glaube hebt die hymne
zu einem volkslied babe
drei weiße tauben treiben
die tränen aus der trauer
schon in ein siegerbild
oh hosianna!
nach einer stunde elf
hat dann das pokerblatt
die glaubensrichtung richtig
visionskonform gewendet
braaaziil! braaaziil!
(einem geschenkten gaul
schaut man eben nicht in die trillerpfeife)
© Franziska Röchter, Verl
+ Zum AutorFranziska Röchter wurde 1959 im niedersächsischen Holzminden geboren. Sie lebt heute als freie Autorin und Kleinverlegerin in Verl (NRW). Ihre Schaffensschwerpunkte sind Lyrik, Kurzprosa und Slam Poetry. U. a. gewann sie 2011 den Lyrikpreis »Hochstadter Stier«. Ihre Lyrik in ihrem Einzelband »hummeln im hintern« (Steinmeier, Reihe »Poesie 21«) erinnert die Literaturzeitschrift Am Erker an »große (meist männliche) Namen des lyrischen Humors«. Literalyrisch betextete sie zuletzt die Bilder Adam Grimanns in »bis ans ende der zeiten. amen« (chiliverlag) sowie die Veranstaltung »Diagonale 5« in der Rudolf-Oetker-Halle Bielefeld. Mit »So (ne) Nette« (chiliverlag) gab sie 2013 eine Sammlung zeitgenössischer Sonette heraus.
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Melanie Arzenheimer
Eröffnungsspiel 2014
Brasilianer
ohne Nachnamen
aber einen
Hulk
im Sturm
gegen
Kroaten
ohne Künstlernamen
aber einen
Oktopus
im Tor
geschichtsträchtig
schon nach zehn Minuten
wegen eines
Eigentors
© Melanie Arzenheimer, Eichstätt
+ Zum AutorMelanie Arzenheimer wurde 1972 in Eichstätt geboren, wo sie heute als Journalistin, Hörfunkredakteurin und Lyrikerin lebt. Sie ist Chefredakteurin des espresso Magazins, freie Mitarbeiterin bei Radio K1 (Co-Moderation der Sendung »Spielwiese« jeden Sonntag ab 8.30 Uhr, ausgestrahlt auf Radio IN) sowie Herausgeberin des Online-Satiremagazins Erna. Als Lyrikerin ist sie auf Lesebühnen und in Literaturhäusern zu sehen, in Literaturzeitschriften und Anthologien zu entdecken und hat den Lyrikpreis »Hochstadter Stier« 2009 gewonnen. Zuletzt von ihr erschienen ist der Gedicht-Band »Unter Spezln« (Steinmeier, Reihe »Poesie 21«).
www.MelanieArzenheimer.de und
www.Erna-Magazin.de
Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Jan-Eike Hornauer
Eröffnungsspiel: Brasilien – Kroatien
Brasilien: mit ’nem Eigentor begonnen!
Symbolkraft schwingt da gleich mal kräftig mit:
Auf Messers Schneide geht der scharfe Ritt,
den sich das Land mit der WM ersonnen.
Millionen statt für Arme für’s Spektakel,
das bringt zwar Glanz, doch auch Protest.
Der Fußball: Kuckucksei im eig’nen Nest,
das bleibt. Als Hauptpunkt oder kleiner Makel.
Zurück zum Spiel: Die Seleção zeigte
im Ganzen bald schon ihre Neymar-Qualität
und wie man so ein Spiel dann letztlich dreht.
Mit Hilfe eines Schiris, der’s vergeigte:
Der Führungselfer war für nichts gegeben.
Zur Halbzeit stand’s – vor ihm – noch eins zu eins.
Ein Unentschieden wäre aber keins,
ein Scheitern wär’s – mit landesweitem Beben.
Da gält’ nicht viel das – wirklich gut gemachte:
exakt ins lange Eck geschossen – Tor
zum Ausgleich. Beinah unnütz käm’ es vor,
dass ihre Zehn das Netz zum Zappeln brachte.
Erlösend drum der Strafstoß, etwa mittig
von Halbzeit zwei. Am Punkt – wer sonst? – Neymar.
Der Schuss ging rein. Und Jubel! Doch war klar:
Ein echter Sieg wär’s nicht, da viel zu strittig.
Das drei-eins, in der Nachspielzeit gefallen,
war folglich mehr als einfach nur Kosmetik.
Es steht für Redlichkeit und Fußballethik,
es lässt den Elferaufschrei (fast) verhallen.
Und wirkt damit vielleicht auch allzu mächtig.
Nun ja, der Schein zumindest ist: gerecht.
Und spannend war das Spiel und echt nicht schlecht!
Als Auftakt so in summa: wahrhaft prächtig.
© Jan-Eike Hornauer, München
+ Zum AutorJan-Eike Hornauer wurde 1979 in Lübeck geboren. Er lebt heute als freier Textzüchter (Autor, Herausgeber, Lektor und Texter) in München. Die literarischen Schaffensschwerpunkte des »Großmeisters des geschliffenen Wortes« (Kultura-Extra) sind: Lyrik (v. a. komische Gedichte) und Kurzgeschichten unterschiedlichster Stimmungslage. Zuletzt von ihm erschienen: die Lyrik-Bände »Der schmunzelnde Poet. Neue komische Gedichte« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela) und »Schallende Verse« (Einzeltitel; Lerato) sowie die Prosa-Anthologie »Grotesk!« (als Herausgeber und Mit-Autor; Candela).
www.Textzuechterei.de
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Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Franziska Röchter
einsichten
wm in são paulo schauen
könnte neue einsicht geben
in die ausschnitte von frauen
die dort leicht bekleidet leben
fußball rhythm samba zumba
chaka chaka haut merengue
reggaeton bachata rumba
so viel bein in voller länge
to be honest true und ehrlich
fußball schauen ist gefährlich
zu viel saufen essen sitzen
und beim frauenschaun das schwitzen
die wm hat einen mehrwert
XXL – ein extra lärmherd
endlich kommt der ball ins spiel
bei diesem carn’val do brazil …
© Franziska Röchter, Verl
+ Zum AutorFranziska Röchter wurde 1959 im niedersächsischen Holzminden geboren. Sie lebt heute als freie Autorin und Kleinverlegerin in Verl (NRW). Ihre Schaffensschwerpunkte sind Lyrik, Kurzprosa und Slam Poetry. U. a. gewann sie 2011 den Lyrikpreis »Hochstadter Stier«. Ihre Lyrik in ihrem Einzelband »hummeln im hintern« (Steinmeier, Reihe »Poesie 21«) erinnert die Literaturzeitschrift Am Erker an »große (meist männliche) Namen des lyrischen Humors«. Literalyrisch betextete sie zuletzt die Bilder Adam Grimanns in »bis ans ende der zeiten. amen« (chiliverlag) sowie die Veranstaltung »Diagonale 5« in der Rudolf-Oetker-Halle Bielefeld. Mit »So (ne) Nette« (chiliverlag) gab sie 2013 eine Sammlung zeitgenössischer Sonette heraus.
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Die Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Michael Hüttenberger
Finale Prognose
Brasilien muss gewinnen. Denn sonst bleiben sie,
wie Spanien, Titelträger, die im eignen Land
final erfolglos sind, und der Protest am Rand
verlagert sich ins Zentrum: Chaos, Anarchie.
Und Deutschland? Abschiedslächeln. Jede Euphorie
scheint wie erlahmt, seit Reus das Syndemoseband
zerriss. Was ist mit Neuers Schulter? Wie entspannt
ist Jogi wirklich? Flickwerk? Hält Khediras Knie?
Das Klima wird entscheiden. Ja, mit Portugal
ging’s bislang gut, doch droht im Niederlagenfall
der Mittagshitzeschlacht im nächsten Spiel, mit Ghana,
das Aus. Und Klinsi schickt uns ins Erfolgsnirwana.
Was heißt hier Spielverderber? Viel zu defätistisch?
Na gut. Wir werden Zweiter. Sind wir optimistisch!
© Michael Hüttenberger, Stedesdorf / Darmstadt
+ Zum AutorMichael Hüttenberger wurde 1955 in Offenbach geboren. Er war Schulleiter sowie Stadtverordneter und lebt heute als freier Autor in Stedesdorf (Ostfriesland) und Darmstadt. Seine Schaffensschwerpunkte sind: Lyrik und Kurzprosa sowie Kommentare und Glossen (letztere tw. unter Pseudonym). Gewinner Science-City-Slam Darmstadt 2007, Stockstädter Literaturpreis 2012, Krimipreis Wardenburg 2013. Zuletzt von ihm erschienen: »Ostfriesische Perspektiven« (Lyrik und Prosa, Druckwerkstatt Kollektiv Verlag).
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Die WM 2014 in Brasilien ausführlich zu kommentieren, und zwar meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend – das ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, bestehend aus: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Alle bereits im Blog geposteten Folgen von »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« finden Sie hier.
Lyriker-Elf von dasgedichtblog unter Leitung von Jan-Eike Hornauer kommentiert die Fußball-WM am Zuckerhut
Morgen startet die Fußball-WM in Brasilien. Die Lyriker-Mannschaft von dasgedichtblog macht sich bereits warm und ersehnt den Anpfiff. Denn in der Reihe »Vom Leder gezogen – zur WM 2014 in Brasilien« wird sie die FIFA WM 2014 auf dasgedichtblog ausführlich kommentieren, und das meinungsstark und ästhetisch anspruchsvoll, substantiell und schnell, mit klarem Fokus auf die Spiele selbst (und unter ihnen freilich besonders die mit deutscher Beteiligung), doch auch Randaspekte und Abwegigkeiten nicht missachtend. Das sportliche Großereignis wird in Verse gefasst, die Lyrik zum aktuellen Kommentar-Medium. Und das in ihrer ganzen Formen- und Stimmungsbandbreite.
Dies ist das Ziel der Dichtermannschaft von dasgedichtblog um Kapitän Jan-Eike Hornauer, hochkarätig besetzt mit: Michael Hüttenberger, Alex Dreppec, Anton G. Leitner, Hellmuth Opitz, Michael Augustin, Paul-Henri Campbell, Michael Sailer, Franziska Röchter, Melanie Arzenheimer und Matthias Kröner. Aus ganz Deutschland haben sich die Team-Poeten zusammengefunden, um den Ruf »Elf Dichter sollt ihr sein!« wahr werden zu lassen. Und nun blicken sie sehnsüchtig und voller Vorfreude gen Mittelkreis, den morgigen Anstoß erwartend, den Turnierstart, der auch den Start ihrer lyrischen Fußballkommentar-Reihe bedeutet.